Hagen. Die Erweiterung der Goldbergschule in Hagen wird immer teurer. Inzwischen rechnet die Stadt mit einer Bausumme von 9,948 Millionen Euro.
Und wieder wird der Bau einer Schule in Hagen erheblich teurer als geplant: Für die Erweiterung der Goldbergschule in der Franzstraße veranschlagt die Stadtverwaltung inzwischen sage und schreibe 9,948 Millionen Euro. Damit liegt die Bausumme um über 1 Million Euro über der ursprünglichen Kostenschätzung von 8,857 Mio. Die Stadt Hagen macht unterschiedliche Faktoren für die Kostenexplosion verantwortlich.
Während bei der Berechnung im Jahr 2022 der seinerzeit geltende Baukostenindex herangezogen worden sei, sei die jetzige Summe durch Heranziehung der zwischenzeitlich gestiegenen Preise zustande gekommen, erläutert der Fachbereich Bildung in einer Vorlage für den Schulausschuss. Der Index sei in dieser Zeit um 17,7 Prozent gestiegen.
Als weiteren Grund für die Kostensteigerung benennt die Stadt den Bodenaushub, der wegen Belastungen nicht wieder als Füllmaterial auf der Baustelle verwendet werden dürfe, sondern nach Vorgabe des Hagener Umweltamtes abtransportiert werden müsse, woraus sich Mehrkosten von 130.000 Euro ergeben.
Teure Winkelstützwände erforderlich
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Auch die beengte Baustellensituation in der Franzstraße und das abschüssige Gelände führten zu einem Mehraufwand. Aufgrund der Topographie müssten Ingenieurbauwerke errichtet werden – das sind in der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure festgelegte Objekte, die anspruchsvoller zu bauen und somit entsprechend teurer sind. An der Goldbergschule handelt es sich um Winkelstützwände, die die Hanglage erforderlich macht.
Alles zusammen genommen, kommt es so zu dem erklecklichen Mehrbetrag, der den Neubau nahe an die 10-Millionen-Euro-Grenze bringt. Entstehen soll ein viergeschossiger, kompakter Bau mit Verwaltungsräumen, Klassenzimmern, OGS, Pausenhalle und einem „Entspannungsraum“. Die Differenzierungsräume sind so angeordnet, dass sie zwischen zwei Klassenzimmern liegen und somit von beiden Klassen genutzt werden können. Aber auch die Flure können in den Unterricht miteinbezogen werden.
Alle Räume flexibel zu nutzen
Anders als in herkömmlichen Schulgebäuden, bei denen der Ganztagsbereich in der Regel getrennt von den Unterrichtseinheiten liegt und die Kinder morgens in der Schule und nachmittags in der OGS sind, kann in dem Neubau eine moderne Pädagogik umgesetzt werden, bei der alle zur Verfügung stehenden Räume den gesamten Tag über in flexibler Nutzung belegt sind.
Einer der beiden Räume für den Offenen Ganztag ist von der Pausenhalle durch eine mobile Wand getrennt. Nimmt man diese heraus, entsteht ein Versammlungsraum mit rund 190 Sitzplätzen, der laut Stadtverwaltung auch für außerschulische Anlässe genutzt werden darf. So könne sich die Goldbergschule auch in den Stadtteil Oberhagen hin öffnen.
Das Aus für die grünen Tafeln
Aber auch die Ausstattung der Schule lässt nicht zu wünschen übrig. Die Klassenräume werden mit interaktiven Großbildschirmen versehen, die klassischen grünen Tafeln wird es nicht mehr geben. Auf den Fensterseiten der Klassenzimmer werden Sitzbänke fest eingebaut mit darunter liegenden Fächern, die den Schülern als Stauraum dienen. An der Innenseite wird eine Einbauschrankwand mit Waschbecken, Garderobe und weiteren Staufächern installiert.
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Das alles kostet natürlich viel Geld, doch in den Bildungsbereich investieren die Hagener Politiker über alle Fraktionsgrenzen hinweg gern. Zumal die Aussicht besteht, über die Kreditanstalt für Wiederaufbau insgesamt 500.000 Euro an Fördermitteln für das Projekt zu erhalten.