Wehringhausen. Eine neue – in Hagen dringend gebrauchte – Kita mit sieben Gruppen könnte in Wehringhausen entstehen. Die Pläne sind aber noch im Anfangsstadium:
Die Kita-Plätze in Hagen sind knapp. Knapp ist dabei gar untertrieben: Vielmehr werden dringend Hunderte weitere Plätze perspektivisch benötigt, um alle Kinder unterbringen zu können. Viele Bauvorhaben verzögern sich. Die anhaltende Zuwanderung und die wachsende Zahl der Kinder, die schon früher eine Betreuung in Anspruch nehmen, schlucken die Plätze, die neu geschaffen werden, quasi sofort auf. Die Verwaltung steuert immer wieder mit Bauprojekten gegen – kommt aber mit dem Bauen nicht hinterher. Zuletzt war etwa das Kita-Projekt am Markanaplatz für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt worden.
„Da gibt es jetzt Überlegungen, am Jungfernbruch-Gelände neben die bestehende Kita noch einmal ein baugleiches Objekt nebenzusetzen. Das befindet sich in der Prüfung“, sagte Dirk Hannusch, bei der Stadt Abteilungsleiter für den Bereich Tagesbetreuung im Jugendhilfeausschuss.
Parallel wird aber schon eine weitere Idee vorangetrieben, die die Situation weiter entschärfen soll, „und bei der wir eine gute Realisierungschance sehen, hier in relativ kurzer Zeit eine siebengruppige Kita einzurichten“, sagte Dirk Hannusch. Aktuell prüft die Verwaltung, ob sich in der Immobilie an der Wehringhauser Straße 39, in der sich einst ein Küchenstudio befand, eine siebengruppige Kita einrichten lässt.
Noch keine Baugenehmigung
„Wir stehen dazu bereits im Austausch mit der Hagener Erschließungs- und Entwicklungsgesellschaft, der die Immobilie gehört“, so Hannusch. Das Projekt allerdings befindet sich noch in einem sehr frühen Planungsabschnitt: Es gibt bis jetzt weder eine konkrete Planung, noch eine Baugenehmigung.
Der HEG gehören bereits mehr als 30 Immobilien in dem Quartier, das von vielen als Problemviertel gesehen wird. Allein 15 sind es im Bereich rund um Bohne und Bodelschwinghplatz, wie Patrick Bänsch, Prokurist bei der HEG, zuletzt gegenüber dieser Zeitung erklärte. Die Idee: Das Quartier aufwerten. Mit neuen Wohn- und Ladenkonzepten gegensteuern, wenn es um die Herausforderungen wie günstige Mieten, Problemimmobilien, Müll, Vandalismus und teils unhaltbare Zustände in den Häusern geht.
Auch die Häuserreihe (Hausnummer 37, 39, 41, 43 und 43a) genau gegenüber der „Bohne“ gehört der HEG – die Fassaden sind bereits eingerüstet und das Haus entkernt, so der letzte Stand. „Uns war es wichtig, das Entree zur Bohne aufzuwerten. Wir sind froh, dass wir die fünf Häuser am Straßenzug gegenüber des Freizeitareals erwerben konnten“, so Bänsch zuletzt. Hinter der Häuserreihe befindet sich ein großflächiger Hinterhof. Zuletzt war die Idee, einen Teil der hintenliegenden Bebauung zurückzubauen und dadurch neuen Platz für Grün- und Spielflächen oder Urban-Gardening-Konzepte zu schaffen. Oder vielleicht bald ein Außengelände für die siebengruppige Kita?
Weitere Details kann die Verwaltung zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen. „Wir befinden uns noch im Anfangsstadium“, so Stadt-Sprecherin Clara Treude auf Nachfrage. Zum weiteren Verlauf: Es muss zunächst eine Planung erstellt werden, die dann wiederum in die Politik eingebracht wird. Erst mit Zustimmung des Rates könnte das Projekt dann final auf den Weg gebracht werden. Der Zeithorizont: noch völlig offen.