Hagen. Städtische Behörden und Polizei in Hagen überprüften zwölf Häuser. Auch ein Kiosk geriet ins Visier der Kontrolleure.
Schädlinge, Müll und zahlreiche Missstände: Unter Federführung des Ordnungsamtes der Stadt Hagen haben Stadtordnungsdienst, Wohnungsaufsicht, Bauordnung, Umweltamt, Feuerwehr, Polizei und Jobcenter Hagen am Dienstag abermals eine gemeinsame Kontrollaktion in sogenannten Problemhäusern durchgeführt. Dabei wurde zahlreiche Missstände offenbar.
Die Behörden teilten sich in zwei Teams auf und waren zeitgleich im gesamten Stadtgebiet unterwegs. Im Mittelpunkt der Kontrolle standen nach Angaben der Stadtverwaltung der melderechtliche Status der Bewohner, die Rechtmäßigkeit des Leistungsbezuges, Verstöße gegen die Landesbauordnung und den Brandschutz, Mängel nach dem Wohnungsaufsichtsgesetz, die Überbelegung von Immobilien, die Zuwanderung, die Überprüfung von Rettungswegen sowie eine mögliche Müll- und Schädlingsproblematik.
Insgesamt zwölf Häuser überprüft
Insgesamt kontrollierte das Team zwölf Objekte. Von den dort insgesamt 564 gemeldeten Personen wurden 102 überprüft, 85 von ihnen werden im Nachgang von Amts wegen abgemeldet und die von ihnen bezogenen Leistungen gegebenenfalls eingestellt. Fünf überprüfte Personen wurden aufgefordert, sich unverzüglich in Hagen anzumelden.
In allen Objekten stellte das Team Mängel fest, beispielsweise defekte Heizungen, Schimmelbefall, Feuchtigkeit, kaputte Fenster, Türen und Klingelanlagen. Zudem gab es in nahezu allen Immobilien Probleme mit Müll. Die Mieterinnen und Mieter hatten ihre Abfälle nicht fachgerecht entsorgt, vielmehr versperrten Müllsäcke oder Sperrgut den Hausflur. In anderen Fällen waren Hinterhöfe und Parkplätze durch größere Ablagerungen vermüllt. Zur Lösung des Problems wurde auch hier der jeweilige Eigentümer aufgefordert, die Müllberge zu beseitigen.
In zwei Häusern liegt ein Schädlingsbefall vor. In dem einen der beiden Objekt handelt es sich nach Angaben der Stadt eindeutig um Schaben. Die Schwere des Befalls erfordere jedoch keine sofortige Maßnahme. Es sei ausreichend, wenn der Eigentümer, der noch am selben Tag informiert wurde, einen Schädlingsbekämpfer beauftragt.
Hindernisse versperren Fluchtwege
Zudem sind in allen Häusern die Bewohner durch Brandlasten in den Fluren gefährdet, etwa durch ausrangierte Kühl- und Gefrierschränke. Im Fall eines Feuers müssen die Flure und Treppenhäuser jedoch als Flucht- und Rettungswege frei von solchen Hindernissen sein, der Fluchtweg darf nicht durch herumstehende Gegenstände verengt oder versperrt werden.
Auch fehlen in den meisten kontrollierten Wohnungen Rauchmelder, so die Stadt Hagen. In allen Fällen werden die Eigentümer aufgefordert, die Mängel zu beheben. Die Mitarbeiter des Kontrollteams werden entsprechende Prüfungen durchführen.
Kiosk war trotz Verbots geöffnet
Da ein zweiter Rettungsweg sowie ein Brandschutzkonzept fehlten, hatte die Bauordnung der Stadt Hagen vor etwa vier Wochen dem Betreiber eines Kiosks die Nutzung untersagt. Im Rahmen der Kontrollaktion suchten die Behörden den Kiosk auf und fanden ihn geöffnet vor.
Sie forderten den Betreiber auf, den Laden umgehend zu verlassen und zu verschließen. Weder lag eine Nutzungsänderung noch eine Gewerbeanmeldung vor. Auch hier wollen die Behörden weiterhin Kontrollen durchführen, auf den Betreiber des Kiosks kommen Bußgeldverfahren zu.
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In diesem Jahr fanden insgesamt 18 gemeinsame Kontrollaktionen in 125 Objekten statt. Von 3941 gemeldeten Personen konnten 2120 überprüft und 267 von Amts wegen abgemeldet werden.