Hagen. Der Hagener Weihnachtsmarkt ist zu Ende. Als Veranstalter zieht Dirk Wagner Bilanz. Er spricht über Besucher, Polizei, Randale und Bettler.
Das ist eine wirklich positive Nachricht: „Der diesjährige Weihnachtsmarkt war der friedlichste seit mindestens zehn Jahren“, sagt Dirk Wagner mit erleichterter Stimme.
Der Veranstalter des Hagener Weihnachtsmarktes zieht ein positives Fazit der Großveranstaltung, die heute, Freitag, 30. Dezember, zu Ende geht. „Es hat kaum Randale gegeben, alles verlief ruhig, und die Stimmung auf dem Friedrich-Ebert-Platz und im Volkspark war ausgesprochen gut“, freut sich Wagner, auch selbst Schausteller.
Einsatzkonzept ist aufgegangen
Polizeisprecher Sebastian Hirschberg bestätigt den positiven Verlauf der Veranstaltung, die immerhin 43 Tage (mit wenigen, durch Feiertage bedingten Unterbrechungen) lief. „Unser gemeinsam mit der Ordnungsbehörde der Stadt Hagen durchgeführtes Einsatzkonzept ist aufgegangen“, unterstreicht Hirschberg und spielt damit auf die Zusammenarbeit von Polizei, Ordnungsamt und Waste Watcher an.
Das gemeinsame Konzept setzte auf starke Präsenz, was den Budenstadt-Bummlern ein Gefühl der Sicherheit vermittelte und vermutlich auch Unruhestiftern und Taschendieben von einem „Besuch“ des Weihnachtsmarktes abhielt. „Und auch, dass das Event ,Blau unterm Baum’ am Abend des 23. Dezembers so reibungslos verlief, zeigt, dass unser Konzept stimmt“, ergänzt der Polizeisprecher.
Drohung: „Warte mal auf Blau unterm Baum“
Zur Erinnerung: In der Halloween-Nacht am 31. Oktober hatten sich rund 250 Kinder und Jugendliche in der Innenstadt versammelt, einige rammten Einkaufswagen gegen Busse und zündeten Kartons vor dem Sparkassen-Karree an. Drei städtische Mitarbeiter wurden mit Eiern beworfen, außerdem fielen Bemerkungen wie: „Warte mal auf Blau unterm Baum“.
Daraufhin hatte die City-Gemeinschaft Hagen als Veranstalterin von „Blau unterm Baum“ in der Innenstadt einen privaten Sicherheitsdienst bestehend aus sechs Ordnern und zwei Hundeführern engagiert. Und auch die Polizei reagierte auf die Vorfälle an Halloween. „Wir werden im Vergleich zu den Vorjahren deutlich verstärkt bei ,Blau unterm Baum’ präsent sein“, versicherte Polizei-Sprecher Tino Schäfer. Und weiter: „Wir haben die Veranstaltung besonders im Fokus.“
Aber zurück zu Dirk Wagner und seinem Resümee: Der Weihnachtsmarkt 2022 bestand aus etwa 70 Ständen, darunter Ausschank- und Imbissbetriebe, Fahrgeschäfte und Verkaufsstände für Socken, Schals, Dekoartikel und mehr. Vor einigen Jahren bummelten die Besucher noch an über 80 Ständen vorbei. „Die Zeiten sind vorbei, wir werden auch in den kommenden Jahren nicht mehr Teilnehmer gewinnen“, ist sich Dirk Wagner sicher und ergänzt: „Die Tendenz ist in allen Städten gleich.“
Besonders Händler hätten es nicht leicht, ihre Ware in der Budenstadt zu verkaufen, „auch dieser Trend zeichnet sich leider seit Jahren ab“. Dass die Bestückung der Plätze und Gänge mit nur 70 Ständen den Gästen nicht negativ auffiel, lag an den zusätzlichen Steh- und Sitzgelegenheiten, die zwischen den Buden eingerichtet worden waren. „Gerade die überdachten Stehtische und Sitzgelegenheiten kamen bei den Besuchern gut an. Sie vermittelten Gemütlichkeit und schützten natürlich auch vor Regen“, so Wagner.
Zahl der Bettler rückläufig
Die Schausteller hatten im vergangenen Jahr die auffällig hohe Zahl an Bettlern, die sich rund um ihre Stände platziert hatten und teils massiv die Budenstadt-Besucher belästigten, moniert. „Die Zahl der Bettler war diesmal rückläufig. Im allgemeinen war das Publikum in diesem Jahr wirklich angenehm“, betont Dirk Wagner.
Ausblick auf Weihnachtsmarkt 2023
Und wie blickt der Veranstalter des Weihnachtsmarktes auf das 2023er Event? „Das wird ambitioniert, denn dann ist die Weihnachtszeit extrem kurz, und uns fehlen sieben Verkaufstage.“ Momentan ist Dirk Wagner jedoch froh, dass die zurückliegende Veranstaltung „bei den meisten Teilnehmern zufriedenstellend ausgefallen ist und wir uns jetzt alle erst einmal auf ein paar Tage Durchatmen freuen“.