Hagen. Die Stadt hat festgelegt, welche Grundschule im nächsten Schuljahr wie viele Kinder aufnehmen darf. Einige Wünsche können nicht erfüllt werden.
Die Stadtverwaltung rechnet im kommenden Grundschuljahr mit 1952 i-Dötzchen in Hagen. Damit würde die Zahl der diesjährigen Erstklässler von 1864 Schülerinnen und Schülern abermals übertroffen. Um die Kinder auf die 28 städtischen Grundschulen (mit Teilstandorten sind es 34) verteilen zu können, sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen.
Das Anmeldeverfahren zu den Grundschulen fand bereits im Juni statt und ergab 1682 Anmeldungen für den ersten Jahrgang 2023/24. Aus Erfahrung weiß die Stadt, dass nicht alle Eltern, obwohl das eigentlich vorgeschrieben ist, am Anmeldeverfahren teilnehmen.
Deren Kinder müssen ebenso noch miteinberechnet werden wie alle diejenigen Jungen und Mädchen, die zurzeit noch gar nicht in Hagen leben, aber bis zum Schuljahresbeginn im kommenden Sommer durch Umzug aus einer anderen Stadt oder durch Zuwanderung hinzukommen. Im Fachbereich Bildung rechnet man daher mit 270 weiteren Kindern, was die Zahl von 1952 Schulanfängern erklärt.
Komplizierte Berechnung
Bei der Verteilung der Kinder auf die Grundschulen muss die Stadt neben dem Wohnort des Kindes, der möglichst nahe an der Grundschule, die es besucht, liegen soll („kurze Beine, kurze Wege“), die Kommunale Klassenrichtzahl (KKR) und die Klassenbildungswerte berücksichtigen.
Bei der KKR handelt es sich um einen vom Land vorgegebenen Richtwert, an dem sich die Kommunen zwingend orientieren müssen. Die Berechnung erfolgt auf Grundlage der voraussichtlichen Zahl an Erstklässlern, die durch 23 geteilt wird (als die Berechnung erfolgte, ging die Verwaltung von 1930 zukünftigen i-Männchen aus). Der so ermittelte Wert (1930:23=83,9) – abgerundet und um ein Ganzes vermindert – stellt die maximale Anzahl der zu bildenden Eingangsklassen dar, also 82.
Zudem gilt – das besagt der Klassenbildungswert –, dass eine Klasse höchstens 29 Schüler haben darf.
Stadt Hagen will 80 Eingangsklassen bilden
Nun ergeben bereits die 1682 vorliegenden Anmeldungen 72 Eingangsklassen. Aufgrund der hohen Zahl an ausstehenden Anmeldungen will die Stadt im Rahmen der zur Verfügung stehenden Unterrichtsräume 80 Eingangsklassen bilden, also zwei weniger als maximal möglich wären (eine Unterschreitung der KKR ist zulässig, eine Überschreitung hingegen nicht). Dazu gehören auch einige Reserveklassen, die je nach Entwicklung der Schülerzahl gebildet werden müssen.
Denn im Rathaus geht man davon aus, dass die Zuwanderung nach Hagen auch zukünftig anhalten wird. Vorrangig werden Grundschulen mit kleineren Eingangsklassen zugewanderte Schüler aufnehmen müssen. Gleiches gilt im Hinblick auf die offenen Anmeldungen, die grundsätzlich nur im Rahmen freier Räume und Plätze Berücksichtigung finden können.
Viele Kinder mussten abgelehnt werden
All diese Parameter – Wohnortnähe, Kommunale Klassenrichtzahl, Klassenbildungswert, zur Verfügung stehende Klassenräume – bringen es mit sich, dass nicht jedes Kind an der Wunschschule seiner Eltern einen Platz finden kann. So verzeichnete die Grundschule Geweke in Haspe 106 Anmeldungen, wird aber nur 92 Kinder aufnehmen. An der Heideschule in Hohenlimburg wurden acht, an der Hestertschule in Haspe sechs Kinder abgelehnt.
Denn als wäre die Verteilung der neuen Grundschüler nicht schon kompliziert genug, kommt ein weiterer Faktor, der die Berechnungen noch komplizierter macht, hinzu. Es handelt sich um die Möglichkeit, dass Kinder ein Schuljahr auf Wunsch ihrer Eltern wiederholen können (in der zweiten Klasse ist das nicht nur zum Endes eines Halbjahres, sondern jederzeit möglich). Deshalb werden manche Klassen nicht mit der maximalen Anzahl von Kindern belegt, denn sonst fänden jene Schüler, die das sogenannte dritte Besuchsjahr in Anspruch nehmen, keinen Platz mehr in den bestehenden Klassen.
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Auf der anderen Seite gibt es viele Grundschulen, die mehr Kinder aufnehmen werden als angemeldet wurden. An der Harkort-Grundschule in Haspe und der Emil-Schumacher-Schule in Wehringhausen sind es beispielsweise jeweils 31 Kinder mehr, an der Vincke-Schule in Boele 28, an der Gebrüder-Grimm-Schule in Eckesey 24, an der Grundschule Freiherr vom Stein in Vorhalle 20.