Hohenlimburg. Seit 2018 war Frank Manfrahs als Quartiersmanager in Hohenlimburg. Sein Vertrag endet diesen Monat – und wird nicht verlängert
Quartiersmanager Frank Manfrahs verlässt Hohenlimburg. Er verlängert seinen bis zum 30. September laufenden Vertrag aus persönlichen Gründen nicht, wie die Auftraggebergemeinschaft nun mitteilte.
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Seit vier Jahren aktiv
Vor vier Jahren trat Manfrahs seinen Dienst in Hohenlimburg an, um die von Leerstand geplagte Innenstadt mit neuen Impulsen zu beleben. Finanziert wurde die „Initiative Innenstadtentwicklung Hohenlimburg“ von einer Auftraggebergemeinschaft bestehend aus vier Parteien: der Bezirksvertretung Hohenlimburg, der Volksbank Hohenlimburg eG, dem Hohenlimburger Bauverein eG und der Werbegemeinschaft Hohenlimburg. Die Bilanz des Quartiermanagers in den bisherigen vier Jahren wurde von der Werbegemeinschaft zuletzt kritisch betrachtet. Hiesige Händler kritisierten zuletzt fehlende Präsenz vor Ort und keine sichtbaren Fortschritte, um die Fußgängerzone zu beleben. Ulrich Elhaus, Vorstand der Werbegemeinschaft, wollte den Weggang des Quartiersmanagers daher nicht kommentieren.
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Drei Finanziers pro Manfrahs
„Wir bedauern, dass Herr Manfrahs seine Arbeit in Hohenlimburg nicht fortsetzt“, äußert sich dagegen Bezirksbürgermeister Jochen Eisermann. „Von unserer Seite wäre der Vertrag verlängert worden.“ Ähnliche Töne auch vom Hohenlimburger Bauverein. „Die vergangenen vier Jahre waren keine leichte Zeit“, blickt Ulrich Schulze-Witteborg, Vorstand Bauverein, etwa auf die Folgen der Corona-Pandemie und die Jahrhundertflut im vergangenen Jahr, die auch die Hohenlimburger Innenstadt traf.
Einsatz nach der Flut gelobt
„Dafür hat er Initiative gezeigt“, lobt er den Einsatz des Quartiersmanagers für einen Hochwasserhilfeladen, der sich direkt nach der Flut zur Anlaufstation entwickelt hat. Dass in Hohenlimburg ein Quartiersmanager am Werk war, habe diesen Bezirk zudem von anderen hervorgehoben und wichtige Vorarbeit geleistet, damit sich Hohenlimburg erfolgreich um Fördermittel aus dem Insek und dem „Sofortprogramm Innenstadt“ bewerben konnte. „Darauf kann aufgebaut werden.“
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Kein direkter Nachfolger
Auch Klaus-Martin Kesper, Vorstand Volksbank Hohenlimburg, bedauert den Rückzug von Manfrahs. „Uns liegt die Innenstadt sehr am Herzen und daher sind wir auch weiter jederzeit offen für Gespräche“, blickt er auf die Frage der Nachfolge. Denn hier klafft nun eine Lücke.
Das Leerstandsmanagement wird zunächst von Gisbert Schneider vom Büro Schneider+Straten abgedeckt. Zeitnah soll ein ganzheitlich ausgerichtetes Citymanagement für die Hohenlimburger Innenstadt im Rahmen des anstehenden Insek-Prozesses installiert werden, heißt es von der Auftraggebergemeinschaft. Es ist beabsichtigt, dass dieses unter anderem die im Rahmen des Quartiersmanagements begonnene Arbeit fortführt und weiterentwickelt.
Neue Struktur
Seit Oktober 2018 war der Freie Berater Frank Manfrahs als Quartiersmanager für Hohenlimburg tätig. Seit 2021 arbeitete der Gelsenkirchener mit dem Zentrenmanagement des Planungsbüros Stadt + Handel zusammen, das im Zuge des NRW-Sofortprogramms Innenstadt etabliert wurde und leerstehende Läden in Hohenlimburg mit Fördermitteln günstig vermieten kann.
Frank Manfrahs war in den vergangenen zwei Tagen für diese Redaktion nicht erreichbar.
Fördermittel für das Quartier
Hohenlimburg wurde mit seinem Integrierten Stadtteilentwicklungskonzept (Insek) in das Städtebauförderungsprogramm NRW aufgenommen. Insgesamt stehen 12,4 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung, die bis 2030 in einzelnen Maßnahmen umgesetzt werden sollen.
Aus dem Sofortprogramm Innenstadt stehen rund 99.000 Euro an Landesmitteln zur Verfügung, mit denen der Leerstand in Hohenlimburg reduziert werden soll. Das Programm läuft Ende 2023 aus. Neun Ladenlokale stehen zur günstigen Anmietung zur Verfügung.
Immobilieneigentümer und Eigentümerinnen können sich wenden an Gisbert Schneider und interessierte Mieterinnen und Mieter für leerstehende Ladenlokale an Laura Brähler, Stadt+Handel (Kontakt per Mail: hagen@stadt-handel.de).