Hohenlimburg. Beim „Innenstadt-Treffen“ stellen Arbeitsgruppen ihre Ideen vor, um den Hohenlimburger Ortskern zu beleben – verbunden mit Ankündigungen.
Vom Löwen-Maskottchen über einen „Platz der Sinne“ bis zum Hundertwasser-Brunnen an der Limburger Freiheit: Beim Innenstadt-Treffen im Hohenlimburger Ratssaal überreichten drei Arbeitsgruppen den interessierten Gästen eine Vielzahl von Ideen, um die historische Innenstadt wieder zu beleben. Organisiert sind die Gruppen über Quartiersmanager Frank Manfrahs, der seit einem Jahr an der Zukunft des Ortskerns bastelt. Eine Auswahl der Vorschläge – und ein Blick auf die Frage, wie das alles umgesetzt werden soll.
Die Marke
Ein erdachtes Schild vor der Autobahnabfahrt Hohenlimburg zeigt, wohin die Reise gehen soll. Die Überschrift: „Hohenlimburger Mitte – Erlebnisvielfalt zwischen Schloss und Lenne“. Per Projektor wirft der Arbeitskreis „Marken und Profilbildung“ das Bild an die Wand im Ratssaal. „Die reine Fokussierung auf Einkauf hat keine Zukunft – es müssen weitere Bereiche hinzukommen, um mehr Passanten in die Innenstadt zu bringen“, sagt Willi Strüwer, der mit Frank Schmidt Ergebnisse aus dem Arbeitskreis vortrug.
Mit der Marke soll nach außen die Innenstadt als Ganzes verkauft werden. Weg von einzelnen Höhepunkten, hin zum Gesamterlebnis zwischen Lennepark und Schlossberg. „Wir müssen alle Höhepunkte in einer Geschichte verknüpfen“, so Strüwer. Neben bestehenden Höhepunkten wie dem digitalen Glockenspiel sollen neue Impulse dabei helfen. Dazu könnte ein aufgestellter Rahmen im Lennepark gehören, der den „Heidelbergblick“ unterstreicht. Ebenso ein gestalteter Hundertwasser-Brunnen an der Limburger Freiheit. Ideen wie diese stellte der Arbeitskreis den rund 60 interessierten Gästen im Ratssaal vor. Wichtig ebenfalls: Die Insel mit dem Pavillon auf der einen und Limburger Freiheit auf der anderen Seite enger zu verknüpfen. Hierzu sollen trennende Blumenkübel entfernt und ein Fußgängerübergang auf der Preinstraße markiert werden – das Eingangstor in die Einkaufszone.
Hier ist ein roter Leitfaden auf dem Boden angedacht, der Fußgänger über den Weg entlang der Freiheitsstraße leitet und einzelne Höhepunkte anzeigt, wie etwa den Abzweig zum Neuen Markt.
Dieser soll einen neuen Namen bekommen, um für Außenstehende als Gastronomie-Viertel besser hervorzustechen. „Wer ‘Neuer Markt’ hört, hat keine Vorstellung von dem, was dort geboten wird. Wir denken, da passt ein anderer Name besser“, so Frank Manfrahs, Quartiersmanager.
Das Kreativ-Quartier
Auch eine Idee: Ein „Platz der Sinne“, der vor der Reformierten Kirche, Ecke Freiheitstraße und Herrenstraße, entstehen kann. „Etwa mit Füllpflanzen und Duftsäulen“, stellt Paul Kampe, Arbeitskreis „Kunstaktionen und Stadtgestaltung“, die Idee vor.
Der Platz soll eine Art „Scharnier“ bilden, zwischen Einkaufszone in der Freiheitstraße und Kreativ-Quartier in der Herrenstraße. Für letzteres stand auch bereits die erste Ankündigung: Die Schaufenster-Fassade der Herrenstraße 1 wird mit historischen Ansichten aus Hohenlimburg geschmückt. Eine Kooperation von Heimatverein und Foto Brinkmann, finanziert von der Volksbank.
Weiteres Thema: Der Wochen- und Extramarkt. Hier sollen Aktionstage sowie neue Kooperationen unter anderem mit der WESTFALENPOST als Medienpartner für mehr Belebung sorgen.
Die Finanzierung
Bei der Präsentation im gut gefüllten Ratssaal folgte ziemlich zügig eine Frage: Wie sollen die vielen Pläne finanziert werden? Hierzu setzt das Quartiersmanagement auf mehrere Standbeine. So wird sich etwa die Volksbank über einen „Hohenlimburg-Fonds“ an der Umsetzung beteiligen. Zudem soll der Bezirk in die Städtebauförderung aufgenommen werden, wie Tanja Körfer, Abteilung Stadtentwicklung in Hagen, ankündigte. Der Bezirk stehe an erster Stelle, um Fördermittel des Programms „Aktive Stadt und Ortsteilzentren“ von Land und Bund zu beantragen. Grundlage: Das Stadtentwicklungskonzept ISEK, das der Rat noch in diesem Jahr beschließen soll.
Idealerweise wird der Hohenlimburger Förderantrag dann im September kommenden Jahres fertig sein. Grundlage für die Bewerbung soll eine Bewertung von 2016 sein, die nun überarbeitet wird. „Das wird eine Mammutaufgabe“, sagt Körfer. Sie hoffe für den Prozess auf intensive Bürgerbeteiligung.