Breckerfeld. Mit der Note 2,19 beurteilen die Breckerfelder die Sauberkeit in der Stadt. Das sagt die Politik zu diesem Ergebnis.

Natürlich gibt es ihn, diesen Ärger. Vor allem dann, wenn mal wieder an einem Gehweg ein Hundehaufen liegt. Oder aber wenn irgendjemand seinen Müll in einem Waldstück entsorgt hat. Wenngleich der Breckerfelder dazu neigt, auch grobe Umweltverschmutzung noch mit Humor zu nehmen. Wie zum Beispiel jene, die oberhalb des Epscheider Tals in einem Waldstück eine achtlos abgestellte Badewanne – wie immer die da auch hingekommen sein mag – noch kreativ gestaltet haben.

Und trotz solcher Ausnahmen – alles in allem muss es ziemlich sauber sein in der Hansestadt. Zumindest empfinden das diejenigen so, die beim Heimatcheck der WP mitgemacht haben. 2,19 lautet die Note, die die Breckerfelder im Schnitt vergeben haben. Und das bedeutet auch in dieser Kategorie einen Spitzenplatz.

Sperrmüll wird kostenlos abgeholt

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Das wird auch damit zusammenhängen, dass Sperrmüll mit schöner Regelmäßigkeit kostenlos an den Häusern abgeholt wird und dass es regelmäßige Entsorgungstermine für Sondermüll gibt, die die Breckerfelder vor Ort in Anspruch nehmen können. Auch der Bio-Abfall wird in der Tonne regelmäßig abgeholt. Und wer möchte, kann seine Tonnen-Sammlung am eigenen Haus seit Mai um eine gelbe Tonne erweitern.

Tierische Hinterlassenschaften regen die Breckerfelder dann aber doch auf. Das Breckerfelder Ordnungsamt hat das Problem auf dem Schirm, appelliert aber vor allem an die Vernunft der Besitzer. Patrouillen gibt es von Seiten der Stadt aber nicht. Allerdings sieht Andreas Bleck, Leiter des Ordnungsamtes, hier auch kein generelles Problem. „Dass es eine gewisse Verschmutzung gibt, ist nicht von der Hand zu weisen. Aber es nimmt nicht Überhand.“ Beutel-Spender habe es zwar in Breckerfeld eine Zeit langgegeben – „sie wurden allerdingsmissbräuchlich benutzt oder immer wieder kaputt gemacht.“ Ein Dorn im Auge sind die Hinterlassenschaften auch den Landwirten. Besonders, wenn sie auf den Wiesen liegen bleiben und dann im Futter landen.

Rainer Giesel (CDU)

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„Breckerfeld ist eine saubere Stadt. Dreck-Ecken gibt es bei uns keine. Unsere Parkanlagen sind auch vor dem Hintergrund finanzieller Ressourcen in einem soliden Zustand. Auf Vorschlag der CDU wurden erhebliche Mittel für die Verbesserung der Wege im Wengeberg-Park und im Alten Friedhof eingesetzt, was zum äußeren Erscheinungsbild und damit zur Sauberkeit wesentlich beiträgt.

Mein Appell geht an eine ganz kleine Gruppe von Hundebesitzern, die die Hinterlassenschaften ihrer lieben Vierbeiner immer noch nicht wegmachen. Dies ist ein großes Ärgernis. Hier ist jedoch die Eigenverantwortung der Hundebesitzer gefragt, denn ob Kot-Beutel oder verstärkte Kontrollen des Ordnungsamtes tatsächlich eine Verbesserung erzielen würden, wage ich zu bezweifeln.“

Arno Förster (SPD)

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„Die Sauberkeit erhält eine gute Note. Allerdings haben wir in Gesprächen mit Bürgern registriert, dass es dazu durchaus unterschiedliche Wahrnehmungen gibt. Gewünscht wurde insbesondere von Anliegern rund um Parks, Grünflächen und Spielplätzen eine intensivere Pflege, das Aufstellen weiterer Abfallbehälter mit regelmäßiger Leerung sowie im Innenstadtbereich und in den Baugebieten die Bereitstellung von Hundekotbeuteln.

Aufgrund der häufig vorkommenden Verunreinigungen durch Tierkot wird zudem eine regelmäßige Überprüfung der Sandqualität auf den Spielplätzen angemahnt. Die SPD hat in der Vergangenheit darauf geachtet und wird weiter darauf achten, dass der Erholungsort Breckerfeld seinen eigenen Ansprüchen gerecht wird.“

Wolfgang Duchscherer (Grüne)

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„Wir Grüne sind in erster Linie für Müllvermeidung. Durch die in Breckerfeld praktizierte Abholung von Baumschnitt, Elektro- und Sondermüll haben es Breckerfelder nicht nötig, ihren Müll in der Natur illegal zu entsorgen. Ein paar mehr Mülleimer an Wanderwegen würden auch die Hundehalter dazu bringen, noch öfter die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner direkt vor Ort zu entsorgen.

Hervorzuheben sind Vereine und Gruppen, die sich engagieren, gemeinsam den gedankenlos hinterlassenen Müll aus der Natur zu entfernen.“

Jürgen Niehaus (Wählergemeinschaft)

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Dass Sauberkeit in der Befragung insgesamt recht positiv abschneidet, ist nachvollziehbar, wenn man sein Augenmerk allein auf Aspekte wie Straßenreinigung und Müllabfuhr richtet. Fasst man diesen Begriff jedoch weiter und betrachtet z.B. die Pflege städtischer Grünanlagen, den Zustand öffentlicher Orte wie z.B. der Sporthalle und die Gestaltung der Innenstadt insgesamt, erstaunt die positive Bewertung. Denn hier kann mehr getan werden.

Will man mit dem Label „Erholungsort“ Neubürger oder Touristen gewinnen, dann sollte auch der optische Eindruck stimmen. Mit Unkraut verunstaltete Ecken, in die Jahre gekommene Blumentöpfe mit spärlicher Bepflanzung und ungepflegte Grünanlagen sollten in Zukunft vermieden werden.

Ulrich Ferron (FDP)

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Im Vergleich zu Großstädten ist Breckerfeld eine saubere Stadt. In erster Linie liegt es an den Bewohner selbst, eigenverantwortlich auch mal vor ihrer eigenen Türe zu kehren und Blumenbeete pflegen. Defizite sehen wir bei einigen Hundehaltern, die die Hinterlassenschaften ihrer Tiere nicht beseitigen. Besonders auf stadtnahen landwirtschaftlichen Flächen ist dies ein Ärgernis.

Als Stadt sollten wir z. B. am Alten Friedhof /Park Windmühlenstraße, am Friedhof Klevinghauser Straße und in den Wohngebieten Westerfeld, Heider Kopf und Wengeberg Spender für Hinterlassenschaften zusammen mit Abfalleimern aufstellen.