Hagen. Die Verteilung der i-Männchen auf die Grundschulen in Hagen gestaltet sich schwierig. Das liegt u.a. an Zuwanderung und Schuleingangsphase.
Die Zahl der Grundschüler in Hagen steigt und steigt. Lag die Zahl der i-Männchen, die im kommenden August eingeschult werden, nach Abschluss der offiziellen Anmeldephase im vergangenen November noch bei 1596 Kindern, so liegen dem Schulamt der Stadt inzwischen weitere 75 Anmeldungen vor.
„Wir gehen davon aus, dass noch weitere hinzukommen“, so Jochen Becker, Leiter des Fachbereichs Bildung: „Bis zum Sommer dürften es 130 mehr sein als im November.“
Angemeldete Kinder sind auf 29 Grundschulen verteilt
Inzwischen haben die Verantwortlichen im Rathaus die angemeldeten Kinder auf die 29 städtischen Grundschulen verteilt. Dabei wurde den Wünschen der Eltern, so weit das möglich gewesen sei, Rechnung getragen, so Becker: „An einigen Schulen gab es allerdings deutlich mehr Anmeldungen als Plätze vorhanden sind.“
So konnte die Karl-Ernst-Osthaus-Grundschule mitsamt ihrem Filialstandort in Halden nur 100 Kinder aufnehmen, angemeldet worden waren aber 127. Und auch die Goldbergschule in der Innenstadt, die an der Franzstraße in Oberhagen ebenfalls über einen Zweitstandort verfügt, musste 39 von 109 Kindern eine Absage erteilen.
Unberechenbare Schuleingangsphase
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Die Lehranstalt will damit auch sicherstellen, dass ausreichend Plätze für Kinder vorhanden sind, die die Schuleingangsphase wiederholen. Denn die Schülerzahlen an den Grundschulen sind schwer zu prognostizieren. Das hat zum einen mit der Zuwanderung zu tun, die die Berechnungen des Schulamtes in den vergangenen Jahren mehrfach durcheinander gewirbelt hat. Aber auch die Möglichkeit, dass Kinder ein Schuljahr auf Wunsch ihrer Eltern wiederholen können (in der zweiten Klasse ist das nicht nur zum Endes eines Halbjahres, sondern jederzeit möglich), macht die Aufnahme und Verteilung der i-Männchen schwierig.
Die Verwaltung muss diesen Trend in ihre Überlegungen miteinfließen lassen. Deshalb werden manche Klassen nicht mit der maximalen Anzahl von Kindern belegt, denn sonst fänden jene Schüler, die das sogenannte dritte Besuchsjahr in Anspruch nehmen, keinen Platz mehr in den bestehenden Klassen. Der einzige Ausweg wäre dann eine Klassenteilung, die wiederum erhebliche Raumprobleme mit sich bringen würde. Deshalb ist es wichtig, dass Spielraum bleibt und die Eingangsklassen nicht bis zum Anschlag belegt werden.
Schulen müssen mehr Kinder als angemeldet aufnehmen
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Während also an einigen Schulen Kinder abgelehnt werden mussten, wurde anderen Lehranstalten im Zuge der Umverteilung weitere Kinder zugewiesen. Die Emil-Schumacher-Grundschule in Wehringhausen etwa wird nun 88 Lernanfänger aufnehmen (angemeldet waren nur 61), die Funckeparkschule 71 (46), die Astrid-Lindgren-Schule in Eilpe (mit Filiale in Delstern) 67 (54).
Bei der Entscheidung, ob ein Kind an einer Schule aufgenommen wird, spielen Kriterien wie die Entfernung zur Wohnung sowie eventuell bereits vorhandene Geschwister an der Schule eine wichtige Rolle.
In zehn Jahren über 8000 Grundschüler
Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass die Zahl der Grundschüler in Hagen in den kommenden Jahren weiter steigen wird. „Das bedeutet, dass der vorhandene Schulraum kaum noch ausreichen wird“, so Becker. Angedacht sind bekanntlich die Einrichtung einer neuen Grundschule im Block 1 in Wehringhausen, sowie Anbauten der Grundschulen van de Velde und Goldberg. Zudem hatte der von der Stadt beauftragte Schulgutachter Wolf Krämer-Mandeau die Gründung einer Grundschule im jetzigen Gebäude des Albrecht-Dürer-Gymnasiums ins Spiel gebracht.
Gab es 2014/15 gerade mal 6523 Grundschüler in Hagen, sind es derzeit 7186. Im Jahr 2032, so legt es die Bevölkerungsentwicklung nahe, werden es gar 8641 sein. „Unsere vordringliche Aufgabe muss es daher sein, ausreichend Plätze im Primarbereich zu schaffen“, so Schuldezernentin Margarita Kaufmann.