Hagen. . Nuhsan C. wird in Düsseldorf festgenommen. Jetzt ist er unter Auflagen wieder frei: Das Flugticket in die Türkei musste er aber schon buchen.
Jetzt wird es ernst für Nuhsan C. (25), bekannt als Rapper „Jigzaw“: Am kommenden Montag muss er mit dem Flieger die Bundesrepublik Deutschland in Richtung Türkei verlassen – für den Schützling von Skandal-Rapper Kollegah könnte es ein Flug in eine ungewisse Zukunft werden.
Stadtsprecher Michael Kaub bestätigt: „Uns wurde ein gültiges Ticket auf seinen Namen vorgelegt.“ Mit der „freiwilligen Ausreise“, so sein Kölner Anwalt Christoph W. Miseré, käme der umstrittene Rapper seiner amtlichen Ausweisung knapp zuvor: „Jigzaw reist legal aus und dürfte bei zukünftigen Auftritten hierzulande keine Probleme mit Ämtern bekommen.“ Am 5. Juli erscheint das neue Album „Jiggy“.
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Er hat länger die Gericht beschäftigt
Ist damit der jahrelange Problemfall endgültig vom Tisch? Rückblende: Bereits als jugendlicher Messerstecher hatte der in Hagen geborene Rapper mit türkischer Staatsbürgerschaft die Justiz beschäftigt. Nach einer Anhäufung von Vorstrafen und einem lebensgefährlichen Klingenangriff auf einen Jugendlichen schickten ihn die Richter für Jahre hinter Gitter.
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Darum sollte Nuhsan C. bereits 2014 erstmals abgeschoben werden. Diese Abschiebung wurde aber nicht vollzogen, weil er noch in Jugendhaft saß. Ein weiterer Aufschub wurde ihm gewährt, als der Vater verstarb. Im März 2017 misslang schließlich der dritte Anlauf zur Abschiebung. Diesmal stellte der Rapper einen Asylantrag: Als Armenier sei er in der Türkei staatlicher Verfolgung ausgesetzt. So durfte er weiterhin bleiben.
Im Juli 2017 kam es dann zu der blutigen Machetenattacke am Wilhelmsplatz (Wehringhausen), bei der Nuhsan C. einen Polen niederstach, „in überzogener Notwehr“, wie das Berufungsgericht im April dieses Jahres feststellte. Die Bewährungsstrafe: ein Jahr und neun Monate Haft.
Bewegung nach WP-Bericht
Doch auch danach passierte in Sachen Abschiebung offensichtlich zunächst nichts, obwohl längst eine rechtskräftige Ausweisungsverfügung des Verwaltungsgerichts vorlag. Am 18. Mai thematisiert die WP die offensichtliche Untätigkeit der städtischen Ausländerbehörde. Danach überschlagen sich die Ereignisse.
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Donnerstag, 23. Mai, 20 Uhr: In Düsseldorf, im marokkanischen Viertel an der Ellerstraße (hinter dem Hauptbahnhof), stoppt die Polizei bei einer Verkehrskontrolle ein Auto, in dem Nuhsan C. sitzt. Festnahme. Die folgende Nacht verbringt er im Polizeigewahrsam.
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Freitag, 24. Mai: Anhörung vor dem Düsseldorfer Amtsrichter. Dieser ordnet an: Der Abschiebungshaftbeschluss vom selben Tag wird zwar außer Vollzug gesetzt, doch mit Auflagen. Nuhsan C. muss sich ab sofort täglich um 10 Uhr im Ausländeramt der Stadt Hagen melden. Er muss außerdem am Tag nach seiner Freilassung ein gültiges Flugticket in die Türkei dort vorlegen, spätestens am 3. Juni ausgereist sein. Und er muss 10.000 Euro Kaution hinterlegen.
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„Weil er dieses Geld nicht sofort aufbringen konnte, wurde Herr C. am Freitag ins Abschiebegefängnis nach Büren bei Paderborn verbracht“, erläutert die Pressedezernentin vom Amtsgericht Düsseldorf, Elena Frick. „Dort musste er bis zum Montag, 27. Mai, bleiben.“
Rapper sieht sich als Millionär
Ist damit endgültig das letzte Kapitel der Akte Nuhsan C. aufgeschlagen? „Mit Hagen bin ich durch“, kündigt der umtriebige Rapper bekannt großmäulig an. Und in einem Kurzvideo auf Instagram macht sich „Jigzaw“ bereits über alle, die sich über seine Ausreise freuen, lachend lustig: „Ich will Euch nur eines sagen: 100.000 Euro sind in der Türkei fast eine Million. Das heißt, ich bin dort Millionär.“