Hagen. . Nuhsan C. wird gesucht, weil er einen Mann auf dem Wilhelmsplatz niedergestochen haben soll. Er ist flüchtig, zeigt sich aber auf Fotos im Netz.
Führt Nuhsan C. die Polizei an der Nase herum? Nach dem 23-Jährigen wird nach einer Messerattacke auf dem Wilhelmsplatz Mitte Juli öffentlich gefahndet (wir berichteten). Dort soll er einen 25-jährigen bei einem Streit niedergestochen haben. Dieser musste später notoperiert werden. Während der vorbestrafte Nuhsan C. flüchtig ist, präsentiert er sich provokativ mit Fotos in sozialen Netzwerken. Die Polizei weiß das, kriegt ihn aber nicht gefasst. Bei der Polizei ist man sicher, dass der 23-Jährige den Behörden früher oder später ins Netz gehen wird. Die kriminelle Vorgeschichte inklusive Haft im Jugendgefängnis (u.a. wegen Körperverletzung), seine finanzielle Situation und sein Drogenkonsum würden erfahrungsgemäß dazu führen, dass diese Person wieder auffällig werde.
Keine Anfrage bei Facebook
Zuletzt hatte sich C. mit einer Donald-Trump-Maske bei Facebook gezeigt. Die Polizei bestätigt auf Nachfrage, dass es sich um den Gesuchten handelt. Kann die Polizei Facebook nicht auffordern, den Standort des Gesuchten zu ermitteln und seine IP-Adresse ausfindig zu machen? Doch, heißt es bei der Polizei, das sei möglich. Angesichts der Vielzahl von Behörden weltweit, die mit solchen Aufforderungen an das Netzwerk herantreten würden (man benötigt einen richterlichen Beschluss) und der unterschiedlichen Schwere der Taten halte man diesen Schritt für nicht angemessen. Dabei hatte die Polizei bei Fahndungsbeginn noch vor der Gefährlichkeit von Nuhsan C. gewarnt. Der 23-Jährige ist in Hagen geboren, hat aber einen türkischen Pass und hätte wegen eines längeren Aufenthalts im Jugendgefängnis am 31. März 2017 Deutschland verlassen müssen. Dann wäre die Tat auf dem Wilhelmsplatz nicht geschehen.