Hagen. . Die Arbeitsagentur Hagen will mehr Behinderte in der Arbeitswelt unterbringen. Arbeitgeber sollen auf das Potenzial der Behinderten aufmerksam gemacht werden.

  • Behinderte sollen künftig besser in die Arbeitswelt integriert werden.
  • Arbeitgeber sollen das Potenzial der behinderten Menschen besser nutzen.
  • Arbeitsagentur-Chef Marcus Weichert will sich dafür einsetzen.

631 Schwerbehinderte in der Stadt Hagen und im EN-Kreis waren im November arbeitslos gemeldet – das waren elf Menschen oder 0,7 Prozent mehr als im Oktober, aber 38 oder 2,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Um die Zahl weiter zu senken, bemüht sich die Arbeitsagentur Hagen, noch mehr für die Teilhabe von Behinderten in der Arbeitswelt und auf die vorhandenen Beschäftigungspotenziale dieses Personenkreises aufmerksam zu machen.

Auch interessant

Arbeitsagentur-Chef Marcus Weichert hebt die unterschätzten Chancen hervor, die die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung gerade angesichts des Fachkräftemangels biete: „Wir müssen aus diesem Potenzial schöpfen. Viele Beispiele zeigen, dass Arbeitnehmer mit Behinderung und Arbeitgeber gleichermaßen davon profitieren können. Auch in diesem Jahr gab es wieder gelungene Inklusionsfälle.“

Stelle bei Chemieunternehmen

Vor wenigen Wochen erst sei ein 52-jähriger Lager- und Transportarbeiter mit Schwerbehinderung bei einem Chemieunternehmen in Hagen eingestellt worden.

Im Mittelpunkt einer Aktionswoche stand jetzt die Ansprache der Unternehmen durch die Mitarbeiter im Arbeitgeber-Service. Alle Fachkräfte seien auf die Betriebe zugegangen und hätten konkret auf geeignete Bewerber und die Hilfsmöglichkeiten durch die Arbeitsagentur hingewiesen. Rund 100 Betriebe, so die Arbeitsagentur, seien kontaktiert und dabei zahlreiche Vermittlungsvorschläge unterbreitet worden. Zwar seien nur wenige zusätzliche Arbeitsstellen spontan gemeldet worden, so Weichert. Aber jeder vierte Betrieb habe Interesse an einer Beschäftigung von Behinderten signalisiert.

„Die Integration behinderter Menschen sollte man auch in der Arbeitswelt mehr und mehr als Selbstverständlichkeit betrachten“, so Weichert weiter, „Wir haben besonders geschulte Fachkräfte. Diese beraten Personalentscheider auch dabei, wie Arbeitsplätze an bestimmte Bedürfnisse angepasst werden können, unterstützen den Betrieb bei der Organisation und zeigen finanzielle Fördermöglichkeiten auf.“

Digitalisierung vereinfacht vieles

Auch im Zuge der Digitalisierung der Arbeitswelt sieht Weichert verstärkt Chancen für Menschen mit Behinderungen. „Die Technik und die Digitalisierung der Zukunft wird uns dabei helfen, dass Dinge und Tätigkeiten einfacher und arbeitnehmerspezifischer ausgeführt werden können.“

Die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen ist in den letzten Jahren kontinuierlich leicht gestiegen. Die längerfristige positive Entwicklung am Arbeitsmarkt habe auch die Situation der Schwerbehinderten verbessert. Sie hätten in den letzten Jahren vom Aufschwung profitiert, allerdings weniger stark als nicht behinderte Arbeitslose.