Ennepetal/Hagen. . Nach dem Tod einer jungen Frau (19) aus Hagen muss sich jetzt ihr Ex-Freund (22) wegen Mordes vor Gericht verantworten. Im Juli soll Maximilian T. seiner Ex-Freundin auf offener Straße in den Hals geschossen haben. Am Freitag beginnt der Prozess vor dem Hagener Landgericht.
Die grausame Tat versetzte die Menschen in Schock. Am 23. Juli hatte der 22-jährige Ennepetaler Maximilian T. seiner Freundin auf offener Straße in den Hals geschossen. Am Freitag beginnt vor dem Schwurgericht in Hagen der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder.
Der Angeklagte, der nach den tödlichen Schüssen zwei Tage auf der Flucht war und in Voerde auf offener Straße verhaftet wurde, sitzt seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Hagen und hat sich bislang im Ermittlungsverfahren nicht zu der Sache eingelassen. Dennoch haben die Ermittler der Staatsanwaltschaft einige neue Erkenntnisse – vor allem zu den möglichen Hintergründen der schockierenden Tat gewonnen.
Mord aus gekränktem Stolz
So soll die junge Hagenerin laut Staatsanwaltschaft im Frühjahr 2013 eine Beziehung zu Maximilian T. eingegangen sein. Diese sei durch das dominante und gewalttätige Verhalten des Ennepetalers geprägt gewesen sein. Wiederholt soll der 22-Jährige, der mehrfach wegen Körperverletzung vorbestraft ist, der 19-Jährigen gegenüber handgreiflich geworden sein.
Am Tattag habe er sich mit der Frau treffen wollen, was diese jedoch ablehnt habe. Sie habe sich zu einem Bekannten nach Ennepetal begeben, ihr späterer Mörder habe davon erfahren. Er soll sich gegen 18 Uhr mit einer scharfen Pistole vor dem Haus des Bekannten postiert und seine Freundin abgepasst haben. Als diese das Haus verließ soll er er ihr Vorwürfe gemacht haben, woraufhin die Hagenerin ihn weggeschubst haben soll und ihm zugerufen habe, sie in Ruhe zu lassen. „Aus Wut über diese Zurückweisung, Kränkung und aus verletztem Stolz soll der Angeklagte seiner Freundin dann in den Hals geschossen haben“, heißt es von Seiten der Staatsanwaltschaft.
Urteil wohl Mitte Januar
Sein Opfer verstarb an den Folgen der Schussverletzung am 27. August, ohne nach der Tat jemals wieder aus dem Koma erwacht zu sein. Maximilian T. hingegen flüchtete. Ein umgehend hinzugezogenes Spezialeinsatzkommando, das schwer bewaffnet und mit Hilfe von Hunden nach ihm suchte, blieb zunächst erfolglos. Erst zwei Tage nach der Tat klickten in Ennepetal auf offener Straße die Handschallen, als Maximilian T. aus einem Linienbus in Voerde ausstieg.
Für das Verfahren hat das Schwurgericht zunächst acht Verhandlungstage angesetzt. Mit einem Urteil ist Mitte Januar zu rechnen.