Ennepetal/Hagen. Die Polizei hat am Donnerstag in Ennepetal einen 22-Jährigen festgenommen, der verdächtigt wird, am Dienstag seine Ex-Freundin mit einem Schuss lebensgefährlich verletzt zu haben. Der Mann, der wegen versuchten Mordes gesucht worden war, war in Nähe des Tatortes aufgefallen und überwältigt worden.

Kurz vor 16 Uhr klatschen die Polizeibeamten erleichtert ab. Der Spuk ist vorbei. Der 22-Jährige, der am Dienstagabend in Ennepetal seiner 19-jährigen Ex-Freundin nach einem Streit mit einer Waffe Kaliber 45 in den Hals geschossen haben soll, liegt am Boden. Ohne Gegenwehr hat er sich der Polizei ergeben. Das unblutige Ende einer Tragödie.

Seit der spektakulären Flucht des Mannes, der der Nazi-Szene zugerechnet wird, suchte die Polizei mit einem Großaufgebot. Noch am Mittwoch kreiste ein Hubschrauber über Ennepetal. Ein Sondereinsatzkommando aus Dortmund rückte an. Wohnungen wurden durchsucht. Polizeihunde schnüffelten nach Spuren im Wald. All das vergeblich. Bis Donnerstagnachmittag.

Täter kam zum Tatort zurück

Es ist 15.30 Uhr. Der Tatort ist menschenleer. Bei leichtem Nieselregen ist die Kampstraße, jene kleine Sackgasse, in der man noch die gelben Markierungen der Spurensicherung auf der regennassen Fahrbahn sehen kann, wie ausgestorben. Eine Anwohnerin des Hauses Nummer 10 senkt den Blick.

Mann (21) schießt auf Ex-Freundin

Foto: Stefan Scherer
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In ihrem Haus wohnt der Mieter, der den mutmaßlichen Täter am Dienstag vom Balkon aus rufend aufgefordert hatte, nicht mehr zu schießen, um dann selbst in die Schusslinie zu kommen.

Verletzt wurde er nicht. Auf die Frage an die Nachbarin, ob sie den Vorfall miterlebt habe, sagt sie nur: „Dazu sage ich nichts, das müssen Sie verstehen...“

Kommissar Zufall

Der Schuss ist verhallt, der Schreck sitzt den Ennepetalern noch in den Knochen, als auf der B7, vielleicht 100 Meter vom Tatort entfernt, drei Streifenwagen mit Blaulicht aber ohne Sirene in die City abbiegen. Die Polizisten mit kugelsicheren Westen fahren langsam, als bekämen sie gerade neue Instruktionen per Funk.

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Tatsächlich, wird die Polizei später bestätigen, arbeiteten in diesem Moment Kommissar Zufall, aufmerksame Zeugen und Polizei-Profis Hand in Hand. Während die Beamten gerade routinemäßig eine „Tatortbegehung“ unternehmen, wie es Polizeisprecherin Birte Bönisch formuliert, ist Zeugen in der Tiefgarage des Ennepe-Centers ein Mann aufgefallen. Der passt nicht nur auf die Beschreibung des wegen versuchten Mordes Gesuchten. Er hat verblüffenderweise auch keine Schuhe an.

Die Zeugen behalten den Mann im Auge, rufen die Polizei per Handy. Die übernimmt. Der Beginn einer lautlosen Verfolgungsjagd in einer durchaus belebten Ennepetaler City.

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Laut Zeugenangaben soll der 22-Jährige am Milsper Busbahnhof in einen besetzten Bus in Richtung des Ortsteils Voerde gestiegen sein. Dort sei er ausgestiegen und möglicherweise zufällig auf seine Schwester und einen weiteren Mann getroffen. Die Schwester, so hieß es Donnerstagabend während einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen, habe ihm geraten: „Lass sein, hat keinen Zweck. Zuviel Polizei.“

Nur wenige Augenblicke später überwältigen Polizeibeamte den Mann. Er leistet keinen Widerstand.

Polizei geht von Beziehungstat aus

Derweil kämpft die am Dienstag angeschossene junge Frau aus Hagen nach einer Notoperation weiter um ihr Leben. Am Donnerstag wurde auch bekannt: Selbst wenn die 19-Jährige überlebt, wird sie querschnittsgelähmt sein. Ihre Wirbelsäule wurde durch den Schuss durchtrennt.

Als Motiv für die Tat geht die Polizei von einer Beziehungstat aus.