Gevelsberg. . Während die Polizei nach dem Kirmes-Unfall in Gevelsberg in Richtung Materialermüdung ermittelt, schildern Augenzeugen ihre Eindrücke vom Unglück. „Ich dachte: Gleich passiert was“, sagte ein Mitarbeiter der WAZ Mediengruppe, der vor Ort war. Mit Tränen in den Augen seien viele kreidebleich weggerannt.
Nach dem schweren Unfall auf der Gevelsberger Kirmes machten sich am Mittwoch Beamte der Kriminalpolizei und ein Sachverständigenbüro aus Dortmund auf die Suche nach der Unfallursache. Im Fahrgeschäft „Schlager-Express“ hatte sich am Dienstagabend gegen 22.45 Uhr eine Gondel mit drei Insassinnen gelöst und halb überschlagen (wir berichteten). Zwei Frauen wurden dabei schwer verletzt.
Das schwere Unglück, bei dem eine weitere Frau leichte Verletzungen und vier Kirmesbesucher einen Schock erlitten, überschattete den Abschluss des Volksfestes. „Ich bin gerade die Treppe von der Elberfelder Straße zum Kirmesplatz hinuntergegangen, als es am Schlager-Express knatterte und anfing zu ruckeln. Ich dachte: Gleich passiert was, und dann habe ich auch schon gesehen, wie eine Gondel einen Überschlag machte“, sagte Augenzeuge Matthias Blau, der Mitarbeiter unserer Zeitung ist.
Er sei mit anderen Umstehenden sofort zur Unglücksstelle geeilt. Gemeinsam habe man die Gondel hochgestemmt. Eine Frau habe noch darin gesessen, die beiden anderen seien wohl herausgerutscht. „Es sind gleich einige Besucher weinend und kreidebleich weggerannt“, berichtete Matthias Blau.
Vier Kirmesbesucher unter Schock
Eine 47-jährige Hagenerin erlitt einen Bruch des Schulterblatts, eine 52-jährige Gevelsbergerin einen Kieferbruch. Zudem erlitten beide Unfallopfer zahlreiche Prellungen und Abschürfungen. Sie wurden nach Schwelm bzw. Hagen ins Krankenhaus gebracht und werden dort noch stationär behandelt. Die leicht verletzte Mitfahrerin sowie die Personen mit einem Schock konnten nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden.
„Wir ermitteln in Richtung Materialermüdung“, sagte Polizeisprecher Dietmar Trust auf Nachfrage unserer Zeitung. Der Sachverständige hatte eigens Kräfte der Feuerwehr Gevelsberg angefordert, um Materialproben aus dem Fahrgeschäft herausschneiden zu lassen. Der „Schlager-Express“ eines Schaustellerbetriebs aus Ahaus stammt aus dem Baujahr 1979.