Ennepetal. Je länger die Ermittlungen zu dem Pfleger laufen, der demenzkranke Frauen vergewaltigt haben soll, desto mehr kommt von seinen Taten ans Licht.

Im Fall des schweren sexuellen Missbrauchs bis hin zur Vergewaltigung im Zentrum für Betreuung und Pflege, das die Korian-Gruppe an der Rollmann-Straße in Ennepetal betreibt, steigt die Zahl der bestätigten Opfer im Zuge der Ermittlungen weiter an. Mittlerweile sollen mindestens 14 demenzkranke Menschen missbraucht worden sein.

Die Staatsanwaltschaft Hagen, die in diesem Fall die Ermittlungen leitet, hatte zunächst neun Bewohnerinnen zweifelsfrei identifiziert, die ein 51-jähriger verheirateter Familienvater, der in dem Heim seit April 2021 als Pfleger arbeitete, schwere sexuelle Gewalt angetan haben soll. Es sei nun von fünf weiteren Missbrauchsopfern auszugehen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hagen am Freitag.

Ob das das Ende der Liste der Betroffenen ist? Das lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, denn noch immer werten die Ermittler die elektronischen Endgeräte aus, auf denen Pfleger Fotos und Videos von seinen Taten gespeichert hatte.

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Der Beschuldigte befindet sich seit dem 13. Juli in Untersuchungshaft. Die Taten soll er bis Ende Juni 2023 begangen haben, als sein Treiben aufgeflogen ist.

Einerseits hatte es einen anonymen Brief an die Polizei gegeben, andererseits hatte ein Arbeitskollege aus der Nachtschicht den Mann um 4.45 Uhr nackt im Zimmer einer pflegebedürftigen Bewohnerin angetroffen haben, über ihr Bett gebeugt. Die Bilddateien auf den beschlagnahmten Geräten des Mannes erhärteten den Verdacht gegen ihn.

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