Schwelm. An der Spitze des Schwelmer Helios-Klinikums gibt es die nächste Veränderung. Geschäftsführer Dr. Volker Seifarth hat Kündigung übergeben
Die Geschäftsführung des Helios-Klinikums Schwelm ist so etwas wie ein durchlaufender Posten bei dem deutschen Krankenhaus-Giganten. Mit Lukas Trilling hat das Krankenhaus am Martfeld zum 1. August schon wieder überraschend einen neuen Klinikgeschäftsführer bekommen. Er ist Nummer fünf in nur zehn Jahren auf dem Chefsessel der Klinik.
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Lukas Trilling folgt auf Dr. Volker Seifarth, „der das Unternehmen auf eigenen Wunsch zu Ende September verlässt, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu widmen“, wie Helios-Regionalleiterin und Pressesprecherin Marina Dorsch mitteilt. „Die Übergabe erfolgt im engen Schulterschluss für einen nahtlosen Übergang“, fährt sie fort. Und dennoch: Der Weggang von Dr. Volker Seifarth überrascht die Menschen aus Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal, für die das Martfeld-Krankenhaus oftmals die erste Klinik ist, die sie ansteuern und ebenso die nächstgelegene Geburtsstation.
Oft nur für ein Jahr
Ein Haus mit Geschichte, ein Haus mit einen exzellenten Ruf in einigen Disziplinen und ein Haus, das zumindest auf der Geschäftsführerposten keine Konstanz bekommt. Dieser war während der vergangenen zehn Jahre wie folgt besetzt: Am 1. März 2013 übernahm Dr. Marc Baenkler die Klinik, zog bereits 13 Monate später weiter nach Wuppertal und übernahm die Leitung des dortigen Helios-Klinikums. Kirsten Kolligs übernahm und blieb für fünf Jahre. Sie kündigte im Jahr 2019, ging zu einer anderen Krankenhausgruppe und Claudia Meßthaler übernahm ihren Stuhl.
Doch viel länger als ein Jahr blieb auch diese Chefin nicht in Schwelm. Wie Dr. Baenkler hat auch sie das Schwelmer Haus als Karrieresprungbrett innerhalb der Gruppe genutzt und zog zum 1. Dezember 2020 weiter nach Duisburg. Dr. Volker Seifarth übernahm mitten in der Corona-Pandemie, und startete seinen Job in Schwelm im Lockdown. Zunächst leitete er das Schwelmer Krankenhaus zusammen mit dem Attendorner, bis er schließlich nur für das Klinikum am Martfeld zuständig war.
„Dr. Volker Seifarth hat inmitten der Corona-Pandemie im Helios Klinikum Schwelm eine herausragende Führungsrolle eingenommen. Mit seinem engagierten Einsatz hat er wichtige Prozesse vorangetrieben und dabei einen besonderen Fokus auf Digitalisierung, Effizienz und Nachhaltigkeit gelegt. Auf diesem Wege konnten am Standort Effizienzsteigerungen erzielt werden, die heute sowohl Patientinnen und Patienten als auch Mitarbeitenden zugutekommen“, lauten die lobenden Abschiedsworte, die Helios ihm mit auf den Weg gibt. Und offenbar hätte das Helios-Management ihn gern länger in dieser Aufgabe in Schwelm gesehen.
Der Neue wohnt in Wuppertal
„Die Entscheidung von Herrn Dr. Seifarth bedauere ich sehr und bedanke mich schon heute für die erfolgreiche Zusammenarbeit und sein engagiertes Wirken, nicht nur am Helios Klinikum Schwelm. Auch hier setzte er sich mit Weitsicht für eine standortübergreifende Vernetzung, für technische Innovationen und eine gezielte Spezialisierung ein“, unterstreicht Reiner Micholka, Regionalgeschäftsführer der Helios Region West, dass die Trennung nicht im Streit erfolgt.
Ebenso groß scheinen die Hoffnung nun in den fünften Geschäftsführer in zehn Jahren zu sein, der die Regie im Martfeld übernimmt: „Herrn Trilling habe ich ebenso als einen zupackenden und zugewandten Kollegen kennengelernt, der neuen Aufgaben mit viel Können und Begeisterung entgegentritt. Ich bin sicher, dass wir mit der Nachfolge eine sehr gute Wahl getroffen haben. Seine Zusage, die Geschäftsführung zu übernehmen, hat mich sehr gefreut“, betont Micholka, der bereits die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Schwelm über den erneuten anstehenden Wechsel an der Krankenhausspitze informierte.
Lukas Trilling ist bereits seit dem Jahr 2019 bei Helios tätig. Der studierte Gesundheitsökonom wechselt aus Krefeld nach Schwelm. Als kaufmännischer Standortleiter verantwortete der gebürtige Wuppertaler dort die erfolgreiche Integration und Weiterentwicklung des ehemaligen Malteser Krankenhauses, dem heutigen Helios St. Josefshospitals Uerdingen. Seine Managementerfahrungen erwarb Lukas Trilling an verschiedenen Helios Klinikstandorten deutschlandweit und lernte dabei in Volkach, Cuxhaven, Wuppertal und Krefeld Krankenhäuser unterschiedlicher Größe und mit unterschiedlich breitem Leistungsspektrum kennen.
Die Konstante heißt: Dr. Ulrich Müschenborn
Der neue starke Mann in Schwelm freut sich auf seine neuen Aufgaben: „Der Abschied aus Uerdingen fällt nicht leicht, aber natürlich habe ich mich sehr über das heimatnahe Angebot und das damit in mich gesetzte Vertrauen gefreut. Die kommenden Wochen werde ich dazu nutzen, die Klinik und vor allem die Kolleginnen und Kollegen über alle Bereiche hinweg kennenzulernen. Die Verantwortung für diese etablierte, in der Region gut vernetzte Klinik zu übernehmen, ist für mich Anerkennung und Ansporn zugleich“, erläutert Lukas Trilling seine Entscheidung, die Geschäftsführung in Schwelm zu übernehmen.
Mit Spannung werden die Menschen der Region beobachten, wie lange der neue Geschäftsführer in Schwelm bleibt, wo es in der Führungsetage übrigens eine Konstante gibt, die sämtlichen Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer seit mehr als zehn Jahren zur Seite stand, in stets der gleichen Funktion: Der Ur-Schwelmer Dr. Ulrich Müschenborn als ärztlicher Direktor der Schwelmer Helios-Klinik.
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