Ennepetal. Für sieben Straßenausbaumaßnahmen sollen die Ennepetaler Bürgerinnen und Bürger im Jahr 2023 zur Kasse gebeten werden.
Sieben beitragspflichtige Straßenausbaumaßnahmen sind dem aktualisierte Straßen- und Wegekonzept der Stadt Ennepetal zufolge für das gerade angebrochene Jahr 2023 vorgesehen. Dazu zählen mit längeren Teilstücken der Berg- und der Kirchstraße auch zwei Maßnahmen, die voraussichtlich für größerer Verkehrsbehinderungen sorgen dürften. Dass alle sieben Maßnahmen tatsächlich in diesem Jahr umgesetzt werden, steht allerdings keineswegs fest. Allein vier der aufgeführten Projekte waren bereits für das vergangene Jahr vorgesehen. Das Konzept beinhaltet nicht zuletzt eine Auflistung aller beitragsfreien Unterhaltungsmaßnahmen, die in diesem Jahr durchgeführt werden sollen.
Welche der geplanten Maßnahmen tatsächlich in die Tat umgesetzt werden können, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zunächst muss die Politik entsprechende Haushaltsmittel freigeben (der Etat für 2023 wird in den kommenden Wochen beraten und erst im März verabschiedet). Außerdem müssen beim Fachbereich Bauen und Betriebshof entsprechende Kapazitäten für die Planung und Baubetreuung vorhanden sein und sich Bauunternehmen für die Ausführung finden. Nicht zuletzt sollten Arbeiten immer insoweit mit anderen Akteuren abgestimmt sein, dass frisch sanierte Straßen nicht nach kurzer Zeit für die Verlegung oder Erneuerung von Leitungen wieder aufgerissen werden müssen.
Beitragspflichtige Maßnahmen
Die folgenden beitragspflichtigen Maßnahmen sieht das Straßen- und Wegekonzept für 2023 vor:
Bergstraße: Dort geht es eigentlich um eine Kanalbaumaßnahme. Zwischen der Wiemerhofstraße und dem Pleckinger Weg soll der Kanal erneuert werden. „Wir würden dann eine neue Asphaltdecke herstellen“, erklärt Christoph Goebel, Leiter der Abteilung Tiefbau bei der Stadtverwaltung. Eine verbindliche Aussage, ob die aufwendige Maßnahme, die mit einer länger andauernden Vollsperrung des Abschnitts verbunden wäre, tatsächlich 2023 begonnen wird, sei aktuell noch nicht zu treffen, hieß es vonseiten der Stadt. Grund: Die Zuständigkeit für den Kanalbau – und das entsprechende Personal – ist im Rahmen der Kanalnetzübertragung an den Ruhrverband übergegangen.
Goethestraße: Dort muss die gesamte Straße hergestellt werden. Ursprünglich war nur die Erneuerung des Bürgersteigs vorgesehen, doch nun soll auch die Fahrbahn erneuert werden. „Zunächst wird aber die AVU noch einiges an Leitungen verlegen“, sagt Christoph Goebel. Es komme nun darauf, wie die Politik im Hinblick auf die Priorität der Maßnahme entscheidet. „Wir sind von der Planung jedenfalls soweit, dass wir zügig loslegen könnten“, betont Goebel.
Hembecker Talstraße: Zwischen Mönninghof und Otto-Hühn-Straße soll die Fahrbahn nachmalig hergestellt und ein zweiter Gehweg angelegt werden. „Das machen wir auf jeden Fall“, sagt Christoph Goebel. Dazu sei eine Bürgerversammlung in Planung.
Kantstraße: Auf der gesamten Länge der Kantstraße soll zunächst der Kanal und dann die Straße nachmalig hergestellt werden. Der Auftrag, dafür sei vergeben, der Baubeginn soll – geeignete Witterung vorausgesetzt – möglichst bald erfolgen.
Kirchstraße: Die Kirchstraße soll zwischen der Heinrichstraße und der Bodelschwinghstraße grundlegend saniert und ganz neu gestaltet werden (wir berichteten ausführlich). Die Ausschreibung hatte die Stadt kurz vor Weihnachten veröffentlicht, die Angebotsfrist endet Mitte Januar. Der Beginn der Arbeiten ist für März vorgesehen, die Fertigstellung soll möglichst bis Ende des Jahres erfolgen.
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Klutertstraße: Hier ist die nachmalige Herstellung der gesamten Straße vorgesehen. Die Umsetzung sei davon abhängig, ob für das laufende Jahr die entsprechenden Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt werden, so Christoph Goebel.
Mittelstraße: Zwischen der Kreuzung Loher Straße/Neustraße und der Einfahrt zur Firma Bharat Forge CDP soll der marode Gehweg hergestellt werden. Auch hier hänge die Umsetzung von der Freigabe der Haushaltsmittel ab, so der Tiefbau-Abteilungsleiter.
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In der vorherigen Version des Straßen- und Wegekonzepts waren für 2023 auch die Kanalerneuerung und der anschließende Vollausbau der Birkenstraße vorgesehen. Diese Maßnahme wurde bereit auf 2024 geschoben. Gleiches gilt für die nachmalige Herstellung der Wendeanlage an der Erlenstraße. Hier war der Grund für die Verschiebung nicht zuletzt, dass mit den Mitteln die kalkulierten Mehrkosten (aufgrund der seit der Budgetierung gestiegenen Baukosten) für die Kirchstraßensanierung kompensieren können.
Beitragsfreie Unterhaltungsmaßnahmen
Mehr als 70 beitragsfreie Unterhaltungsmaßnahmen sieht das Straßen- und Wegekonzept für das laufende Jahr vor. Zu einem wesentlichen Teil handelt es sich um die Beseitigung von Gehweg- und Fahrbahnschäden, die Instandsetzung von Straßeneinläufen, Parkplätzen und Containerflächen sowie die Ausbesserung von Schäden durch Baumscheiben. 600.000 Euro sind für derartige Maßnahmen angemeldet, davon allein 500.000 Euro für Deckensanierungen. Ein weiterer großer Posten ist die schon vor Jahren begonnene sukzessive Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik. Dafür sind in diesem Jahr 150.000 Euro vorgesehen, wobei auch der Ersatz kaputter Laternen inbegriffen ist. „Einen Großteil der Unterhaltungsmaßnahmen werden wir umsetzen können“, betont Christoph Goebel.