Ennepetal. Ein Planungsbüro erarbeitet für die Stadt Ennepetal ein Quartierskonzept für den Ortsteil Büttenberg. Erste Ergebnisse wurden nun vorgestellt.

Die bestehende Ladenzeile an der Büttenberger Straße, das Grundstück der Katholischen Kirchengemeinde mit der ehemaligen Kirche St. Martin und der Kita sowie die Grundschule Büttenberg: Diese drei Bereiche bieten Potenzial als Standort für die „Quartiersmitte“ am Büttenberg. So lautet das Zwischenfazit, das das Büro „Stadtplanung und Kommunalberatung Tischmann Loh Stadtplaner“ aus Rheda-Wiedenbrück nach den ersten Schritten für die Erstellung eines Quartierskonzepts gezogen hat.

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Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung gab Anh Thi Rodehutskors, Mitarbeiterin des Planungsbüros, nun einen Sachstandsbericht. Die Stadt hatte das Konzept in Auftrag gegeben, nachdem die Eigentümerin der Ladenzeile im August 2021 den Antrag auf Änderung des Bebauungsplans gestellt hatte. Ihr Plan war, die sanierungsbedürftige Zeile, in der ein kleiner Supermarkt, eine Trattoria und eine Kneipe beheimatet sind, abzureißen und durch ein Mehrfamilienhaus mit etwa 25 Sozialwohnungen zu errichten. Dagegen hatte sich Protest der Anwohner formiert (wir berichteten). Es gründete sich eine Bürgerinitiative, die inzwischen die Gründung einer Genossenschaft beschlossen hat, die die Ladenzeile kaufen, sanieren und die Räume selbst vermieten will. Kerngedanke: den Büttenberg wieder zu beleben und einen sozialen Treffpunkt für den Ortsteil zu erhalten beziehungsweise auszubauen. Um zu einer städtebaulich tragfähigen Lösung unter Beteiligung von Eigentümern und Bewohnern des Bereichs zu kommen, gab die Stadt schließlich die Erarbeitung eines Quartierskonzepts in Auftrag.

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Ein zentraler Bestandteil bei der Erarbeitung ist die Bürgerbeteiligung. „Wir haben schon erste Gespräche geführt“, berichtete Anh Thi Rodehutskors. Zu den Gesprächspartnern gehörten nicht zuletzt Vertreter der Bürgerinitiative und der Katholischen Gemeinde. Im weiteren Verlauf werde es auch immer wieder Rückkopplungen mit den Beteiligten geben, sagte sie. Die Stadtplanerin erklärte, dass sie zunächst eine städtebauliche Analyse des Ortsteils Büttenberg, der etwa 3900 Einwohnerinnen und Einwohner zählt, vorgenommen habe. Sie lenkte den Blick auf die Siedlungsentwicklung. Noch vor etwa 100 Jahren war der Bereich nur dünn besiedelt. In den 70er Jahren sei bereits eine starke Bebauung erfolgt, Mitte der 80er Jahre habe es weitere Nachverdichtungen gegeben. Seitdem seien nur kleine Teilflächen weiter bebaut worden, allerdings seien im Nordwesten weitere Grundstücke im Neubaugebiet „Bauen mit der Sonne“ hinzugekommen. Auch Nutzungsschwerpunkte mit Gewerbe entlang der Hembecker Talstraße und der Kölner Straße, die Nahversorgungsbereiche (Ladenzeile und Marktkauf/Aldi) sowie die Anbindung an ÖPNV bezog sie in ihre Untersuchung ein, ebenso die Typologie der Gebäude. Am alten Büttenberg gebe es überwiegend Einfamilienhäuser. In den jüngeren Bereichen hauptsächlich Mehrfamilienhäuser und Häuser mit kleinen Grundstücken. Deren Bewohner würde eher einen Quartierstreff nutzen, sagte Rodehutskors.

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Wo ist nun die Quartiersmitte zu suchen, also der geeignete Standort für einen sozialen Treffpunkt im Siedlungsbereich? Drei Flächen bieten sich auf Basis der Analyse an: Geographisch sei die Grundschule Büttenberg an der Erlenstraße der Mittelpunkt. „Der Bereich ist aber wegen des Straßenraums nicht für Gastronomie geeignet“, erklärte Anh Thi Rodehutskors. Als prinzipiell geeignet stellte sie das Areal der Kirche dar. „Das Grundstück fällt aber schon wieder leicht ab und ist auch wegen der Begrünung etwas versteckt“, sagte sie. Der Bereich mit der Ladenzeile und den Parkplätzen davor öffne sich dagegen, wenn man von der Wuppermannstraße auf die Büttenberger Straße einfahre.

Zu den nächsten Schritten bei der Erarbeitung des Konzepts gehöre die weitere Auswertung der bislang geführten Gespräche, erklärte Anh Thi Rodehutskors. Bevor der Abschlussbericht erstellt werde, solle es auch noch eine Infoveranstaltung für die Bürgerinnen und Bürger geben.