Gevelsberg. Nach einem tödlichen Unfall auf der Eichholzstraße in Gevelsberg soll dort regelmäßig geblitzt werden. Der CDU geht das nicht weit genug.

Die Polizei nimmt die Kreuzung Eichholzstraße/Berchemallee in Gevelsberg in ihren Pool von mobilen Geschwindigkeitsmessungen auf. Das war vor Wochen das Ergebnis, nachdem eine Verkehrsunfallkommission sich mit dem Bereich auseinandergesetzt hatte.

Zur Erinnerung: Es handelte sich dabei um eine Reaktion auf eine Reihe von schweren Unfällen, die sich in den vergangenen Monaten und Jahren in diesem Bereich gehäuft hatten. Zuletzt war es Mitte Mai zu einem tragischen Zusammenstoß gekommen, infolgedessen ein junger Motorradfahrer (26) sein Leben verlor. Eine 55-jährige Autofahrerin aus Hagen zog sich dabei schwere Verletzungen zu. Sie war von der Berchemallee auf die Eichholzstraße abgebogen, wo sie mit dem Motorradfahrer zusammenstieß. Die Kreuzung gilt seitdem statistisch gesehen wieder als Unfallschwerpunkt.

CDU denkt über Stop-Zeichen nach

Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Gevelsberg freut sich über die Geschwindigkeitsmessungen. In einem Brief an Bürgermeister Claus Jacobi bittet sie aber darum, über weitere Maßnahmen zu diskutieren.

„In der Presseberichterstattung wurde als erstes Ergebnis genannt, dass zukünftig im dortigen 70 km/h-Bereich Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden“, nimmt CDU-Fraktionsvorsitzender Hans-Günther Adrian Bezug. „Eine Maßnahme, die die CDU-Fraktion ausdrücklich begrüßt.“

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Wenn dies das erste Ergebnis des Termins gewesen sei, dann gehe die CDU-Fraktion davon aus, dass man hinsichtlich weiterer Maßnahmen im Gespräch bleibe und diese auf die Machbarkeit prüfe, steht es weiter im Schreiben an den Bürgermeister.

„Die CDU-Fraktion bittet Sie, in die weitere Diskussion die Möglichkeit einzubringen, den Zubringerbereich von der Berchemallee mit dem Verkehrszeichen 206 (STOP-Zeichen) zu versehen“, so Hans-Günther Adrian. „Dadurch wären Verkehrsteilnehmer gehalten, nicht direkt in die Eichholzstraße einzubiegen, sondern zunächst anzuhalten und die Verkehrssituation zu prüfen.“

Andere Zufahrt zur Eichholzstraße

Aktuell ließen die baulichen Gegebenheiten der Verbindung zwischen Berchemallee und Eichholzstraße eine parallele Aufstellung der Links- und Rechtsabbieger an der Einmündung Eichholzstraße zu. Die CDU-Fraktion bittet in ihrem Brief darum, zu prüfen, ob der Ausfahrtsbereich baulich nicht derart umgestaltet werden kann, dass nur jeweils ein Fahrzeug an der Einmündung steht.

++++ KOMMENTAR: Eichholzstraße in Gevelsberg: Warum unsicheres Gefühl bleibt ++++

„Dadurch wäre eine freie Sichtachse nach links und rechts gegeben“, begründet der Fraktionschef. Einen möglichen Rückstau auf die Berchemallee gelte es dabei aber zu vermeiden. „Wir denken, dass die Verbindung auch im Berufsverkehr lang genug ist, um die Fahrzeuge aufzunehmen“, sagt Adrian weiter.

Weiterhin solle in diesem Zuge geprüft werden, ob die dort installierten Baken sichtbehindert aufgestellt sind und diese gegebenenfalls so zu versetzen, dass ein freies Sichtfeld gewährleistet ist. Damit gemeint ist die rot-weiße Beschilderung auf einer der beiden Mittelinseln auf dem Zubringer der Berchemallee.

Kreuzung bleibt weiterhin Thema

„Ein Kreisverkehr wäre natürlich der Königsweg“, findet Hans-Günther Adrian. Diesen hält der Fraktionschef aber für nicht einfach umsetzbar. Für Änderungen im Kreuzungsbereich müsste die Stadt Gevelsberg sich ohnehin mit dem Landesbetrieb Straßen NRW auseinandersetzen. Der ist sowohl für die Eichholzstraße als auch den Zubringer zur Berchemallee zuständig.

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Die CDU-Fraktion hatte vor ein paar Wochen auch schon die Möglichkeit einer Ampel für die Kreuzung Eichholzstraße/Berchemallee ins Spiel gebracht.

Der Ennepe-Ruhr-Kreis bestätigte auf Nachfrage der Redaktion, dass die Kreuzung für die Verkehrsunfallkommission weiter Thema bleibe. „Die Polizei hat die Kreuzung in ihr ,Messprogramm’ aufgenommen, die Unfallkommission wird die Lage, zu der auch die Erkenntnisse der Geschwindigkeitsüberwachung zählen, weiter beobachten“, heißt es aus dem Schwelmer Kreishaus.

Bürgermeister Jacobi erklärte in der Ratssitzung am Donnerstagabend, dass eine weitere Sitzung der Kommission stattfinden werde. Er sicherte zu, dass die Stadt die Vorschläge der CDU dort einbringe.