Gevelsberg. Michael Klaus ist neuer Pfarrer bei der Evangelischen Kirchengemeinde Gevelsberg. Das ist sein Hintergrund. Diese Impulse möchte er setzen.
„Ich möchte immer gerne offen auf die Menschen zugehen. Kennenlernen, wie sie sind, wie sie leben. Wissen, wie es ihnen geht“, antwortet Michael Klaus auf die Frage, was ihm bei seiner Arbeit wichtig ist. Der 51-Jährige hat zum 8. August seinen Dienst als neuer Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Gevelsberg aufgenommen.
Er wolle das Evangelium von Jesus Christus in Wort und Tat einladend verkündigen. „Die Bibel ist Gottes Wort und darum der Fels, auf dem wir unser Leben bauen können“, sagt Pfarrer Klaus. Ein Fels, der den Menschen aus seiner Sicht auch Halt in einer unsicheren Zeit geben kann. Krieg, Corona – in der Welt passiert derzeit viel. Damit umzugehen mag für viele Menschen schwierig sein. „Auch zu Jesus’ Zeiten war es schwierig“, sagt Michael Klaus. In einer globalisierten Welt gebe es eben andere Herausforderungen.
Gemeinschaft spielt für ihn eine wichtige Rolle, sowohl in der Gemeinde als auch in der Ökumene. „Viele kämpfen sich heute selbst durch. Die Gemeinde dagegen bietet Gemeinschaft unter Gottes Wort.“ Dabei gehe das Gemeindeleben auch über den Gottesdienst hinaus.
Junge Menschen im Blick
Michael Klaus zeigt sich offen dafür, wie sich dieses Gemeindeleben in Zukunft gestaltet: „Ich komme nicht mit fertigen Konzepten. Ich entdecke hier ein vielfältiges Gemeindeleben.“ Ihm gehe es darum, fröhlich und ernsthaft den Glauben miteinander zu leben. Im Gottesdienst aber auch im Alltag. Dabei mache es ihm auch Freunde, wenn jung und alt zusammenkommen. „Es geht nicht darum, eine Tradition zu feiern. Wir leben den Glauben an den Auferstandenen. Es geht darum, zu entdecken: Den brauche ich für mein Leben.“ Michael Klaus möchte junge Menschen dafür öffnen, dass dieser Funke überspringt.
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Mit seiner neuen Stelle kehrt der 51-Jährige in seine alte Heimatregion zurück. Er kam in Hagen-Haspe zur Welt und wuchs in Ennepetal-Voerde auf. 1991 machte Michael Klaus sein Abitur am Reichenbach-Gymnasium. Bevor er sein Studium der Evangelischen Theologie begann, absolvierte er seinen Zivildienst an der Evangelischen Stiftung Loher Nocken in Ennepetal. Danach schrieb er sich an der Ruhr-Universität in Bochum ein. „Die ersten Semester studierte ich an der Universität in Bochum, später in Göttingen und schließlich an der Kirchlichen Hochschule in Bielefeld-Bethel. Im Jahr 2000 legte ich in Bielefeld bei der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) mein Erstes Theologisches Examen ab.“
Im gleichen Jahr heiratete Klaus seine aus Ungarn stammende Ehefrau Szilvia, die ebenfalls Pfarrerin ist. Nach der Hochzeit zog das junge Paar nach Budapest. „Dort absolvierte ich ein Jahrespraktikum mit finanzieller Unterstützung der EKvW und des Gustav-Adolf-Werkes in der Deutschsprachigen Evangelischen Auslandsgemeinde, die sich direkt im Zentrum von Budapest befindet. Während dieses Jahres versah meine Ehefrau ihre Vikariatszeit in einer ungarischen reformierten Kirchengemeinde in Budapest. Nach diesem Auslandsjahr wechselten wir direkt in die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW)“, erzählt Pfarrer Klaus.
Personelle Neuordnung
In der nordhessischen Stadt Korbach absolvierte er von 2001 bis 2003 sein Vikariat. Im Oktober 2003 wurde Michael Klaus dann zusammen mit seiner Ehefrau ordiniert. Fast 19 Jahre lang versah er seinen Dienst in der Evangelischen Kirchengemeinde Hohenzell-Ahlersbach-Bellings, Kirchenkreis Schlüchtern (heute Kinzigtal). Im Jahr 2004 kam Tochter Christina zur Welt, 2008 Sohn Johannes. Heute wohnt Pfarrer Klaus wieder in seinem Elternhaus in Voerde.
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Er tritt die Nachfolge von Pfarrer Helmut Kirsch an, für den es in der Vergangenheit eigentlich schon einen Nachfolger gegeben hatte. Der trat die Stelle aber nie an. Kirsch wurde im August 2020 verabschiedet. Pfarrer Thomas Werner ging im Oktober des vergangenen Jahres in den Ruhestand.
Eine der beiden offenen Stellen sollte schließlich neu besetzt werden. Die andere Stelle wurde ersatzlos gestrichen. Eine Neuordnung der Gemeindebezirke sollte die Kirchenarbeit daher künftig auf alle gleichmäßig verteilen. „Das Pfarrteam muss sich neu sortieren, das ist für die Gemeinde natürlich eine Herausforderung“, weiß auch Michael Klaus. Er sagt aber gleichzeitig: „Jeder ist eingeladen, in den Gottesdienst zu gehen, wo er sich verbunden fühlt.“ Generell sei die Gemeinde in Gevelsberg gut miteinander verbunden.