Gevelsberg. Nachbesetzung: Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Gevelsberg hat sich für einen Nachfolger von Pfarrer Helmut Kirsch ausgesprochen.
Pfarrer Helmut Kirsch wurde im August 2020 als Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Gevelsberg verabschiedet, Pfarrer Thomas Werner ging im Oktober des vergangenen Jahres in den Ruhestand. Jetzt steht fest, wie es personell in der Gemeinde weiter geht. Die gute Nachricht: Eine der beiden offenen Stellen wird neu besetzt - hierfür ist auch bereits jemand gefunden. Die schlechte Nachricht: Die andere Stelle wird ersatzlos gestrichen. Dafür steht zukünftig eine Neuordnung der Gemeindebezirke an, um die Kirchenarbeit auf alle gleichmäßig zu verteilen.
Es sind schwierige Bedingungen für jede Kirchengemeinde. Corona, neue Vorgaben der Landeskirche, Theologenmangel. Der Gevelsberger Pfarrer Uwe Hasenberg erinnert sich noch gut daran, als er seinen Abschluss machte, waren es insgesamt 120 Vikare, die in seinem Jahrgang waren. Jetzt sind es zehn bis zwölf im Jahr. Zu wenig Bewerber auf zu viele Stellen: Deshalb hat die Landeskirche neue Vorgaben erlassen. Waren es früher 2500 Gemeindeglieder pro Pfarrstelle, sind es jetzt 3500. Im Jahr 2030 sollen es sogar 5000 Gemeindeglieder sein, weiß der Gevelsberger. Das wirkt sich auch auf seine Gemeinde aus. Dort sind es insgesamt 10.500 Gemeindeglieder, das macht rechnerisch drei volle Pfarrstellen. Uwe Hasenberg und Thomas Weber haben jeweils eine Stelle inne, Klaudia Fischer unterstützt mit 50 Prozent. Neu ins Team kommen soll Michael Klaus - wenn er denn zusagt und auch nach Gevelsberg kommt.
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Das ist bei der letzten Stellenbesetzung nämlich nicht passiert. Pfarrer Uwe Hasenberg erklärt, dass die Nachfolge von Pfarrer Helmut Kirsch eigentlich schon im vergangenen Jahr beschlossene Sache gewesen sei. Es habe drei Bewerber gegeben, alle drei hatten einen Probegottesdienst vor der Gemeinde gehalten, dann hat sich das Presbyterium für einen Kandidaten entschieden. Doch der habe seine Stelle nie angetreten.
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„Man hat sechs Monate Zeit, in der neuen Gemeinde seinen Dienst aufzunehmen“, erklärt Uwe Hasenberg. Diese Zeit sei damals abgewartet worden. Corona hat die erneute Suche nach dem richtigen Pfarrer noch schwerer gemacht. Gespräche konnten nicht stattfinden, ebenso wenig Probestunden in der Gemeinde. Und es hat Zeit gekostet. Jetzt, da die Entscheidung getroffen ist, ist das Presbyterium am Zug. Das Gremium muss die Pfarrbezirke neu zuschneiden, das sei ein formaler Akt, so Hasenberg. „Wir haben natürlich schon einige Ideen, die sind aber noch nicht spruchreif“, sagt Pfarrer Uwe Hasenberg, der auch stellvertretender Vorsitzender des Presbyteriums ist. Das Gremium hatte gehofft, dass alle Stellen nachbesetzt werden dürfen. Jetzt müsse strukturell umgeplant werden. Es gibt es drei Gottesdienststätten: die Erlöserkirche, Lukaskirche und das Gemeindezentrum Berge. Die Kirche ist Trägerin von fünf Kindertagesstätten, hat mit dem Zentrum für Kirche und Kultur ein gesamtgemeindliches Haus, drei Friedhöfe und eine lebendige Gemeindearbeit. In der Stellenausschreibung steht, dass der Generationenwechsel in der Gemeinde aktiv begleitet werden soll und man aufgeschlossen für neue Kommunikationsformen sein soll. Das macht deutlich, welche Themen die Gemeinde in den kommenden Jahren beschäftigen werden.
Pfarrer Uwe Hasenberg hofft, dass Michael Klaus nach Gevelsberg kommt. Er sei in Ennepetal aufgewachsen, arbeite nun in einer hessischen Gemeinde und habe das Presbyterium und die Gemeinde überzeugt. Die Personalie sei im Gottesdienst am Sonntag verkündet worden. Jetzt heißt es abwarten, während das Presbyterium nun einige Aufgaben vor sich hat.