Gevelsberg. Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen und vor den Eisdielen in Gevelsberg bilden sich Schlangen. Wir stürzen uns mit in die neue Freiheit.

Ein Blick in die Gevelsberger Innenstadt genüg, um zu merken: Mit jedem Schritt in die Normalität steigt auch die Laune der Menschen. Die Sonne strahlt, der Himmel ist fast wolkenlos und die Gevelsberger zieht es vor die Tür. Um die Nachmittagszeit ist die Mittelstraße gut gefüllt. Die Leute treffen sich zum Kaffee in der Mittagspause, zum Bummeln durch die Geschäfte oder – gerade jetzt bei dem schönen Wetter – auf eine leckere Erfrischung in der Eisdiele. Concetta in der Fußgängerzone ist als eine der familiär geführten Eisdielen der Stadt für viele die erste Wahl. Ein kleiner Einblick in einen Nachmittag dort.

Der Sommer schmecke nach Erdbeereis, sagt eine Kundin der Eisdiele Concetta. 
Der Sommer schmecke nach Erdbeereis, sagt eine Kundin der Eisdiele Concetta.  © Laura Dicke

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Es ist kurz vor 15 Uhr und die App auf dem Smartphone zeigt 25 Grad Außentemperatur an. Die Tische vor der Eisdiele Concetta sind gut gefüllt. Ein paar Kinder kühlen sich lachend im Wasserlauf der Fußgängerzone ab. Für die kühle Erfrischung in Kugelform oder auch im ganzen Becher warten die Menschen geduldig in der Schlange. Hinter der Theke hat Eisverkäufer Anton Battista alle Hände voll zu tun. Zwei Kellner bedienen währenddessen die Gäste, die es sich unter dem Vordach im Schatten oder ein Stück weiter in der Mittagssonne gemütlich gemacht haben. Einige Paare, zwei Freundinnen, eine Mutter mit Kind – Eis schmeckt allen. „Es ist schön wieder da zu sein. Die Zeit war schon schwer für uns“, sagt Anton Battista. Damit meint er nicht unbedingt die finanzielle Lage der Eisdiele, sondern einfach das Gefühl, so lange nicht für die Kunden da sein zu dürfen. „Wir haben eine große Stammkundschaft. Alle haben sich sehr gefreut, als wir wieder öffnen durften“, fügt der Eisverkäufer hinzu.

Eis-Tipps vom Fachmann – Klassiker sind immer noch ein Renner

Neben Inhaberin Concetta Migliore trägt er eines der bekanntesten Gesichter der Eisdiele. Er weiß, was die Stammkunden favorisieren, kennt jede Eissorte und gibt gern mal Tipps zur Auswahl, wenn sich jemand nicht für die richtigen Sorten entscheiden kann. „Im Sommer ist Fruchteis gefragt, wenn es etwas kühler ist eher Milcheis. Klassiker wie Vanille, Stracciatella und Schoko sind und bleiben immer noch die Renner“, sagt er. Mit seiner Einschätzung trifft er voll ins Schwarze. „Schmeckt richtig nach Sommer“, sagt eine Besucherin, die einen Platz in der Sonne gewählt hat. Auf ihren Teller befindet sich eine Kugel Joghurt und und eine Kugel Erdbeere. Joghurt ist auch die Lieblingssorte der neunjährigen Elaine. Sie ist gemeinsam mit ihrer Großmutter und Mutter zum Eis essen in die Innenstadt gekommen. „Ich komme oft mit meiner Enkelin oder meiner Schwester her. Es ist super schön und ein tolles Gefühl wieder hier zu sein“, sagt Antje Enten, die Oma von Elaine. Als Stammkundin bei Concetta favorisiert sie das Amarena-Eis.

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Vorsicht ist dennoch geboten

Elaine (9) und ihre Großmutter Antje Enten kommen häufig zur Eisdiele Concetta. Ihre Lieblingseissorten: Joghurt und Amarena. 
Elaine (9) und ihre Großmutter Antje Enten kommen häufig zur Eisdiele Concetta. Ihre Lieblingseissorten: Joghurt und Amarena.  © Laura Dicke

Wären da nicht die Datenzettel, die ein jeder Gast zur Nachverfolgung ausfüllen muss oder der Mund-Nasen-Schutz, den man noch beim Betreten der Eisdiele oder eines Geschäfts tragen muss, könnte man meinen, Corona wäre fast vergessen. Dass dieser Schein trügerisch sein kann und die neu gewonnenen Lockerungen nicht leichtsinnig aufs Spiel gesetzt werden dürfen, betont eine weitere Besucherin, einen Tisch weiter. „Es ist sehr schön und gut wieder hier zu sein, doch man sollte noch vorsichtig sein“, sagt sie. Damit die Inzidenz-Zahlen nicht wieder steigen und die Gastronomen und Einzelhändler wieder schließen müssen. Anton Battista hofft, dass es nicht mehr so weit kommt. Gerade jetzt bei dem tollen Wetter laufe das Geschäft sehr gut und so lasse sich viel nachholen, was an Umsatz verloren gegangen sei. „Viele Kunden reagieren toll und geben mehr Trinkgeld als sonst, um uns zu unterstützen“, erzählt er. Das zumindest habe die Pandemie gezeigt, dass die Gevelsberger da sein würden für ihre Stammlokale.

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