Schwelm. Für das neue Kulturhaus an der Römerstraße wird ein Name gesucht. Inzwischen gibt es mehrere Vorschläge.
Wenn die Kreisstadt schon ein neues Kulturhaus bekommt, warum dann nicht nach einen Schwelmer benennen, den man mit dem Begriff Kultur sofort in Verbindung bringt? Das finden Bündnis 90/Die Grünen und machen auch einen Vorschlag: Namensgeber soll Franz-Josef Degenhardt sein.
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Aus dem Rathaus kam bereits der Vorschlag, dem Gebäude an der Römerstraße, in dem die Stadtbücherei, die Musikschule und VHS unterkommen, den Namen „Schwelmer Haus der Kultur“ zu geben. Auch die Volkshochschule hat signalisiert, Namensvorschläge zu machen. Für die Fraktion der Grünen ist aber klar, dass das Kulturhaus nach einem bedeutenden Schwelmer benannt werden sollte. „Wir schlagen den Schriftsteller und Musiker Franz Josef Degenhardt vor“, heißt es in ihrem Antrag, den sie Bürgermeister Stephan Langhard zuschickten und damit auf den politischen Weg brachten.
1931 in Schwelm geboren
Dass der 2011 verstorbene Degenhardt ein idealer Namensgeber wäre, begründet die Fraktion in ihrem Antrag wie folgt: „Franz-Josef Degenhardt wurde 1931 in Schwelm geboren und ist hier zur Schule gegangen. Der promovierte Jurist und Rechtsanwalt, dessen großes Vorbild der französische Chansonnier Georges Brassens war, ist weit über Deutschland hinaus bekannt geworden; nicht nur durch die poetisch herausragenden und provozierenden Texte seiner Lieder, sondern auch durch seine Romane und Kompositionen“.
Franz Josef Degenhardt sei ein „großer Sohn“ der Stadt Schwelm, der nie den Bezug zu seiner Heimatstadt verloren und sie in seinen Liedern besungen habe. Der Titel „Dreizehnbogen“ erinnert an die Eisenbahnbrücke über die Talstraße. Das wohl bekannteste Lied „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“ besingt die „Oberstadt“ und hat die sozialen Gegensätze in der Gesellschaft zum Thema.
Die Liste seiner Veröffentlichungen ist lang. In zahllosen Schallplatten, Romanen, Filmmusiken und Drehbüchern hat er sich kritisch mit Politik und sozialer Ungerechtigkeit auseinandergesetzt. „Er war überzeugter Linker, der zeitlebens seiner politischen Idee treu geblieben ist und sich in seinen Texten für die ,Arbeiterklasse’ einsetzte“, so Bündnis 90/Die Grünen. Franz Josef Degenhardt verstarb 2011 im Alter von 79 Jahren in Quickborn.
Mit der Namensfindung für das Kulturhaus befasst sich der Kulturausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch, 16. Juni, im großen Sitzungssaal im Rathaus an der Hauptstraße. Der öffentliche Teil beginnt um 17 Uhr.