Balve/Iserlohn. Erwartungsgemäß beschloss Freitagabend im St.-Elisabeth-Krankenhaus Iserlohn die Gesellschafterversammlung der Hospitalvereinigung im Märkischen Kreis die Schließung der Betriebsstätte St.-Marien-Hospital Balve.

Mit diesem Beschluss wird das 121 Jahre alte Balver Krankenhaus jedoch nicht zu Grabe getragen. Denn der Kirchenvorstand der Katholischen Kirchengemeinde St. Blasius soll in Verwaltungsrat und Gesellschafterversammlung so gut verhandelt haben, dass die Betriebsstätte Balve durch ein neues Unternehmen weiter geführt werden kann.

Dieses Zugeständnis konnte der Kirchenvorstand von St. Blasius den beiden kirchlichen Gremien aus Iserlohn und Menden abringen, weil die Hospitalvereinigung wegen ihrer desaströsen Finanzsituation bei der Erhöhung ihres Eigenkapitals auf die Hönnestädter angewiesen ist.

Darüber hinaus muss die Hospitalvereinigung an einer weiteren Nutzung des Balver Krankenhauses interessiert sein. Sollte das Haus nämlich endgültig geschlossen werden, könnte die Bezirksregierung Fördermittel anteilig zurückverlangen. Weil etwa 2,5 Millionen Euro investiert wurden, könnte es sich um eine beträchtliche Summe handeln.

Drei Internisten als Belegärzte gewinnen

Vor diesem Hintergrund geht Martin Gruschka von einer gedeihlichen Zusammenarbeit zwischen Hospitalvereinigung und Kirchenvorstand aus, der derzeit auf der Suche nach einem Partner ist, um das Krankenhaus weiter mit Leben zu füllen.

Um dieses Ziel zu erreichen, möchte der Kirchenvorstand, die drei Internisten über den 30. Juni 2012 hinaus als Belegärzte gewinnen. „Wenn uns all das gelingt, was wir angestoßen haben, gehen wir davon aus, dass es zu keiner Schließung des St.-Marien-Hospitals kommt, weil wir wahrscheinlich einen neuen Gesellschafter präsentieren können“, sagt Martin Gruschka.

Kündigung für 100 Mitarbeiter

Für rund 100 Mitarbeiter der Hospitalvereinigung hat Gruschka allerdings keine gute Nachricht. Sie erhalten in den nächsten Tagen ihre Kündigung. Dies muss aber nicht bedeuten, dass alle arbeitslos werden. Denn es wird ein Sozialplan aufgestellt, der für alle drei Krankenhäuser gilt. Wer letztlich ohne Job ist, darüber wird die Geschäftsführung in Kooperation mit den Mitarbeitervertretungen aus Iserlohn, Menden und Balve befinden.