Balve.
Die Abteilung für Innere Medizin am St.-Marien-Hospital Balve wird von drei Fachärzten als Belegabteilung geführt. Dieses Erfolgsmodell wird zum 30. Juni 2012 beendet, weil das St.-Marien-Hospital am 10. Februar von der Gesellschafterversammlung geschlossen wird.
„Wir machen auch ohne das Balver Krankenhaus weiter“, sagt der Leitende Arzt der Fachabteilung Innere Medizin, Dr. Hans-Christoph Hautkappe, auch im Namen seiner beiden Kollegen Dr. Jürgen Schmitz und Nazarpour Bouini.
Die Praxis der drei Fachärzte ist baulich mit dem Krankenhaus verbunden. „Die Diskussion über die Schließung des Krankenhauses hat bei unseren Patienten für Verunsicherung gesorgt. Viele sind der Meinung, wir würden unsere Arbeit einstellen. Dies stimmt nicht. Die Geschäftsführung der Hospitalvereinigung im Märkischen Kreis hat zwar unseren Belegarztvertrag gekündigt, aber als Niedergelassene Fachärzte werden wir weiterhin unsere Gemeinschaftspraxis in den bisherigen Räumen betreiben“, so Hans-Christoph Hautkappe, der mit seinen Kollegen das gesamte medizinische Angebot aufrecht erhalten will.
Die Fachärzte räumen zwar ein, dass es gewisse Schwierigkeiten geben kann, aber die sollen auf ein Minimum begrenzt werden. Deshalb führen die drei Internisten nach der offiziellen Schließung des St.-Marien-Hospitals Gespräche mit Krankenhaus-Geschäftsführer Thomas Wülle. „Wir möchten einige Räume und auch Gerätschaften übernehmen“, sagt Jürgen Schmitz, der nur ein Problem bei der ganzen Sache sieht: „Die Endoskopie bereitet uns derzeit noch Sorgen, aber auch hier ist Klärung in Sicht“, sagt Dr. Jürgen Schmitz, der sich allen Unkenrufen zum Trotz nicht aus der Gemeinschaftspraxis zurückziehen wird. „Mir macht die Arbeit weiterhin viel Spaß“, fügt der Internist hinzu.
Ob die Gemeinschaftspraxis auch zukünftig von drei Fachärzten betrieben wird, muss nach Einschätzung von Dr. Hauptkappe und Dr. Schmitz abgewartet werden. „Wir sind ab 30. Juni keine Belegärzte mehr und dadurch gehen uns natürlich Einnahmen verloren. Wie viele Köpfe auf lange Sicht in dieser Praxis arbeiten, muss deshalb abgewartet werden. Sollte es meinerseits einen Rückzug geben, wird der frühzeitig angekündigt“, sagt Dr. Schmitz, der sich über die Hospitalvereinigung ärgert.
„Wir haben das St.-Marien-Hospital stets gestützt. Während wir auf 2 000 vollstationäre Patienten kommen, waren es in der Chirurgie lediglich 800“, bilanzieren die Internisten, die sich von der Entwicklung überrollt fühlen.
„Das ungeheure Tempo bei der beabsichtigten Schließung hat uns überrascht, denn wir stehen erforderlichen Umstrukturierungen offen gegenüber. Deshalb haben wir Herrn Wülle gebeten, uns die 60 Seiten aus dem Admed-Gutachten zur Verfügung zu stellen, die sich mit dem Balver Haus beschäftigen. Dieser Wunsch ist ohne Begründung von ihm abgelehnt worden“, sagen die Internisten.