Balve. Zukunft des Weihnachtsmarkts: Ist der Event in der Höhle machbar? Schützen-Geschäftsführer Thomas Scholz äußert sich dazu.
Die Balver Schützenbruderschaft St. Sebastian zeigt sich offen für einen Weihnachtsmarkt in der Balver Höhle. Das sagte Geschäftsführer Thomas Scholz am Donnerstag im Gespräch mit der Westfalenpost.
Die Werbegemeinschaft hatte in ihrem Jahresbericht festgestellt, dass die jüngste vorweihnachtliche Veranstaltung – der „Adventszauber“ – auf dem Drostenplatz ein fünfstelliges Minus hinterlassen hat. Daraufhin hatten sowohl Balves Ortsvorsteher Matthias Streiter (CDU) als auch SPD-Fraktionschef Cay Schmidt die Balver Höhle als künftigen Veranstaltungsort des Events ins Gespräch gebracht.
Balver Höhle besitzt Alleinstellungsmarkt
Für die Vermietung von Europas größter Kulturhöhle zeichnet die Bruderschaft verantwortlich: „Wir stehen als Vermieter gerne bereit“, sagte Thomas Scholz, „und bringen unsere Kenntnisse der Höhle gerne mit ein.“ Er warb sogar dafür, die Höhle mit dem Weihnachtsmarkt zu bespielen. Die Natur-Arena sei Balves Alleinstellungsmerkmal schlechthin. Beweis dafür sei ein teilweise internationales Publikum bei Festivals wie Irish Folk, Prophecy oder Black Hole. Die Höhle werden von Kulturschaffenden wie von der Besucherschar wegen ihrer einzigartigen Atmosphäre geschätzt. Zum Offenen Weihnachtssingen sei das Publikum unter anderem gekommen, weil die Höhle Schutz vor Regen oder Schnee biete.
Sollte der Weihnachtsmarkt vom Drostenplatz in die Höhle umziehen, sollte die Veranstaltung aber weiterhin von der Werbegemeinschaft und möglichen Partnern getragen werden, wie Thomas Scholz hinzufügte.
Bezirksregierung Arnsberg erlaubt Winternutzung
Er wies darauf hin, dass das Bergamt der Bezirksregierung Arnsberg keine Bedenken mehr habe, die Höhle auch in der kalten Jahreszeit für öffentliche Veranstaltungen zu nutzen. Genau das war der Grund dafür, mit dem Offenen Weihnachtssingen ein neues Format in der Höhle zu testen. Der Schützenbruderschaft gelang, bei der zweiten Ausgabe im vorigen Jahr die Größe des Publikums durch geschickte Werbung jenseits der Stadtgrenzen zu verdoppeln.
Ein Weihnachtsmarkt in der Höhle könnte, wie das Irish-Folk-Festival, Jahrmarkt und Kulturangebote miteinander vereinen. Kenner des Festivals wissen, dass beim Irish-Folk-Festival hochwertige und damit auch hochpreisige Ware aus Irland erfolgreich verkauft wird.
Wirtschaftliches Risiko tragbar
Thomas Scholz sieht deshalb das wirtschaftliche Risiko für einen Weihnachtsmarkt in der Höhle als überschaubar an. Er glaubt sogar daran, dass der Event ohne Eisbahn funktionieren könne. Der bisherige Mix aus Einzelhandelsangeboten, Vereinsständen und lokalen Kulturangeboten reiche vermutlich aus, um die Stadtbevölkerung mit dem Versprechen einer familiären Atmosphäre zu locken. Auswärtige Gäste kommen nach Einschätzung von Thomas Scholz wegen des einzigartigen Charmes der Höhle.
Er weiß, dass die Entscheidung bei der Werbegemeinschaft liegt, womöglich aber auch bei Rat und Verwaltung. Die Schützen jedenfalls sind bereit.