Balve. Drei Tage lang rockten die Iren wieder die Balver Höhle. Das Fazit der Veranstalter fällt zumindest besser aus als man denkt.

Ganz viel gute Laune, ein emotionaler Abschied und ein Zurück zur Vor-Corona-Resonanz. Der Festspielverein kann mit dem Irish Folk-Wochenende sehr zufrieden sein.

Auf Vor-Corona-Niveau

So resümierte es am Montag im Gespräch der Vorsitzende Lukas Koch. Die nackten Zahlen sehen wie folgt aus: Zum Auftakt am Donnerstagabend kamen etwa 1100 Besucher, viele nutzten spontan die Abendkasse. Der ziemliche attraktive Eintrittspreis lockte sicherlich zum ersten Festivaltag, vor allem aber der zu erwartende emotionale Bühnenabschied von Seàn Reeves (WP berichtete). Am Freitag kamen dann gut 750 Menschen in die Höhle und am Samstag knapp 1200. Macht unter’m Strich etwa 3000 Fans beim Irish Folk Festival 2023, und damit locker wieder ein Vor-Corona-Niveau, wie Lukas Koch diese Zahlen einordnet. Und vor allem auch eine deutliche Steigerung im Vergleich zu vergangen Jahr, als wegen der Pandemie doch noch deutliche Zurückhaltung spürbar war.

+++ Hintergrund: So emotional war der Bühnenabschied von Seàn Reeves in Balve +++

Sehr gut fallen die Ergebnisse entsprechend auch beim Verkauf von Speis und Trank durch den Festspielverein aus. Einiges an Essen musste man im Laufe des Samstags schon nachgeordert werden, erzählt Lukas Koch, die Chips für Fish & Chips waren aber irgendwann ganz weg. „Gutes Wetter hätte uns vielleicht noch mehr Leute gebracht“, will der Vereinsvorsitzende aber auch nicht hadern. Im Felsendom feierte es sich freilich trocken, und vom Regen draußen wollte sich auch niemand die Laune verderben lassen. Wacken-ähnliche Matschverhältnisse gab es am Ende zum Glück nicht auf der Campingwiese, sondern vor allem auf dem Parkplatz. Noch in der Nacht nach Programmende wurden Autos mit dem Trecker aus dem Modder befreit. „Die Helfer standen knietief im Schlamm“, beschreibt Lukas Koch die Bergungsaktionen und möchte in diesem Zuge vor allem auch den beteiligten Gruppen neben dem Festspielverein ein großes Dankeschön für ihren Einsatz sagen. Und wie lief es auf und vor der Bühne an den drei Festivaltagen? „Die Stimmung war grandios“, berichtet Lukas Koch. Er habe ihm Anschluss sehr viele positive Rückmeldungen bekommen, auch von Festivalneulingen, die den Weg hierhin demnächst öfter finden wollen. Den Auftaktabend hatten wir ja schon resümiert. Am Freitag sang Sean Reeves dann noch einmal mit dem Festspielchor zusammen. „The Knights haben mir persönlich von allen am besten gefallen“, blickt Lukas Koch auf einen weiteren musikalischen Programmpunkt des Freitags. Am Samstag standen bemerkenswert viele junge Musiker auf der Bühne, für „The Fogue“ und „The Tribesmen“ waren es jeweils die ersten Auftritte außerhalb der irischen Heimat.

Herausragendes Handwerk

Mit durchaus etwas Lampenfieber als Folge, am Ende aber souverän und mit viel Spielfreude gemeistert. Tolle, eingängige Songs, herausragendes Handwerk an den Instrumenten, dazu eine mitreißende Bühnenshow mit Stepptanz: so brachten die Bands richtig Stimmung in die Höhle. „Die haben wirklich alles weggerockt“, lobt Lukas Koch. „Acting the Maggot“ waren schließlich der letzte Akt. Hatten nach ihrem letzten Song auf der Bühne aber auch noch nicht genug und begaben sich in den linken Höhlenarm, wo sie auf den Tischen stehend noch weitere Lieder zum Besten gaben. Von Veranstalter und Band so geplant, für die Zuschauer eine Überraschung. Mitten drin statt nur dabei hieß es deshalb für die begeisterten Fans die die irischen Musiker dabei umringten.