Balve. Event-Stadt Balve: Festivals spülen internationales Publikum ins Hönnetal. Die Stadtverwaltung will das nutzen. Das ist ihr Plan.
Ob Irish Folk oder German Kultrock, Prophecy oder Black Hole: Der Event-Sommer in der Höhle nähert sich seinem Ende. Für die Stadt Balve indes sind die jüngst gewonnen Erkenntnisse erst der Anfang – der Anfang intensiverer Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Konzertveranstaltern.
Das Bild spricht Bände. Rockfans, erkennbar an vorwiegend schwarzen Band-T-Shirts, versammeln sich vor dem Bürgerhaus am Platze, Rathaus-Vize Michael Bathe mittendrin. Eine Stadtführung hat sich unvermutet als Kracher erwiesen. Die Gästeschar erweist sich als überraschend interessiert.
Nicht nur dort: Kreis-Sprecher Alexander Bange gibt nach dem Tag des offenen Denkmals in der Luisenhütte in Wocklum eine überraschende Erfolgsmeldung. Ein guter Teil der Besucherschar stammt aus dem Kreis der Festivalbesucher. 71 Personen kommen unterm Strich zusammen. „Ich wohne ganz in der Nähe“, sagt Michael Bathe, „und war samstags gerade am Rasenmähen. Als ich die Leute gesehen habe, dachte ich mir schon, was sie vorhaben. Ich habe sie direkt gefragt: Wollt Ihr zur Luisenhütte?“ Volltreffer.
+++ PROPHECY: DARUM LIEBT METAL-SZENE BALVE +++
Dabei sind die Gründe naheliegend. Bei mehrtägigen Festivals gibt es zwischendurch immer Leerzeiten. Was tun? Eine Stadtbesichtigung drängt sich als Möglichkeit der Freizeitgestaltung geradezu auf.
„Die Kooperation zwischen Stadt und Prophecy-Veranstalter zeigt erste Erfolge“, stellen Michael Bathe und die städtische Tourismus-Beauftragte Anna Schulte fest. „Die Fans kommen nicht nur aus Deutschland, sondern aus aller Welt.“
Die Stadt Balve hat die Fans gewissermaßen mit offenen Armen empfangen: „Wir haben die städtische Duschanlage aktiviert, bei dem heißen Wetter.“ Das Angebot erweist sich als segensreich. Die sanitären Anlagen direkt am Mini-Wacken-Gelände sind übersichtlich. „Da muss der Veranstalter auch mal andere Sachen aufstellen.“ Aufgestellt sind allerdings mobile Fahrradständer vom Stadtradeln. Sie werden gern genutzt. „Da waren 30 Fahrräder abgestellt“, freut sich Michael Bathe. Kurzum: „Wir wollen das vertiefen.“
Thomas Scholz von den Balver Schützen findet’s gut. Der Geschäftsführer der Bruderschaft hat beobachtet, dass Fan-Videos aus der Balver Höhle millionenfach geklickt worden sind: „Da kann man mal sehen, was die Höhlen-Vermietung für Balve an Reputation bewirkt.“ Und das international. „Der Veranstalter des Prophecy-Festivals, der Martin Koller, hat mir gesagt: Die Gäste kamen aus 49 Ländern dieser Erde.“
Interessant findet Thomas Scholz das positive Echo der Festivals in der Balver Bevölkerung: „Die Leute nehmen nach Corona viel interessierter an diesen Veranstaltungen teil.“ Er habe beim Festival ein launiges Video über heimische Facebook-Gruppen verbreitet. Es habe viele Reaktionen darauf gegeben. Tenor: Es sei toll, welche Vielfalt an Veranstaltungen im Hönnetal geboten werde. Die Schützen wissen auch, wie wichtig Events für den Einzelhandel sind. Die Läden erhalten beizeiten einen Terminkalender.
BLACK HOLE FESTIVAL
Für das schwermetallische Black Hole Festival für Fans harter Rock-Musik am 29. und 30. September sind noch Tickets zu haben. Der gleichnamige Veranstalter gastiert zum ersten Mal in in der Balver Höhle. Um die Kulinarik kümmert sich das Team von „Bacio“ in Schmallenberg – mit Pizza, Burger-Grill und Frühstückswagen mit gutem italienischen Caffé und italienischen Brioche und Brötchen. Die Besucherschar des kommenden Mini-Wackens gebe es ein paar wenige Toiletten und ein paar wenige Duschen. Bands und Tickets: https://blackholeagency.ch