Balve. Ein Routinetermin stand kurz davor zu platzen. Wie Balves Schützen den Höhlencheck dennoch hinkriegten.
Der Auftakt des Routinetermins war ärgerlich, sein Ende unspektakulär. Am Donnerstag stand, wie alljährlich Mitte Februar, der Check der Balver Höhle durch den
und die Bezirksregierung Arnsberg an. Ingenieur Ralf Kleine Vorholt von der Bezirksregierung, Nachfolger des langjährigen Fachmanns Norbert Vierhaus, war überpünktlich. Wer den Termin vermasselt hatte, war Professor Dr. Roland Strauß.
Er hatte das Treffen im Sauerland offenkundig vergessen. Eine Entschuldigung hielt er nicht für nötig. Auch einen Ersatztermin bot er zunächst nicht an. Er habe, ließ er wissen, keinen Kalender zur Hand.
Der Vorsitzende der Schutzenbrüderschaft St. Sebastian, Christoph Rapp, brauchte erkennbar Körperbeherrschung, um seinen Ärger zu verbergen. Er hatte nämlich für den Prüftermin einen Tag frei genommen.
Beim Höhlencheck geht es darum, die Stabilität für Natur-Arena aus Kalkstein zu überprüfen. Kalkstein reagiert besonders stark auf Wasser, zumal wenn es gefriert. Risse oder gar Hohlräume sorgen für unerwünschte Dynamik im Gestein. Im Extremfall können sich Teile der Decke lösen: Gefahr fürs Publikum in Europas größter Kultur-Höhle. Anker sollen für Stabilität sorgen: dübelartige Konstruktionen, die sich am Ende spreizen, oder Anker, bei denen eine harzige Klebemasse austritt. Die Anker werden per Holzplatte an der Höhlenwand befestigt; sie kann bei Bedarf nachgezogen werden.
Da der Professor nicht da, klopfte Ralf Kleine Vorholt die Höhlendecke per Hammer auf Hohlräume ab. Jonas Sabisch vom städtischen Bauhof hievte den Experten der Bezirksregierung per Hubsteiger nach oben. Die Stadt Balve besitzt keinen eigenen Hubsteiger mehr; das Fahrzeug wurde vom Neheimer Unternehmen Bema gemietet. Und das Ergebnis?
Mehrere Anker müssen nachgezogen, einige zusätzlich kontrolliert werden. Den Auftrag erledigt, wie gewohnt, die Fachfirma Feldhaus. Ein Fels unterm Höhlendach muss abgeklopft und eventuell gemittelt werden. Kosten halten sich in Grenzen. Die Arbeiten müssen bis Mitte März erledigt sein. Danach beginnt die Event-Saison.