Balve. Höhlenvermietung und Schützenfest haben den Schützen Gewinne beschert. Sie wollen investieren. Es geht auch um Soziales.
Die Balver Schützen haben im vergangenen Jahr gut gewirtschaftet. Das sagte Kassierer Markus Niehoff in der Generalversammlung in der Aula der Realschule Balve.
Demnach spielt die Vermietung der Balver Höhle eine immer wichtigere Rolle. Die Nachfrage sei enorm, wie der zweite Vorsitzende Hermann Hering bestätigte. Er zeichnet im Wesentlichen für die Vermietung von Europas größter Kulturhöhle verantwortlich. Gerade Festivals in Spätsommer und Frühherbst haben sich im vergangenen Jahr als Events mit Ausstrahlung in ganz Deutschland, zuweilen gar ganz Europa erwiesen. Gastronomie und Einzelhandel haben davon profitiert.
Als wirtschaftlicher Erfolg hat sich zudem das Balver Schützenfest erwiesen. Im Vergleich zum Jahr 2022 ist der Gewinn deutlich gestiegen. Unterm Strich haben die Schützen ein Plus in mittlerer fünfstelliger Höhe gemacht.
Der Vorstand betonte, der Gewinn sei erforderlich, um die erwartete Sicherung der Höhlendecke finanzieren. Vorsitzender Christoph „Keksi“ Rapp und Geschäftsführer Thomas Scholz rechnen damit, dass das Bergamt der Bezirksregierung Arnsberg bei der Höhlenschau im Februar die Anbringung von zehn Ankern anordnet. Das würde Kosten von 30.000 bis 40.000 Euro bedeuten.
Obendrein erwarten die Schützen, dass das Finanzamt in diesem Jahr Umsatzsteuer im fünfstelligen Bereich fordert.
Zugleich hat der Vorstand betont, dass die Bruderschaft jährlich mehrere Events finanziell fördere. Das gelte für Veranstaltungen wie Stadtfest, Martinszug und Offenes Weihnachtssingen. Den Schützen sei die Förderung wichtig, damit die ganze Stadtbevölkerung am gesellschaftlichen Leben teilhaben könne.
In diesem Zusammenhang sagte Rapp, das Weihnachtssingen sei „ein guter Erfolg“ gewesen. Es sei gelungen, „die Besucherzahl zu verdoppeln“. Das Mitsing-Format werde, gemeinsam mit dem Musikverein Balve, im kommenden Dezember fortgesetzt.
Auf Nachfrage wies der Vorstand darauf hin, dass die Sebastianklause von Privatleuten gemietet werden könne – für stille Privatfeiern. So werde Schützen-Chronist Franz Gerken in diesem Jahr dort seinen 90. Geburtstag feiern, hieß es. Partys mit lauter Musik seien hingegen unerwünscht. Die Klause befinde sich im Wohngebiet.
Vor der Generalversammlung hatte Pastor Christian Naton in der Predigt der Vorabendmesse in der Pfarrkirche St. Blasius unter anderem erwähnt, dass Bier als bevorzugtes Schützengetränk Vitamin B enthalte. Der evangelische Gemeindepädagoge Sven Körber wurde als Nachfolger der ehemaligen Pfarrerin Antje Kastens nebenher darauf hingewiesen, dass ihm noch die Taufe des Schützenhuts bevorstehe. Passende Kleidung sei ratsam. Bei der Hut-Taufe werde nicht nur die Kopfbedeckung nass, sondern auch der Rest der Kleidung. Vitamin B kommt damit wie ein Heilmittel zum Einsatz: Es wird innerlich und äußerlich angewendet.