Balve. Die Balver Höhle ist, wie gewohnt, auf winterbedingte Risse gecheckt worden. Geologie-Professor Roland Strauß kennt sie genau. Was fand er vor?

Nur kleinere Instandsetzungsarbeiten braucht die Balver Höhle nach der Begutachtung durch das Bergbauamt. War der relativ milde Winter vom Vorteil für den Balver Felsendom?

Das war die Frage vor der jährlichen Abnahme der Balver Höhle. Dabei wird überprüft, ob poröse Stellen oder Hohlräume im Gestein entstanden sind. Ziel dieser Untersuchung ist, die Sicherheit der Höhle zu überprüfen und poröse Stellen nachzubessern.

„Solche Stellen entstehen durch Frostwechsel. Das heißt, wenn es abwechselnd friert und taut“, erklärt Geologie-Professor Dr. Roland Strauß. Dem fügt er hinzu, dass die Wechsel von Frost zum erneuten Tauen in einer Höhle aufgrund des dicken Gesteins viel länger dauern als etwa auf umliegenden Straßen und Wiesen. Zusammen mit Jürgen Bodeck von der Stadt Balve, welcher für die Steuerung des Hubwagens verantwortlich war, klopfte der Experte vom geologischen Dienst Krefeld markante Punkte in der Höhle genaustens ab. „Ich kenne die Balver Höhle in- und auswendig. Ich komme schon seit über 20 Jahren nach Balve, um die Sicherheit dieser großen Naturhalle akribisch zu überprüfen“, erzählt der Geologe beim Kaffee kurz vor der Abnahme.

Wird so eine poröse Stelle erkannt, wird sie mit Ankern, circa zwei Meter langen Stahlschrauben, fixiert. Eine solche Reparatur ist mit Kosten von circa 2000 Euro pro Anker verbunden. „Bei der diesjährigen Abnahme wurde festgestellt, dass nur kleinere Arbeiten für die Sicherheit in der Höhle zu erledigen sind“, erklärt Schützengeschäftsführer Thomas Scholz.

Sechs Anker müssen nachgezogen werden, und ein kleiner Steinvorsprung muss durch eine Fachfirma oberflächlich abgeklopft werden. Scholz weiter:„Das ist zum Glück von den Kosten mehr als überschaubar. Das Ganze ist für die Fachfirma ein Arbeitstag Aufwand.“