Arnsberg/Meschede. . Die Motorradfahrer wehren sich. Sie wollen nicht länger als unverantwortliche Verkehrsteilnehmer hingestellt werden, die Lärm und Raserei lieben. „Wir wollen mit unserem Hobby keine anderen Leute belästigen“, sagt Michael Lenzen, Vorsitzender des Bundesverbandes der Motorradfahrer (BDVM).

Der Verband will Biker verstärkt für die Situation der Anwohner sensibilisieren. „Sie haben ein Recht auf Ruhe“, fügt Lenzens Stellvertreter Michael Bruns hinzu. „Die fünf Prozent Rowdys machen unser Image kaputt. Die große Mehrheit ist vernünftig.“

Jahreshauptversammlung des BDVM in Arnsberg

Ende April lädt der Bundesverband der Motorradfahrer (BDVM) zur Jahreshauptversammlung nach Arnsberg ein. Die Stadt, die mit Sundern, Schmallenberg, Meschede und dem Hochsauerlandkreis ein Aktionsbündnis gegen Motorradlärm ins Leben gerufen hat.

„Das ist Zufall. Der Termin steht lange fest“, sagt Lenzen, „aber es trifft sich gut, um miteinander ins Gespräch zu kommen.“ Dem Verband liege daran, „die Situation zu entschärfen“. Mit den Bürgermeistern sei man in Kontakt getreten.

Unterdessen hat die Polizei im HSK ermittelt, dass im vergangenen Jahr 98 von 118 Unfällen mit Motorradfahrern, bei denen es Verletzte gab, von den Bikern verursacht worden seien. Dass Motorradfahrer in der Regel unverschuldet zu Schaden kämen, sei damit widerlegt, so Josef Jakobi, Leiter der Polizeidirektion Verkehr bei der Kreispolizeibehörde im HSK.

Hoteliers im HSK fürchten um Existenz

Einige Hoteliers im Hochsauerlandkreis fürchten nach der Ankündigung des Aktionsbündnisses, Kontrollen massiv zu verstärken, um ihre Existenz. Sie sprechen von einer „regelrechten Hexenjagd“, deren Zeche sie zahlen müssten. Wilhelm Meschede vom Hotel Bigger Hof in Olsberg, das sich auf Motorradfahrer spezialisiert hat, rechnet vor: „Pro Biker, der am Wochenende ausbleibt, entgehen mir im Schnitt 200 Euro.“