Meschede. . Eine Auswertung der Kreispolizeibehörde Meschede widerlegt Vorwürfe von Motorradfahrern, bei Unfällen kämen sie oft unverschuldet zu Schaden. Tatsächlich, so die Polizei, wurden aber 2013 vier von fünf Unfällen, an denen Motorräder beteiligt waren, auch durch deren Fahrer verursacht.
Die Polizei räumt mit einem gängigen Vorwurf von Motorradfahrern auf, sie kämen bei Verkehrsunfällen oft unverschuldet zu Schaden. Schuld sei vielmehr eine Gefährdung durch andere Verkehrsteilnehmer. „Das ist nicht richtig“, sagt Josef Jakobi, Leiter der Direktion Verkehr bei der Kreispolizeibehörde: Tatsächlich wurden 2013 im Hochsauerlandkreis vier von fünf Unfällen, an denen Motorräder beteiligt waren und Menschen verletzt wurden, auch durch deren Fahrer selbst verursacht. Und die Tendenz war steigend.
Unfälle passieren in der Freizeit
Seine Abteilung hat Unfälle mit Motorradfahrern genauer untersucht. Die Zahlen untermauern, warum die Polizei im Kreisgebiet jetzt verstärkt gegen Geschwindigkeitsüberschreitungen und den Lärm, ausgelöst durch Motorradfahrer, vorgehen will.
Insgesamt war im Straßenverkehr die Zahl von Unfällen mit „Personenschäden“, wie sie von der Polizei genannt werden, rückläufig – sie sank von 819 im Jahr 2012 auf 781 in 2013. Anders sieht die Entwicklung bei Unfällen mit Kradfahrern aus: Sie stieg von 113 auf 118. Von den 113 Unfällen wurden wiederum 81 durch Motorradfahrer selbst verursacht, 2013 waren es 98 der 118 Unfälle.
Nachweisbar auch durch die Auswertung: Motorradunfälle sind Freizeitunfälle. Denn die Mehrzahl der Unfälle geschah sonntags (34) und samstags (31), außerdem freitags (30). Die meisten wiederum zur Mittagszeit von 13 bis 14 Uhr (25 Unfälle), außerdem um 17 Uhr (13), wenn die auswärtigen Motorradfahrer wieder heimkehren.
Schwerwiegende Folgen
Unfälle mit Motorradfahrer haben meistens schwerwiegende Folgen: 2013 wurden bei Unfällen 131 Kradfahrer verletzt, drei starben. Jeder vierte Schwerverletzte eines Unfalls im HSK war ein Motorradfahrer. 2012 wurden 126 Kradfahrer verletzt, vier starben, 2011 gab es 145 Verletzte und zwei Tote.
Nach einem der tödlichen Unfälle 2013 fand die Polizei eine Webcam, die am Helm des Unglücksopfers befestigt war: Damit war ein Rennen aufgenommen worden.