Arnsberg. Ein schöner Urlaub wird es gewesen sein. Die Arnsbergerin Maria Liebelt hat in den vergangenen Wochen reichlich Sonne gesehen. Der Blick auf ihren Kontoauszug nach der Reise in die Türkei und ans Mittelmeer ließ sie dennoch kreideweiß werden. Durch einen Kontokarten-Betrug wurde sie um mehr als 6000 Euro geprellt.
Die 77-jährige Frau war am 26. Mai gerade in ihrem Urlaubsort Manavgat in der Nähe von Antalya angekommen, als sie sich in einer Wechselstube Bargeld besorgen wollte. „Ich wusste, dass man beim Geldabheben und Umtauschen vorsichtig sein soll“, erzählt Maria Liebelt. In der seriös wirkenden Wechselstube sah sie sich aber auf der sicheren Seite. Und so steckte ein Mitarbeiter der Wechselstube die EC-Karte in ein Lesegerät und bat um Eingabe der Geheimnummer. Angeblich scheiterte der Versuch, weshalb der Mitarbeiter in einen Nebenraum verschwand und mit einem anderen Lesegerät zurückkam. Nun klappte es offenbar: Mit 400 Euro in der Hand verließ die Arnsbergerin die Wechselstube. Maria Liebelt genoss ihren Urlaub, war Tage später noch mit ihren Kindern in Griechenland.
18 Abbuchungen von thailändischer Bank
Ein paar Tage später wurde ihr Konto nach und nach um über 6000 Euro erleichtert. 18 Abbuchungen waren von einer thailändischen Bank vorgenommen worden, während die Touristin noch in Griechenland war. Erst dem aufmerksamen Geldkarten-Dienstleister der Bank fielen die verdächtigen Abbuchungen auf, so dass sie das Konto sperrten. „Die haben so größeren Schaden verhindert“, bedankt sich Maria Liebelt. „Das Warnsystem hat funktioniert“, sagt auch Sparkassen-Sprecherin Dominike Wiese.
Inzwischen hat die Arnsbergerin auch schon das Gespräch mit ihrer Bank, der Sparkasse Arnsberg/Sundern, geführt. Diese hat die Versicherung eingeschaltet. Auch eine Anzeige bei der Polizei hat sie aufgegeben. Als einzigen Beleg hält sie eine Quittung aus der Wechselstube in der Hand. Die Verdacht liegt nun nah, dass in der dubiosen Wechselstube die Kartendaten ausgelesen und zugleich die Geheimzahl gespeichert wurde. Das Landeskriminalamt, so Maria Liebelt, habe sich des Falles angenommen.
Hoffnung auf Versicherungen
„Ich kann jetzt nur abwarten“, sagt die 77-jährige Frau. Sie hat die kleine Hoffnung, dass sie wenigstens einen Teil ihres Schadens über irgendwelche Versicherungen beglichen bekommt. „Auf jeden Fall will ich andere Touristen davor warnen, in eine ähnliche Falle zu tappen“, so die Arnsbergerin. Dominike Wiese (Sparkasse) rät Touristen dazu, in den Hotels vor Ort nach seriösen und sicheren Einrichtungen zum Geldabholen zu fragen.