Arnsberg/Rumbeck. .
Von dem Bankräuber, der Mittwochmittag bei einem Überfall auf die Filiale Rumbeck der Spar- und Darlehnskasse Oeventrop mit Waffengewalt die Herausgabe eines fünfstelligen Geldbetrages erpresste fehlte auch Donnerstag jede Spur.
Die gute Nachricht: Der überfallenen Bankangestellten geht es gut. Sie hat bereits Donnerstag die Arbeit wieder aufgenommen.
„Das war und ist für uns das Wichtigste überhaupt, die körperliche Unversehrtheit unserer Mitarbeiterin“, sagt Spadaka-Vorstand Manfred Hüttemann. Ihr habe schon unmittelbar bei Bekanntwerden des Überfalls die große Sorge gegolten. „Aber zum Glück ist sie zumindest körperlich unbeschadet aus dieser Sache herausgekommen.“
Sowohl Bank als auch Polizei, so der Oeventroper Banker, hätten ihr selbstverständlich psychologische Betreuung angeboten, die aber abgelehnt worden sei. „Vielmehr hat sich unsere Mitarbeiterin stark genug gefühlt, schon am nächsten Tag wieder zum Dienst in der Filiale Rumbeck zu erscheinen. Allerdings haben wir ihr für die kommenden Tage eine Kollegin zur Seite gestellt, damit sie sich sicherer und nicht so alleine fühlt.“
Doch wie ist es um die Sicherheit in der Rumbecker Spadaka, die schon einmal vor über zehn Jahren überfallen worden war, bestellt? „Wir haben hier erst vor einem Vierteljahr die komplette Videoüberwachung erneuert. Aber wie man jetzt sieht, reicht dies nicht aus.“ Deshalb stehe der Bankvorstand nun in der Pflicht, so Manfred Hüttemann, über konkrete weitere technische Nachrüstungen nachzudenken. „Schließlich ist es wichtig, unsere Mitarbeiter bestmöglich zu schützen.“ Aber auch beim Einsatz modernster Sicherheitstechnik „bleibt immer noch ein gewisses Risiko“.
Der genaue Geldbetrag, den der etwa 40- bis 50-jährige, mit einem Messer bewaffnete Täter erbeutet hat, steht übrigens noch nicht fest. Manfred Hüttemann: „Unsere Ermittlungen dazu laufen noch.“
Ebenso wie die der Polizei, versicherte deren Sprecher Stefan Trelle von der Kreispolizeibehörde Meschede. Aus taktischen Gründen wolle man aber keine weiteren Angaben machen. Wie berichtet, hatte sich der offensichtlich sehr ortskundige Täter an der Bushaltestelle Kirche plötzlich „in Luft aufgelöst“.
Vier Banküberfälle im Raum Arnsberg-Sundern in einem Jahr. Ein Häufung? Für Oberstaatsanwalt Werner Wolff nicht. „Auch wenn mir jetzt keine konkreten Zahlen vorliegen, so kann ich doch sagen, dass in unserem Zuständigkeitsbereich Hochsauerlandkreis und Kreis Soest die Raubüberfälle auf Banken und größere Geschäfte abgenommen haben.“
Was besonders in der immer ausgefeilteren Sicherheitstechnik begründet sei. „Zum Beispiel reagieren Bankautomaten nur noch zeitversetzt und der Kassierer kommt nicht einfach an Bargeld heran.“ Damit sei ein Überfall nicht mehr so lohnenswert. „In die Bank hineinstürmen, deren Mitarbeiter die Waffe unter die Nase halten, schnell Geld zusammenraffen und wieder verschwinden, das geht heute kaum noch.“
Und gibt es konkrete Spuren zum „Axt“- Räuber, der am 2. und 17. Dezember die Sparkasse Clemens-August-Straße in Arnsberg überfallen hatte? „Bislang noch nicht“, sagt Werner Wolff.