Sundern. Von Gartenfesten bis Altpapiersammlung: Kolpingsfamilie Sundern blickt auf ein Jahrhundert zurück. Große Jubiläumsfeier am 9. Juni.
Exakt 100 Jahre zu überstehen, in dieser langen Zeit alle möglichen Herausforderungen zu meistern und immer präsent zu bleiben: Das schaffen nicht viele Vereine und Gruppen. Der Kolpingsfamilie Sundern ist aber genau dieses Kunststück gelungen.
Als sich im März des Jahres 1924 zwölf Gesellen in der Gaststätte Becker-Jostes in Sundern trafen, um einen Gesellenverein zu gründen, konnte niemand ahnen, wie intensiv die Vereinsarbeit in den folgenden Jahrzehnten vorangetrieben werden konnte. Fortbildungen, Familienabende und Kulturveranstaltungen förderten ein rasches Vereinsleben. Neun Jahre später folgte die Umgestaltung des Gesellenvereins in die Kolpingsfamilie, die bis heute besteht.
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Franzjosef Haake, Karl-Bernd Bittern, Reinhard Voss und Albert Fecke haben diese Anfänge zwar nicht selbst miterlebt, wissen aber um die Bedeutung der Ursprünge der Kolpingsfamilie. Die vier Mitglieder des Vorstands sind auch an den Planungen für die Jubiläumsfeier am 9. Juni in Sundern beteiligt.
„Aktuell haben wir noch 77 Mitglieder, in der Hochphase waren es auch schon einmal über 300. Aber auch für uns ist die Nachwuchsgewinnung nicht leichter geworden“, berichtet Kassenwart Reinhard Voss. „Alle Ausgaben und natürlich auch die Einnahmen gehen über meinen Tisch“, erklärt er mit einem Augenzwinkern.
Anspruch des Vereins sei es immer gewesen, in der Gesellschaft tief verankert zu sein. „Wir haben stets ein gutes Miteinander mit den anderen Vereinen in Sundern gepflegt und tun das auch noch bis zum heutigen Tag. Deshalb haben wir auch Vertreterinnen und Vertreter der befreundeten Vereine zu unserem Fest eingeladen“, sagt Schriftführer Karl-Bernd Bittern.
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Bis Mitte der 80er wurden von der Kolpingsfamilie Gartenfeste veranstaltet, um Geld für soziale Zwecke zu sammeln. Highlights waren auch Kegel- und Fußballturniere sowie zwei Wallfahrten nach Rom sowie nach Köln und Kerpen. Noch immer organisiert man Bildungsveranstaltungen im Kolpinghaus in Sunderns Fußgängerzone. In Eigenleistung gelang es den Mitgliedern, vor einigen Jahren das Kolpinghaus zu modernisieren. Das Restaurant und Bistro „Tagwerk“ ist Anziehungspunkt für die Menschen in Sundern, das Kolpinghaus eine prägante Landmarke in der Innenstadt.
Bekannt sind vielen Menschen in der Stadt sicherlich auch die zahlreichen Altpapiersammelaktionen. „Früher haben wir das Papier abgeholt, heutzutage sind wir dankbar für jeden, der uns Papier anliefert. Unsere Garage am Kolpinghaus steht dafür offen“, so Reinhard Voss. Für das gesammelte Altpapier erhält die Kolpingsfamilie Sundern Geld aus der Recylingindustrie. „Hiermit unterstützen wir die Entwicklungshilfe in der Dritten Welt.“
„Unser Anspruch ist bis heute, dass wir Menschen Hilfe in der Not anbieten und uns christlich-sozial engagieren“, betont der Vorsitzende Franzjosef Haake. Gleichzeitig möchte sich der Verein mit dem großen Fest am 9. Juni auch bei seinen Mitgliedern für die Treue und Unterstützung bedanken.
Was steckt hinter Kolping?
Der 1813 in Kerpen bei Köln geborene Adolf Kolping war katholischer Priester. Kolping setzte sich intensiv mit sozialen Themen auseinander und gründete den Katholischen Sozialverband Kolpingwerk mit Hauptsitz in Köln. In den Anfängen bildete das Kolpingwerk eine Gemeinschaft für wandernde Handwerksgesellen.
Weltweit hat das Kolping-Netzwerk rund 400.000 Mitglieder in 60 Ländern. In Deutschland sind es aktuell rund 200.000 Mitglieder. Die Kolpingsfamilie Sundern ist eine von noch rund 9000 solcher Familien auf dem Erdball. Kolping engagiert sich traditionell in der Jugend- und Erwachsenenbildung sowie in der humanitären Unterstützung von Ländern der Dritten Welt.
Los geht es um 11 Uhr mit einer Heiligen Messe in der Pfarrkirche St. Johannes in Sundern. Die Messe ist öffentlich. Im Anschluss erfolgt die Jubiläumsfeier für geladene Gäste im „Tagwerk“. Neben dem Sunderner Bürgermeister ist auch Sigrid Stapel von Kolping International hierzu eingeladen. In einem Festvortrag wird sie über entwicklungspolitische Bildungsarbeit und aktuelle Kampagnen berichten. Nachmittags endet die Feier mit einem gemeinsamen Austausch.