Hüsten. Die Entscheidung ist gefallen. Zukünftig gibt es in dem kleinen Häuschen gegenüber des Kirmesplatzes Veggie-Döner statt Karamellbonbons.

Wo einst Schmiereien die Fassade zierten, sind nun mit schmuckem Holz Akzente gesetzt. Das Backsteinhäuschen wurde restauriert. Und das nicht nur außen, sondern auch innen.

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Noch liegt der Estrich brach auf dem Fußboden des kahlwändigen Raums, doch schon bald soll dieser in einem modernen Look erstrahlen. Denn aus dem ehemaligen Kultkiosk Hilpert (Charlotte) wird das „Döner House“.

Die Graffiti sind weg - der neue Look mit den Holzpaneelen wirkt frisch.
Die Graffiti sind weg - der neue Look mit den Holzpaneelen wirkt frisch. © WP | Thora Meißner

„Wir haben lange hin und her überlegt, was wir hier eröffnen möchten“, sagt Yilmaz Turan, Mieter des Kiosks und Inhaber des neuen Döner House. Es seien auch viele gute Ideen auf dem Tisch gelandet - aber letztlich habe er sich für das entschieden, worin er das meiste Potenzial sieht. Und das sei, trotz der Konkurrenz in Hüsten, das Döner House. „Wir haben natürlich ein Alleinstellungsmerkmal.“

Leserinnen und Leser durften mitentscheiden

Bereits Anfang des Jahres stand fest, dass Turan dem alten Kiosk neues Leben verleihen möchte. Seinerzeit war aber auch ihm noch nicht klar: Ob Kiosk oder Imbiss - oder auch etwas völlig anderes. „Wir würden daher gerne auch die Leserinnen und Leser einbeziehen“, so Turan im Januar gegenüber dieser Redaktion, „was sie sich dort wünschen bzw. vorstellen können.“ Insbesondere die Hüstener wüssten ja am besten, was ihnen an dieser Stelle fehle.

Yilmaz Turan ist der neue Mieter des „alten Kiosks“. Zukünftig gibt es hier Veggie-Döner statt Karamellbonbons.
Yilmaz Turan ist der neue Mieter des „alten Kiosks“. Zukünftig gibt es hier Veggie-Döner statt Karamellbonbons. © WP | Thora Meißner

Die Resonanz? Groß. Denn viele Menschen reagierten und präsentierten die unterschiedlichsten Ideen vom gemütlichen Café bis hin zum Blumenlädchen. Diese Ideen seien auch sorgfältig abgewägt worden - tatsächlich habe Yilmaz Turan anfangs auch wieder einen Kiosk eröffnen wollen. Da es jedoch den Späti bereits gebe und er auch keine Post- bzw. Lotto-Stelle dort hätte anbieten können, habe er darin keinen Sinn gesehen. Nun wird es „ein etwas anderes“ Döner-House.

Der Eröffnungstermin steht noch nicht genau fest. Geplant ist aber, Mitte Juni zu starten. „Wenn alles gut geht, dann eröffnen wir so um den 20. Juni herum“, so Turan. Was jedoch feststeht, ist, dass es zur Eröffnung zwei Tage lang Angebote geben soll.

Döner House verspricht als Alleinstellungsmerkmal Qualität und Auswahl

Eine 08/15-Dönerbude wolle er nicht betreiben, daher gebe es auch unterschiedliche Döner - beispielsweise ausschließlich mit Gemüse. „Veggie-Döner“, so der Inhaber. „Und das zu familienfreundlichen Preisen - damit sich auch Schülerinnen und Schüler zum Beispiel etwas ‚auf die Hand‘ leisten können.“ Auch biete er Nudeln, Salate Wraps/Dürüm und italienische Pizza an. Und, darauf scheint er stolz zu sein, selbstgemachte Soßen. „Unsere Gäste werden den Unterschied merken.“

Direkt neben dem restaurierten „Dönerhäuschen“ werden Parkplätze entstehen - zudem, und darauf hofft Yilmaz Turan natürlich auch, sei gegenüber auf der Riggenweide auch genug Platz für Lkw-Fahrer, die auf ein Päuschen vorbei schauen wollten.

Vor ein paar Monaten sah das Häuschen noch so aus - die Fensterfront wurde frisch eingebaut.
Vor ein paar Monaten sah das Häuschen noch so aus - die Fensterfront wurde frisch eingebaut. © WP | Thora Meißner

Starke Konkurrenz in Hüsten

Dem ein oder anderen mag dieser Entschluss mutig vorkommen. Denn allein im Kern Hüstens sind gleich drei „Döner-Buden“, eine Pizzeria und eine weitere Gastronomie zu finden. Daher habe er schon den einen oder anderen Kommentar mitbekommen, getreu dem Motto: „Schon wieder eine Dönerbude?“ Doch er ist zuversichtlich, da er „mehr als nur Döner“ biete.

Angelika Geue vom Verkehrs- und Gewerbeverein Hüsten sieht die Neueröffnung positiv. „Erst einmal ist jedes neue Geschäft in Hüsten positiv“, sagt sie. Es liege nicht in ihrem Ermessen zu beurteilen, was nun dort eröffnet - aber in Hüsten gebe es ja viele Branchen mehrfach.

Nostalgie pur: Erfrischungen von Charlotte Hilpert in den 80er/90er Jahren
Nostalgie pur: Erfrischungen von Charlotte Hilpert in den 80er/90er Jahren © WP | Karl-Heinz Keller

Über Jahrzehnte hinweg gehörte „Hilpert´s Kiosk“ zum Stadtbild Hüstens - diente als Ort der Begegnung und Kommunikation. Zunächst als „Erfrischungen Charlotte Hilpert“ bekannt, wechselte der Name schließlich in „Hilpert Kiosk“. Zuletzt, bis der Kult-Kiosk komplett geschlossen wurde, stand am Werbeschild „Snack Point Hüsten“. Ob Tabakwaren, Zeitungen, Getränke oder Süßwaren - ob auf dem Weg zur Spätschicht, auf dem Schulweg oder auch spontan am Abend, der Kiosk an der Ruhrbrücke direkt gegenüber dem Kirmesplatz wurde nicht nur zu besonderen Anlässen gut besucht.