Neheim. Das Leben des bekannten Neheimer Geistlichen - zusammengefasst in einem 65-minütigen Filmporträt präsentiert der Heimatbund am 13. März
Franz Schnütgen, Pfarrer im Ruhestand, ist in Neheim eine bekannte Persönlichkeit. Mehr noch: Der mittlerweile 90-jährige Sauerländer hat sich für die Region verdient gemacht. Das ist vielfach nachzulesen, beispielsweise im Internet oder in zahlreichen Zeitungsartikeln. Jetzt kommt noch etwas hinzu: ein Filmportrait. Die beiden ehemaligen Redakteure Martin Schwarz und Lothar Ladage haben eine Dokumentation über das Leben und Wirken des Pfarrers Schnütgen erstellt. Die öffentliche Premiere zeigt der Heimatbund Neheim-Hüsten am Mittwoch, 13. März, um 18.30 Uhr in der Neheimer Stadtbibliothek.
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„Franz Schnütgen hat in seiner 31-jährigen Dienstzeit als Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Baptist in Neheim ein Stück Stadtgeschichte mitgeprägt. Im Laufe seiner Amtszeit, von 1974 bis 2005, hat er für die Neheimer Domsanierung gesorgt, das Neheimer Kinder- und Jugendzentrum (KiJu) in kirchengemeindlicher Trägerschaft gegründet und das Franz-Stock-Komitee für Deutschland etwa drei Jahrzehnte als Vorsitzender geleitet“, erklärt Martin Schwarz den Grund, warum es so wichtig sei, das Leben des Theologen nun auch in bewegten Bildern zu skizzieren.
Franz Schnütgen wirkt eher bescheiden und nimmt sich gar nicht wichtig. „Na ja, das hat sich alles so ergeben in meinem Leben, und ich habe gerne an vielen Dingen mitgewirkt.“ Er ist trotzdem gespannt auf den Film, denn dieser enthält einige Szenen, beispielsweise von Ferienaktivitäten, die er selber noch gar nicht gesehen hat oder sich zumindest nicht mehr daran erinnert. Martin Schwarz und Lothar Ladage haben für ihre Filmproduktion jeden „Schnipsel“ in sorgfältiger Recherche zusammengetragen und daraus einen kurzweiligen Film produziert. In dieser 65-minütigen Dokumentation wird das Leben des Pfarrers zusammenfasst.
Kindheit und Jugend auf einem Bauernhof
„Um nicht zu viel vorwegzunehmen, wollen wir nur verraten, dass das biografische Werk einen weiten thematischen Bogen schlagen wird, beginnend mit Schnütgens Kindheit und Jugend auf einem Bauernhof in Listernohl, dann die anfangs gar nicht so klare Wahl des Priester-Berufs“, so Ladage. Denn ursprünglich wollte Franz Schnütgen mit 16 Jahren eine Ausbildung zum Elektriker absolvieren. Aber wie so oft im Leben kam alles anders: „Mein Vater begleitete mich zum Vorstellungsgespräch. Das lief leider nicht so, wie ich es erhofft hatte“, erinnert sich Schnütgen.
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Der damals 16-Jährige traf einen resoluten Elektromeister, der auf die Frage des jungen Schnütgen, ob er die Lehre nicht um ein halbes Jahr verkürzen könnte, sehr ungehalten reagierte. Man trennte sich, ohne einen Ausbildungsvertrag unterschrieben zu haben. Damit wandte sich das Schicksal für Franz gegen eine berufliche Karriere als Handwerker. Es folgte stattdessen das Abitur, ein Theologie-Studium, danach die Priesterweihe und Vikar-Stationen in Hüsten und Herne und dann die Pfarrer-Zeit in Neheim, in der sich der reisefreudige und volksnahe Priester mit seinen angebotenen Gruppenreisen - den sogeannten „Schnütgen-Tours“ - einen Namen machte.
All das hat Franz Schnütgen bis heute nicht bereut. Er hat niemals gezweifelt, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben und ist in seinem Leben als Geistlicher sehr glücklich geworden. In seiner Freizeit fährt er gerne Fahrrad oder geht zum Schwimmen. Oftmals sieht man ihn auf dem Weg nach Hüsten zum Nass radeln. „Nur nicht, wenn es regnet“, sagt er. „Dann fahre ich lieber mit dem Auto.“ Der 90-Jährige liebt es, mobil zu sein und das auch zu bleiben. Er bereist gerne andere Länder, war beispielsweise in Israel, Griechenland, in der Türkei und in Spanien. „Am liebsten in einer Gruppe“, verrät er. So plant er auch für dieses Jahr eine Tour nach Albanien. „Es haben sich dafür allerdings noch nicht genügend Leute angemeldet. Hoffentlich findet die Reise statt.“
Das ist auch noch wichtig
Am Mittwoch, 13. März, unternimmt Franz Schnütgen jedenfalls erst einmal eine „Reise zu sich selbst“, wenn es in der Neheimer Stadtbibliothek um 18.30 Uhr heißt: Film ab! Dann folgt eine Dokumentation aus der Reihe „Köpfe der Zeitgeschichte, die unsere Heimat geprägt haben.“
Hintergrund
Der Film über Franz Schnütgen ist die 4. Folge in der Heimatbund-Filmreihe „Köpfe der Zeitgeschichte, die die Heimat geprägt haben“. Die ersten drei Folgen behandeln das Leben von Dieter Henrici (langjähriger BJB-Geschäftsführer), Werner Saure (Hüstener Heimatforscher) und Rosi Goldner (frühere stellvertretende Arnsberger Bürgermeisterin).
Die ersten drei Filme können auf der Heimatbund-Homepage unter: www.heimatbund-nh.de aufgerufen werden. Nach der Filmpremiere wird die Dokumentation über Franz Schnütgen auch auf YouTube zu sehen sein.