Arnsberg. Radu Bistrean und Heiko Rinsche haben das Sankt-Vinzenz-Krankenhaus in Menden verlassen und übernehmen die Praxis am Neumarkt.
Die beiden Ärzte Heiko Rinsche und Dr. Radu Bistrean haben die neurologische Praxis am Neumarkt 1 in Arnsberg im Januar übernommen. Sie folgen dabei auf ihre beiden Vorgängerinnen Angela Lamberty und Nicole Steinhauer, die vorher dort praktiziert haben. Die Arnsberger Praxis gehört dem Neurologischen Versorgungszentrum Hochsauerland, das neben der Arnsberger Praxis auch Praxen in Neheim, Meschede und in Langscheid betreibt. Die dortige Praxis ist der Neurologischen Klinik am Sorpesee angeschlossen.
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Heiko Rinsche und Radu Bistrean waren beide bislang in Krankenhäusern angestellt. Erstmals werden sie nun in Arnsberg eine niedergelassene Praxis übernehmen. „Ich wollte unbedingt immer einmal den ambulanten Bereich kennenlernen und Patienten auch über einen längeren Zeitraum begleiten. Das ist in der Klinik eher selten der Fall“, nennt Heiko Rinsche Beweggründe für den Wechsel.
Nach dem Studium der Humanmedizin in Bochum arbeitete Rinsche von 2009 bis 2016 als Assistenzarzt und Funktionsoberarzt in Unna und Hagen. 2016 wurde er außerdem Facharzt für Neurologie. Danach folgte die Arbeit als Oberarzt und leitender Oberarzt in der Neurologie des Sankt-Vinzenz-Krankenhaus in Menden.
Dort lernte Rinsche auch seine Kollegen Bistrean kennen. Der gebürtige Rumäne absolvierte von 1987 bis 1993 ein Medizinstudium in seiner Heimat. Im Anschluss folgte die Facharztausbildung für Neurochirurgie in der Uniklinik Timisoara. Nach mehreren Stationen in Rumänien und Frankreich erwarb Radu Bistrean 2010 die Approbationsurkunde in Deutschland. Von 2011 bis 2016 arbeitete er als Stationsarzt und Facharzt für Neurologie in Unna. Wie Heiko Rinsche war er ebenfalls von 2016 bis 2023 Oberarzt und leitender Oberarzt in der Neurologie Sankt-Vinzenz-Krankenhaus Menden.
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„Für mich war es eine enorme Umstellung, künftig keine Wochenenddienste und viel mehr Freizeit zu haben“, sagt Dr. Radu Bistrean mit einem Lächeln. Er sei mit großer Leidenschaft Mediziner und habe viele Überstunden in den mehr als 30 Jahren als Krankenhausarzt angesammelt. „Da bin ich immer unter Strom gewesen. Ich liebe, was ich mache.“ Sein Ziel sei es, dass die Patienten künftig zufrieden die Praxis verlassen.
Am Neumarkt 1 können sich Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichen neurologischen Erkrankungen behandeln lassen. Von Multipler Sklerose über Demenzerkrankungen, Epilepsie, Migräne bis hin zu Parkinson und vielem mehr. „Durch unsere Verbindung zur Klinik in Langscheid können wir auch speziell Parkinson-Erkrankte bestmöglich versorgen. Außerdem haben wir die Möglichkeit, in Dortmund CT- und MRT-Termine schnellstmöglich zu vereinbaren“, verspricht Rinsche.
Grundsätzlich sei die Nachfrage im Bereich der neurologischen Behandlung deutlicher größer als das Angebot an Praxen. „Zum Teil wartet man sechs Monate bis ein Jahr lang auf einen Termin“, skizziert Rinsche die Problematik. Dadurch, dass man die Praxis in Arnsberg frisch übernommen habe, sei der Patientenstamm aktuell noch nicht ganz so groß. „Aktuell bekommt man bei uns auch recht kurzfristig einen Termin“, betont Heiko Rinsche. Er selbst habe sich vor allem auf die Bereiche Multiple Sklerose und periphere Neurologie - also Muskeln und Nerven - spezialisiert. Radu Bistreans Steckenpferd sei die Neurochirugie. „Aber auch alles rund um Hals- und Lendenwirbelsäule“, so Bistrean.
Leicht gemacht habe es den beiden Medizinern das Praxisteam, das vorher bereits größtenteils am Neumarkt 1 tätig war und aus fünf erfahrenen und einer auszubildenden Medizinischen Fachangestellten besteht. „Ich habe mich von Anfang an wohlgefühlt“, freut sich Heiko Rinsche. „Sie haben uns auch die tägliche Arbeit leicht gemacht. Denn am Anfang ist die Umstellung von der Arbeit im Krankenhaus hin zur Arbeit in einer niedergelassenen Praxis groß“, gesteht er. Doch mit Hilfe des Teams habe sich nach wenigen Tagen bereits so etwas wie Alltag eingestellt.
Mit den Kolleginnen und Kollegen der anderen Praxen aus dem Verbund des Neurologischen Versorgungszentrums Hochsauerland pflege man den Austausch. „Wir treffen uns auch einmal im Quartal zu Gesprächen“, versichert Bistrean.