Sundern. Kommentar zum plötzlichen Stimmungswechsel Sunderner Parteien im Hinblick auf die Renovierung von Schulen und Sporteinrichtungen.

Baubetriebshof, Feuerwache, Schulen und die Dreifachsporthalle. In den nächsten Jahren muss die Stadt Sundern etliche Millionen Euro in die Hand nehmen, um marode Bauten zu modernisieren. Hinzu kommt der Wunsch nach Entwicklung der Sunderner Innenstadt. Kernstück sollte dabei das Haus für Kultur und Begegnung sein. Rund 70 Prozent Förderung durch öffentliche Gelder hätten gelockt, wenn der Antrag für den Bau noch dieses Jahr eingereicht worden wäre.

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Aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage hat man nun aber auch in Sundern feststellen müssen, dass die Trauben künftig etwas höher hängen und dass das Vorhaben, all diese Projekte in kurzer Zeit realisieren zu wollen, aus derzeitiger Sicht ambitioniert ist. CDU und SPD haben jetzt verbal die Reißleine gezogen und erklärt, die Prioritäten zu ändern und die Modernisierung der Bildungseinrichtungen in der Stadt in den Fokus zu nehmen. Das Kulturforum rückt vorerst zumindest in den Hintergrund. Eine durchaus vertretbare Entscheidung.

An dieser Stelle muss sich allerdings auch einmal die gesamte lokale Politik - also nicht nur CDU und SPD - selbst hinterfragen, warum man so viele Jahre und Jahrzehnte ins Land hat ziehen lassen, ohne mehr für die Renovierung und Modernisierung der Schulen und Sportanlagen getan zu haben. Augenzeugen berichten, dass der Zustand der Toiletten und Duschen in Sunderns Dreifachsporthalle seit 25 Jahren beklagenswert ist. Dass hier nichts passiert ist, kann man nicht allein der Stadtverwaltung in die Schuhe schieben. Vor allem nicht dann, wenn zwischendurch der Personalstab auf Wunsch des Rates minimiert werden musste, weil Kosten eingespart werden sollten. Die Chance, wenn nicht sogar die Pflicht der Parteien als Kontrollgremium der Verwaltung wäre es gewesen, hier viel früher zu handeln. Dann wäre man jetzt nicht unter Zwang, priorisieren zu müssen.

Das ist in Sundern aktuell wichtig

Diese Defizite aber zu verwalten, sie in gewissem Maße sogar zu ignorieren, ist dagegen alles andere als bürgerfreundlich und verantwortungsvoll. So nachvollziehbar und angebracht ein solcher Paradigmenwechsel nun auch ist, schafft er nun wieder neue Enttäuschungen bei einigen Sundernern.