Arnsberg/Sundern. Die starke Nachfrage bei gleichzeitig knappem Angebot treibt die Preise für Immobilien in Arnsberg und Sundern in die Höhe.

In Arnsberg und Sundern sind die Preise für Baugrundstücke und bestehende Wohnimmobilien weiter gestiegen. Angesichts starker Nachfrage bei beschränktem Angebot müssen in Arnsberg Bauwillige für Grundstücke bis zu 10 Prozent mehr bezahlen als im Vorjahr. Die Nachfrage nach Bestandswohnungen hat in Sundern dazu geführt, dass der Durchschnittspreis beim Weiterverkauf von Eigentumswohnungen von 1110 auf 1350 Euro pro Quadratmeter stieg. Diese Angaben gehen aus den Halbjahresberichten des Gutachteraussausschusses für Grundstückswerte in der Stadt Arnsberg sowie des Gutachterausschusses für Grundstücke im HSK hervor, der auch Sundern betrachtet.

Sondereffekte in zwei Orten

Zwar konnten im 1. Halbjahr 2021 neue Wohnbaugrundstücke im Herdringer Baugebiet Sternhelle-Ost und auf dem Areal des früheren Moosfelder Einkaufszentrums verkauft werden, doch diese Grundstücke waren schnell vergeben und konnten nicht den bei Weitem höheren Bedarf an Grundstücken decken.

Arnsberg Immobilien
Arnsberg Immobilien © WP Zentrale | Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

Der Vorsitzende des Arnsberger Gutachterausschusses, Michael Föckeler, meint: „Im Stadtgebiet Arnsberg stehen, trotz der gestiegenen Verkaufszahlen, immer noch zu wenige Baugrundstücke zur Verfügung. Die derzeitige Baulandentwicklung befindet sich auf einem sehr niedrigen Niveau. Die hohe Nachfrage kann daher durch die angebotenen Bauplätze nicht gedeckt werden. Dies führt zu höheren Kaufpreisen und dazu, dass sich ursprünglich Bauwillige für den Kauf eines Wohnhauses oder einer Eigentumswohnung entscheiden, was dann wiederum dazu führt, dass auch in diesen Marktsegmenten nicht genügend Objekte zur Verfügung stehen und die Preise auch hier ansteigen.“

Deutlicher Anstieg der Kauffälle

Georg Seifart, Geschäftsführer und stellvertretender Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Hochsauerlandkreis, sagt zur Entwicklung des Grundstücksmarkts: „Der Trend zu steigenden Immobilienpreisen hält aus heutiger Sicht an. Gründe hierfür sind neben der steigenden Nachfrage auch die im langfristen Vergleich geringen Kreditzinsen.“ Deshalb würden auch in Sundern die Immobilienpreise steigen.

In Sundern wurden im 1. Halbjahr 2021 insgesamt 180 Kauffälle ( + 22 Prozent) mit einem Geldumsatz von 28 Millionen Euro (+ 33 Prozent) registriert. Im 1. Halbjahr 2020 wurden 147 Kauffälle registriert. In Arnsberg ist die Anzahl von Kauffällen bei bestehenden Wohnimmobilien leicht rückläufig: Nach 167 Kauffällen im 1. Halbjahr 2020 gab es im 1. Halbjahr 2021 164 Kauffälle. Bei Eigentumswohnungen gingen in Arnsberg die Kauffälle von 98 auf 82 im gleichen Zeitraum zurück. Hier spürt man die Verknappung des Angebots. Die Sondereffekte in Herdringen (Sternhelle-Ost) und Moosfelde führten zu einem Anstieg der Kauffälle von 29 auf 56.

Reihenhäuser werden deutlich teurer

Die Höhe der Preisanstiege, mit denen Bauwillige oder Erwerber von Immobilien rechnen müssen, beziffert Michael Föckeler für Arnsberg so: Baugrundstücke im individuellen Wohnungsbau haben sich 2021 um rund 5 bis 10 Prozent verteuert, die Preise für freistehende Einfamilienhäuser steigen um rund 10 Prozent, bei Reihenhäusern und Doppelhaushälften gab es einen Preisanstieg von 25 Prozent, Zweifamilienhäuser und Einfamilienhäuser mit Einliegerwohnung wurden um rund 10 Prozent teurer, die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen stiegen um 5 bis 10 Prozent.

Steigender Durchschnittspreis bei Eigentumswohnungen

Im Stadtgebiet Arnsberg liegt der Durchschnittskaufpreis für die Verkäufe von frei stehenden Einfamilienhäusern bei rund 1.800 Euro/qm Wohnfläche (in Neheim bei rd. 2.000 Euro/qm). Für Reihenhäuser und Doppelhaushälften müssen durchschnittlich 2.000 Euro/qm (in Neheim 2.300 Euro/qm) gezahlt werden. Bei Zweifamilienhäusern und Einfamilienhäusern mit Einliegerwohnung liegt der Durchschnittspreis bei rund 1.400 Euro/qm. Bei den Weiterverkäufen von Eigentumswohnungen liegt der Durchschnittskaufpreis im Stadtteil Arnsberg bei rund 1.300 Euro/qm Wohnfläche, in Hüsten bei rund 1.200 Euro/qm und in Neheim bei rund 1.500 Euro /qm.

In Sundern betrug der Geldumsatz beim Immobilienerwerb im 1. Halbjahr 2021 28 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2020 wurden 21 Mio. Euro registriert. Dies macht einen Umsatzanstieg von 33 Prozent aus. Im 1. Halbjahr 2021 lag in Sundern für Ein- und Zweifamilienhäuser im Normaleigentum die Preisspanne zwischen 820 und 2260 Euro/qm. Der Mittelwert betrug 1320 Euro/qm; 1. Halbjahr 2020 reichte die Preisspanne von 940 Euro/qm bis 4.100 Euro/qm, bei einem Mittelwert von 1.720 Euro/qm.

Verkäufe quer durchs Stadtgebiet

Beim Mittelwert für Baugrundstücke ist in Sundern ein Preisanstieg zu verzeichnen: Die Preisspanne für unbebaute Grundstücke lag in Sundern im 1. Halbjahr 2021 zwischen 40 und 155 Euro/qm, Mittelwert: 90 Euro/qm. Im ersten Halbjahr 2020 reichte die Preisspanne von 35 Euro/qm bis 110 Euro/qm, bei einem Mittelwert von 85 Euro /qm. Die im 1. Halbjahr 2021 verkauften Baugrundstücke verteilten sich quer durch das Stadtgebiet Sundern. Auch die durchschnittlichen Preise für den Weiterverkauf von Eigentumswohnungen in Sundern stiegen: Im 1. Halbjahr 2021 reichte die Preisspanne von 390 bis 2190 Euro/qm. Der Mittelwert lag bei 1350 Euro/qm. Im 1. Halbjahr 2020 betrug die Preisspanne 510 bis 2.370 Euro/qm, bei einem Mittelwert von 1.110 Euro / qm.

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