Arnsberg. Im Waffenhandel-Prozess in Arnsberg um geklaute und montierte Umarex-Teile geht es ab Dienstag um den Weg der Waffen ins Rocker- und Drogenmilieu.

Das Landgericht Arnsberg arbeitet sich im großen Waffenhandelprozess um von einem damaligen Mitarbeiter gestohlenen und zu Pistolen zusammengebaute Umarex-Teile systematisch von der Quelle bis zu den Abnehmern. Am Dienstag ab 9.30 Uhr wird der Prozess fortgesetzt. Angekommen sind die Waffen bei dieser Betrachtung längst im Rocker- und Drogenmilieu.

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Anfangs ging es im Prozess darum, wie ein 47-jähriger Neheimer Umarex-Mitarbeiter die Waffenteile entwendete, montierte und bis zu seiner Verhaftung im März 2019 über einen 27-jährigen Mendener Zwischenhändler und den Übergabegeschäften auf dem Parkplatz der Gaststätte „Alte Poststation“ in Wimbern auf den illegalen Markt brachte. Nun sind die „Kunden“ im Blickpunkt, die in Menden auf Parkplätzen an einer Spielhalle oder an Fastfood-Restaurants wiederum mit dem Zwischenhändler oder dessen Mittelsmann ins Geschäft kamen.

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Schon am letzten Prozesstag stand ein 26-jähriger Hagener im Blickpunkt, der Anwärter auf eine Vollmitgliedschaft in einem Rockerclub sein soll. Dazu schwieg sich dieser vor Gericht aber aus.

Etwas Licht ins Dunkle brachte ein Mittelsmann - ein Cafébetreiber und Tätowierer aus Hagen, der auch als Sicherheitskraft in einem Casino arbeitete. Er will nur fünf der Waffen bestellt haben, während seine Kontaktpersonen deutlich mehr Pistolen haben wollten. Ablegen sollte er die Waffen in einer Gucci-Tasche auf dem Rücksitz eines weißen Mercedes. Dort habe es nach Cannabis gerochen.

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Und schon ist das Gericht bei dem Mann angekommen, um den es sich am Dienstag im Prozess drehen dürfte. Diesem 26-jährigen Hagener werden sowohl Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz als auch der Waffen- und Drogenhandel vorgeworfen. Auch bei ihm werden Spuren ins Rockermilieu vermutet, die später gründlicher erörtert werden sollen. Ein Gutachten klärt gerade, ob der Hagener die Taten unter Drogeneinfluss begangenen hat. Ihm droht möglicherweise das höchste Strafmaß aller Angeklagten in diesem Prozess.

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