Brilon/Köln. Die Sauerländer Band tritt mit „Weimar“ in Köln auf. Gegen das Event wird zum Protest aufgerufen, vor „Stahlheims“ Provokationen gewarnt.

Schon vor dem Konzert am 4. Mai hat es kontroverse Debatten und viel Kritik an dem Auftritt der Band „Weimar“ in den Sartory-Sälen in Köln gegeben. Mitten drin in der Diskussion: Die Sauerländer Band „Stahlheim“ rund um Frontmann Georg Rave-Loos. Der Band „Weimar“ wird vorgeworfen, Nähe zur rechtsextremen Musikszene in Thüringen gehabt zu haben. Zwei Bandmitglieder haben dies bestätigt, betonten aber in einer vergangenen Stellungnahme auch, dass dies nicht mehr der Fall sei. Georg Rave-Loos hat gegenüber der WP außerdem betont, dass er jedem Menschen eine zweite Chance geben wolle und das Konzert nicht kritisch sehe (die WP berichtete). Allerdings schlägt das Konzert, das am morgigen 4. Mai stattfinden soll, noch immer hohe Wellen. Jetzt ist sogar ein Protest geplant.

Kölner Verein will „Weimar“-Auftritt verhindern

Der Verein „Klare Kante e.V.“ setzt sich für „Vielfalt“ und gegen Rassismus ein, wie es in der eigenen Beschreibung des Vereins auf ihrer Instagram-Seite heißt. In einem langen Statement kritisiert der Verein nun, dass ein Konzert der Band „Weimar“ stattfinden soll und ruft zu einer Gegendemonstration auf. „Wir und viele andere Menschen in Köln finden es ziemlich erschreckend, dass zwei Menschen mit eindeutigem rechtsextremen Hintergrund und läpscher Stellungnahme in Köln eine Bühne bekommen.
Es geht um zwei Bandmitglieder mit rechtsextremem Hintergrund, die sich nur geoutet haben, weil sie geoutet wurden!
Sie hätten weiterhin unter ihren Masken ihre wahre Identität verschleiert.“ Weiter schreibt der Verein: „Das ist eine absolute Vollkatastrophe für Köln, wenn die Band hier ein #Konzert geben kann/wird! Die Band wird sich diesen Auftritt ganz fett auf die Visitenkarte schreiben und demnächst sagen, dass wenn sie in den „ach so offenen, liberalen und bunten Köln auftreten durften, dann können sie ja nicht so schlimm sein! Der Gig in Köln wird ein bundesweiter Freifahrtschein werden für die #Band!“

Georg Rave-Loos betont, dass er auch für die Band „Weimar“ zweite Chancen vergeben will.
Georg Rave-Loos betont, dass er auch für die Band „Weimar“ zweite Chancen vergeben will. © Georg Rave-Loos | Georg Rave-Loos

Der Verein bittet nun, einen offenen Brief zu teilen. Darin kritisiert der Verein, dass die Band sich nie klar vom rechtsextremen Gedankengut distanziert habe und auch eine Verurteilung des rechtsextremen Gedankenguts sei ausgeblieben. Man trage eine Verantwortung, sich gegen Rechtsextremismus zu stellen und dass es in Köln „weiterhin kein Kölsch für Nazis gibt“.

Band nimmt selbst Stellung zum Protest

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Die Band Weimar selbst nimmt auf Instagram Stellung zu den Protesten: „Wir befinden uns in den letzten Zügen für das Konzert in Köln. Wie immer, bei den coolen Jungs, gibt es da natürlich auch Stimmen, die das ganze nicht so gut finden. Daher ist am Samstag mit diversen Gegenprotesten zu rechnen. Wir sind natürlich nicht begeistert, schätzen aber sehr wohl, dass wir in einem Land leben, in dem jeder seinen Protest öffentlich äußern kann, daher möchten wir Euch darum bitten, die Gegenproteste weder zu stören, noch zu provozieren.“ Die Band bittet die Konzertbesucher darum, sich von Polizei und Einsatzkräften nicht provozieren zu lassen. Eine klare Distanzierung zu rechtsextremen Gedankengut erfolgt auch in diesem Beitrag nicht.

Klare Warnung vor provokanten Inhalten von Stahlheim

Allerdings warnt die Band „Weimar“ in der Stellungnahme vor den provokanten Inhalten der Sauerländer Band „Stahlheim“: „Zum Abschluss noch ein weiterer Hinweis: im Vorprogramm wird die neue deutsche Härte Band „Stahlheim“ auftreten. Wer sich mit dieser Band beschäftigt hat, wird festgestellt haben, dass die Jungs, genretypische Musik machen, was im Umkehrschluss bedeutet, dass Stahlheim auch eine genretypische Bühnenshow abliefert, die sehr provokant ist, und sexuelle Inhalte transportieren könnte.
Nach Rücksprache mit der Band, wird es keine FSK-18 Inhalte geben. Für Kinder, das mag jedoch jeder anders sehen, ist der Auftritt, unserer Meinung nach, allerdings trotzdem nicht geeignet.

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