Brilon/Hochsauerland. Der Kampfhubschrauber Tiger fliegt in den kommenden Tagen über Brilon. Sie dürfen in 30 Meter Höhe und teils noch tiefer über die Region fliegen.

Der Großraum Medebach ist inzwischen zum regelmäßigen Schauplatz für Flugübungen des Kampfhubschraubers „Tiger“ geworden, der im hessischen Fritzlar stationiert ist. Aber auch in der Region Marsberg und Brilon taucht der Hubschrauber mit der markanten Silhouette häufig auf. Grund dafür: „Es gibt bestimmte Hubschrauberflug-Koordinierungsgebiete (HFCA), zu diesen gehört im räumlichen Zusammenhang zu Fritzlar auch die Region Hochsauerland. In diesen speziellen Gebieten darf das Militär permanent in einer Flughöhe von bis zu 100 Fuß, also 30,48 Meter, üben und bei Sondervorhaben auch unter 100 Fuß bis zur direkten Bodennähe“, so Michael Meysing, Hauptmann und Presseoffizier vom Kampfhubschrauberregiment 36 in Fritzlar in einem Interview mit unserer Zeitung.

In Brilon finden in den nächsten zwei Wochen Übungsflüge statt.
In Brilon finden in den nächsten zwei Wochen Übungsflüge statt. © WP | Robert Kysela

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In den kommenden zwei Wochen sind die „Tiger“ wieder auf Nachtflug. Damit die Piloten einsatzbereit sind bzw. sich weiterbilden können, wird in den nächsten beiden Kalenderwochen Nachtflug jeweils von montags bis donnerstags geprobt - auch im Tiefflug. Meysing: „Eine Gebietseinschränkung kann nur grob vorgenommen werden. In der nächsten Woche wird das der Großraum Brilon, Fritzlar, Göttingen, Heilbad Heiligenstadt, Mühlhausen, Alsfeld und Marburg sein. In der 17. Kalenderwoche stehen Alsfeld, Marburg, Allendorf, Korbach. Warburg, Göttingen, Mühlhausen und Bad Hersfeld auf dem Flugplan.“ Da die Flüge auch witterungsabhängig geplant werden, sind kurzfristige Änderungen möglich. Bei Tiefflug unter 100 Fuß kann es zu erhöhten Lärmbelastung kommen. Es werde versucht, das Übungsgebiet stetig zu wechseln, so Meysing, der aber auch betont: „Wir fliegen und üben für Ihre Sicherheit und bitten um Verständnis.“ Für etwaige Lärmbeschwerden gibt es eigens ein Bürgertelefon, das unter 0800 8620730 erreichbar ist.

45 Millionen Euro kostet ein „Tiger“

So ein Tiger, der übrigens pro Stück rund 45 Millionen Euro kostet, bringt ein maximales Gewicht von 6,1 Tonnen auf die Waage und hat eine Reichweite von 725 Kilometern. Damit kann er etwa zweieinhalb Stunden in der Luft bleiben. Es kann auch noch ein Zusatztank befestigt werden. Der „Tiger“ schafft eine maximale Flughöhe von rund 4.000 Metern, ist bis zu 268 km/h schnell und an Bord befinden sich zwei Personen - beide sind ausgebildete Tiger-Piloten.