Brilon. Am Gymnasium Petrinum wird am Mittwoch eine massive Bedrohung an eine Tür geschmiert. Der Unterricht wird beendet, Kinder nach Hause geschickt.
Der Unterricht am Gymnasium Petrinum in Brilon ist am Mittwoch abgebrochen worden. Mehrere Streifenwagen der Polizei waren am Vormittag vor Ort. Hintergrund ist eine aggressive Bedrohung, die mit einem Eddingstift an eine Toilettentür geschmiert wurde. In den Sozialen Medien kurisieren Gerüchte, die laut Schulleitung und Polizei jeglicher Grundlage entbehren. Eine konkrete Bedrohungslage gegen eine oder mehrere Personen liegt nicht vor. Laut Informationen der Westfalenpost handelt es sich um eine allgemein gehaltene massive Gewaltandrohung, die an die Toilettentür geschrieben wurde. Am Donnerstag soll der Unterricht wieder stattfinden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlunegen aufgenommen.
Die Schulleitung wendete sich am Vormittag mit einem Schreiben an die Eltern und Erziehungsberechtigten, das der Westfalenpost vorliegt. Darin heißt es: „Heute morgen wurden wir durch Schülerinnen der Q1 auf einen Schriftzug hingewiesen, den wir der Polizei gemeldet haben und der als polizeilich zu betreuende Bedrohung eingeschätzt wurde. Die Polizei war sehr schnell vor Ort, hat die Situation betreut. Gegen kurz vor 9.00 Uhr hat die übergeordnete Leitstelle entschieden, dass die Situation so eingeschätzt wird, dass der Unterricht gefahrlos fortgesetzt werden kann. Wir haben uns vor dem Hintergrund der Gerüchte und fehlerhaften Informationen, die in den sozialen Netzwerken bereits kursieren, dazu entschieden, dass wir die Schülerinnen und Schüler ab 11.00 Uhr nach Hause entlassen.“
Bezirksregierung im Ausstausch mit Schulleitung
Die HSK-Polzei bestätigte gegenüber der WP die Lage. „Die Ermittlungen laufen“, sagte ein Behördensprecher der WP am späten Vormittag. Um welche Art einer Straftat es sich handele, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. Ein offizieller Amokalarm sei nicht ausgelöst worden. Der Polizeisprecher bestätigte, dass nach eingehender Prüfung die Lage so eingeschätzt wurde, dass keine unmittelbare Gefahr für das Leben der Schüler und des Kollegiums bestehe. Inhaltlich, auch das bestätigt die Polizei, handelte es sich um eine allgemein gehaltene Todesdrohung und die Androhung von Rache. „Das wichtigste ist“, so der Polizeisprecher, „es ist niemand zu schaden gekommen und nach unserer Einschätzung bestand auch nicht die Gefahr, dass so etwas passieren würde.“
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Am Vormittag nach Eingang der Email der Schulleitung hatten sich etliche besorgte Eltern auf den Weg zum Petrinum gemacht und ihre Kinder abgeholt. Eine Mutter berichtete gegenüber unserer Redaktion, dass Kinder mit einem unguten Gefühl die Schule verlasssen haben. „Man merkt, dass sie beunruhigt und aufgebracht sind.“
Laut Polizei noch keinen Hinweis auf Tatverdächtigen
In der Mail an die Eltern heißt es seitens der Schulleitung weiter, dass Kinder der Klassen 7-10 ab 11 Uhr von der Schule nach Hause gehen könne, sofern eine Einverständniserklärung vorliegt. Sei dies nicht der Fall, würden die Eltern von der Schule angerufen. Auch die Eltern der Klassen 5 und 6 erhielten einen Anruf. Kinder, die nicht abgeholt werden können, werden an der Schule betreut. Unterricht solle am Mittwoch nach 11 Uhr nicht mehr stattfinden. Am Donnerstag soll der Unterricht aber wieder regulär stattfinden.
Die Bezirksregierung Arnsberg, die als Schülbehörde für die weiterführenden Schulen zuständig ist sprach am Mittwoch von einer Situation, die sich schlussendlich glücklicherweise nicht als Amok-Lage herausgestellt habe. „Wir stehen in einem engen Ausstausch mit der Schulleitung“, sagte Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg. Es gebe Überlegungungen den Schülern am Donnerstag eine psychologische Betreuung zur Verfügung zu stellen. Für derartige Krisensituationen gebe es entsprechend ausgebildetes Personal.
Die Polizei teilte am Mittwochmittag mit, dass der Einsatz vor Ort beendet sei. Die Kripo habe noch keine konkreten Hinweise auf einen Tatverdächtigen. Die Lageeinschätzung, dass keine unmittelbare Gefahr bestehe, bleibe. Die polizeilichen Ermittlungen würden nun fortgeführt. Dazu gehöre auch eine Sichtbarkeit im Umfeld der Schule am Donnerstag.