Willingen. Es wird mehr Verkehrssicherheit am Skywalk gefordert: Die Stadt Willingen sucht nach Lösungen. Nun wird es wohl eine Nachbesserung geben.

Die Gemeinde Willingen hat vor geraumer Zeit wegen der Verkehrsregelung zum Skisprung-Weltcup einen Bebauungsplan für den Stryck-Bahnhof aufgestellt, um Auflagen der Polizei zu erfüllen. Der Plan wurde bereits überarbeitet, als die Rettungswache im Wakenfeld hinzukam. Nun führt der Erfolg der Hängebrücke „Skywalk“ zu weiteren Änderungsplänen. Denn am Weg zur Hängebrücke planen die Betreiber ein Gebäude mit Kiosk, Toiletten, Information und Verpflegung.

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„Das halten wir so für sehr sinnvoll“, erläuterte Bürgermeister Thomas Trachte bei der Sitzung des Bauausschusses. Das Gremium empfiehlt dem Parlament einstimmig, die neuen Pläne als nächsten Schritt in die Offenlegung zu schicken. Der Bau sei derweil nicht kurzfristig geplant, erklärte Trachte: Die Gesellschaft wolle die weitere Entwicklung abwarten. In der Zwischenzeit solle an gleicher Stelle ein Container Toiletten und Info-Punkt bieten, der aber optisch wie ein Gebäude aussehen soll.

Am Weg zum Skywalk soll mittelfristig ein Gebäude mit Kiosk und Toiletten entstehen. Die nötige Planänderung geht die Kommunalpolitik an – und sieht Lösungsbedarf bei Abkürzungen über die grüne Wiese.         
Am Weg zum Skywalk soll mittelfristig ein Gebäude mit Kiosk und Toiletten entstehen. Die nötige Planänderung geht die Kommunalpolitik an – und sieht Lösungsbedarf bei Abkürzungen über die grüne Wiese.          © WP | Wilhelm Figge/WLZ

Bei aller Zustimmung machten die Ausschussmitglieder auf die generellen Probleme an der Zuwegung aufmerksam. Es wurde angeregt, das Gebäude weit genug entfernt vom Weg zu bauen – andernfalls würden sich Gäste auf der Straße stauen. Dass auf der Straße Konflikt-Potenzial zwischen den Skywalk-Besuchern und dem Verkehr zur Musenberg-Siedlung und zur Biathlon-Anlage besteht, merkte Ausschussvorsitzender Dirk Wilke (FDP) an. Zudem würden landwirtschaftliche Flächen durch Abkürzungen beschädigt. Der Weg zur Brücke verlaufe komplett durch den öffentlichen Raum: „Da müssen die Betreiber investieren.“

„Das Problem wurde erkannt, dazu wären sie bereit“, berichtete Thomas Trachte – für einen geraden Weg, der Abkürzungen und Probleme mit dem Verkehr vermeide, ständen allerdings die Flächen nicht zur Verfügung. Aktueller Ansatz sei, den Weg auf sechs Meter zu verbreitern, an den Abkürzungen Barrieren zu errichten und mit Beschilderung und Fixpunkten wie dem Kiosk und einer Sitzecke die Besucher zu lenken. Klar sei derweil: „Langfristig werden wir eine andere Wegführung brauchen.“

Dirk Wilke sprach auch die Querung der B251 durch die Skywalk-Gäste an: „Wir brauchen eine Lösung, um die Leute über die Straße zu kriegen.“ Zur Verkehrsregelung in diesem Bereich gebe es „viele Gedankenspiele“, erklärte Thomas Trachte – aber die durch freie Fläche verlaufende Bundesstraße lasse wenig zu. Das spielt auch eine Rolle bei Plänen, das Gewerbegebiet Wakenfeld um fünf Hektar zu erweitern. Friedrich Wilke (Freie Wähler) befand: Sowohl der Bahnübergang als auch die Zufahrt von der Bundesstraße seien etwas unglücklich – er erinnerte an die alte Brücke, die früher westlich des Gebiets die Bahnlinie überquerte. Die Verkehrsanbindung sei ein schwieriger Punkt, unterstrich Thomas Trachte. Lösungen würden erwogen: „Aber es ist nicht klar, ob Ausgaben über Grundstücksverkäufe refinanziert werden können.“

Ein Brückenbau an der Willinger Seite des Gebiets gestaltet sich laut Bauamtsleiter Marc Honekamp schwierig, auch wegen der Verfügbarkeit von Grundstücken. Ob ein Bau am anderen Ende gen Usseln möglich wäre, fragte Manfred Feistner (SPD) – Honekamp hatte wegen des Geländes seine Zweifel. Auch S-Kurven, um die Steigung der Zufahrt zu lindern, seien nicht zweckmäßig.

Ampelanlagen auf freier Strecke sehe „Hessen Mobil“ äußerst ungern, erklärte Honekamp auf Anfrage von Michael Biedermann (CDU). Die Behörde könne derweil bei erwartbar erhöhtem Verkehrsaufkommen auf eine Linksabbiegespur bestehen – die Kosten würden der Gemeinde anfallen, erklärte Trachte. Ebenso sähe es mit einem Kreisverkehr an der Zufahrt zum Stryck aus, wie Friedrich Wilke ihn nach Vorbild der Korbacher Umgehung vorschlug.