Brilon. Ein Jugendlicher versprüht Pfefferspray im Klassenraum der Heinrich-Lübke Schule in Brilon. Polizei und Feuerwehr nennen Details zum Einsatz.

Die Polizei und die Feuerwehr sind am Montagmorgen gegen 10.30 Uhr zu einem Einsatz an die Heinrich-Lübke-Schule am Steinweg in der Briloner Innenstadt ausgerückt. In einer Erstmeldung der Feuerwehr heißt es „ABC-Kleinsteinsatz ,Reizgaskontamination‘.“ Vor Ort stellte sich heraus, dass ein Jugendlicher aus einer 8. Klasse Pfefferspray im Klassenraum gesprüht hatte. Drei Teenager wurden dadurch leicht verletzt. Sie wurden in ein Krankenhaus gebracht, insgesamt spricht die Polizei von 17 Leichtverletzten. Der Rest der Klasse wurde in der Turnhalle betreut, bis sie ihren Eltern übergeben wurden.

Krankenwagen und Notarzt vor der Heinrich-Lübke Schule in Brilon

Die Einsatzkräfte waren schnell vor Ort.
Die Einsatzkräfte waren schnell vor Ort. © WP | Jana Naima Schopper

Nur kurz nachdem die Leitstelle die Meldung zum ABC-Kleinsteinsatz herausgegeben hat, sind auf dem Schulhof schon vier Krankenwagen, zwei Notarztwagen und die Feuerwehr im Einsatz, auch die Polizei ist vor Ort. Die Blaulichter blinken durch den Steinweg, Menschen, die vorbeigehen, recken die Hälse, um über die Mauer des Schulhofes zu schauen. Rettungskräfte laufen mit dicken Rucksäcken auf dem Rücken über den Hof. Zwei Einsatzkräfte laden eine Liege aus dem Krankenwagen aus, schieben sie in die Turnhalle. Heraus kommt sie erst einmal nicht mehr.

Mehrere Krankenwagen waren vor Ort.
Mehrere Krankenwagen waren vor Ort. © WP | Jana Naima Schopper

Die Ursache für die Reizgaskontamination ist schnell klar: Ein Jugendlicher aus der 8. Jahrgangsstufe hat Pfefferspray mit in die Schule gebracht und im Klassenraum versprüht. „Das Spray ist nicht bewusst gegen eine andere Person gerichtet worden“, erklärt ein Polizeisprecher vor Ort und betont damit direkt, dass es sich nicht um einen Angriff gehandelt hat. „Das Pfefferspray wurde herausgeholt und gesprüht, um es auf seine Wirkung zu testen. Ich denke, wir können hier von jugendlichem Leichtsinn ausgehen, die Jugendlichen solidarisieren sich untereinander. Wir sprechen hier, würde man von einem Straftatbestand sprechen, von fahrlässiger Körperverletzung.“

Das Pfefferspray wurde herausgeholt und gesprüht, um es auf seine Wirkung zu testen. Ich denke, wir können hier von jugendlichem Leichtsinn ausgehen, die Jugendlichen solidarisieren sich untereinander.
Polizeisprecher

Eltern der Betroffenen werden informiert

Die 21 Jugendlichen der Klasse werden nach dem Einsatz des Reizgases direkt aus dem Klassenraum geholt und in die Turnhalle gebracht, wo sich die Einsatzkräfte um die Teenager kümmern konnten. Der Polizeisprecher erklärt: „Den Kindern sind die Augen ausgewaschen worden, frische Luft ist auch immer hilfreich.“ Ein Mädchen wird, von zwei RTW-Einsatzkräften gestützt, zum Rettungswagen gebracht. Sie läuft allein, bleibt eine Zeit lang in dem Wagen, kann dann aber wieder zurück zu ihren Mitschülern in die Turnhalle. Lehrer laufen immer wieder in die Turnhalle hinein und hinaus. In einer Lautsprecherdurchsage forderte die Schule die Kinder der anderen Klassen auf, während des Einsatzes in der Pause ihre Klassenräume nicht zu verlassen. Manche Kinder drängen sich an den Flurfenstern, beobachten die Einsatzlage. Die Eltern der Betroffenen werden sukzessive informiert, können ihre Kinder direkt abholen. Für heute ist der Unterricht für die betroffene Klasse beendet.

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Ein Feuerwehrsprecher sagt noch während des Einsatzes, dass zwei Jugendliche besonders intensiv betreut werden müssten. Andreas Becker, Feuerwehrsprecher, erklärt abschließend nach Beendigung des Einsatzes der Westfalenpost, dass insgesamt drei Jugendliche ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Sie gelten als leicht verletzt. Polizeisprecher Michael Schemme spricht von insgesamt 17 Leichtverletzen. „Die Verletzungen bestehen dann größtenteils aus Augenreizungen.“

Polizei ist am Mittag noch vor Ort

Gegen 12 Uhr ist der Einsatz laut Feuerwehr größtenteils beendet, die Rettungswagen sind abgezogen worden. Einige Kinder warten noch darauf, von ihren Eltern abgeholt zu werden. Die Polizei ist um 12 Uhr noch vor Ort, bestätigt Schemme der Westfalenpost.