„Sicherlich gibt es Preissteigerungen in allen Bereichen. Auch ein leichter Umsatzrückgang ist seit August im Vergleich zum Vorjahr zu bemerken. Der Gast gibt sein Geld scheinbar bewusster und gezielter aus. Als einer der wenigen Nachtgastronomiebetriebe der Region hoffen wir, dass der Gast das Erlebnis Disco auch weiterhin schätzt“, sagt Mergheim. Insbesondere für Junggesellenabschiede und sonstigen Ausflügen von Vereinen und Stammtischen bleibe man ein beliebtes Partyziel. Das seien Gruppen, die an diesen Partytagen nicht ganz so genau aufs Geld schauen würden. „Auch der Tourismus in Winterberg trägt stark dazu bei, dass uns die Konsumzurückhaltung nicht ganz so stark trifft wie andere Betriebe unserer Branche.“ Sorgenvoll blickt er auf das laufende Jahr. Zwar sei die Tenne von der Absenkung der Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent und der erneuten Anhebung in der Gastronomiebranche nicht betroffen gewesen, dennoch sorge er sich um mögliche Folgeeffekte, die seinen Betrieb treffen könnte. Denn laut einer Umfrage, so Mergheim, würde diese politische Entscheidung bei 25 Prozent der Bürger zu weiterer Zurückhaltung führen. .

Erhöhte Preise bei Eintritt und Getränken

Die Tenne habe aufgrund der angespannten Lage im vergangenen Jahr reagiert und erhöhte den Eintrittspreis um einen Euro. Auch die Getränkepreise habe man Anfang Dezember anheben müssen. Bisher plane man aber keine weiteren Preisanpassungen für dieses Jahr. Doch Mergheim schränkt ein: „Allerdings hängt dies von der Preisentwicklung im Markt ab. Insbesondere die erhöhte Lastwagenmaut könnte hier noch weitere Auswirkungen haben“, sagt er.

Für 2024 hat Mergheim schon viele Ideen und Events in der Planung. Deshalb setze er vermehrt auf spezielle DJ-Events in der Tenne-Cocktailbar, um dem Trend der elektronischen Musik gerecht zu werden. Diese erfreuten sich aktuell großer Beliebtheit. Hier habe man beispielsweise am Ostersamstag ein Event mit der Musikrichtung Hardstyle geplant. Auch im Hautbereich stehen bereits zwei Events mit bekannteren Dj‘s fest. Am Donnerstag, 22. Februar, feiere man den Auftakt zur Bob-Weltmeistermeisterschaft mit Madism aus den Niederlanden. Am 9. März legt MBP aus Münster in der Tenne auf. Mergheim: „Größere Bookings sind in der Tenne schwierig aufgrund von Größe und den baulichen Gegebenheiten.“

Tanztee für ältere Generation

Auf ganz neuen Pfaden bewegt sich die Tenne in diesem Jahr mit einem geplanten Tanztee für die ältere Generation. „Hier haben wir zur Umsetzung Kontakt zum Seniorenbeirat gesucht und sind offene Türen eingelaufen“, sagt der Disco-Betreiber. Vorgesehen sei der Tanztee voraussichtlich an einem Wochentag mit Kaffee, Kuchen und klassischem Tanz. Hier erhoffen man sich Resonanz aus dem größeren Umfeld der Senioren. Sollte das Event funktionieren, sei denkbar, dass der Tanztee in der Tenne ein fester Bestandteil des Tenne-Programms wird.

Baulich könne sich mittelfristig etwas tun. So gibt es die Idee, die sogenannte Kornkammer zum VIP-Bereich mit Loungen, umzubauen. Laut Mergheim gebe es hierfür eine Nachfrage: „Der Gast wünscht heute ein exklusives VIP-Erlebnis. Allerdings ist es im Moment nur eine Planung.“

Tenne-Chef über den neuen Club Nexo

Bezüglich des Personalstands könne sich die Tenne nicht beklagen. „Bei uns sieht es relativ gut aus. Wir versuchen, die Mitarbeiter durch Teamevents wie gemeinsame Feiern, Wanderungen und weitere Events zu halten und an uns zu binden. Im vergangenen Jahr waren wir mit über 30 Personen in Wien inklusive einer Stadtbesichtigung, Prater und Weinviertel. Dazu haben wir noch zwei Diskotheken besucht“, sagt Mergheim. Für dieses Jahr sei eine Team-Tour ins Münsterland geplant. Mit diesen Aktionen wolle man neue Mitarbeiter überzeugen. Durch gute Kontakte könne man den eigenen Mitarbeitern exklusive Einblicke in die Welt der Großraumdiskotheken ermöglichen.

Mit dem Nexo hat in Winterberg eine zusätzliche Tenne-Alternative im vergangenen Jahr aufgemacht. Für Mergheim kein Problem: „Ich sehe das eher positiv. Alles, was mehr in Winterberg angeboten wird und qualitativ gut ist, sorgt hoffentlich für insgesamt auch mehr Gäste. Gerade im Vergleich zu früheren Zeiten, in welchen Winterberg über ein sehr reges Nachtleben mit vielen Betrieben verfügte, sehe ich hier durchaus noch Potenzial.“