Olsberg. Die Bauernproteste nehmen Fahrt auf. Zwei Dutzend Trecker und Schlepper machten jetzt die B 480 zwischen Wiemeringhausen und Winterberg dicht.

„Genug ist genug“, war am ersten Trecker des Korsos der Bauerndemo am Tag vor Heiligen Abend zu lesen. Wie in ganz Deutschland bringen die geplante Streichung der Vergünstigungen beim Agrardiesel und auch bei der Kraftfahrzeugsteuer auch die Land- und Forstwirte im Olsberger Stadtgebiet auf die Palme.

So machten sie mit rund zwei Dutzend Treckern und Schleppern die Bundesstraße 480 zwischen Wiemeringhausen und Winterberg vor quasi dicht, um gegen die Pläne der Ampel-Koalition zu protestieren. Die Folge war ein kilometerlanger Stau im Weihnachtsverkehr in Richtung Winterberg, der Auswirkungen bis hin zur Autobahn-Auffahrt in Olsberg hatte. Da es eine spontane Demonstration war und nicht 48 Stunden vorher angekündigt wurde, müssen man mit einer Anzeige der Polizei rechnen, so Forstwirt Frank Stemmer aus Brunskappel, einer der Organisatoren, der die Polizisten als recht freundlich schildert. Der Forstwirt aus Brunskappel: „Die haben auch nur ihren Job gemacht“.

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Organisator: Das war erst der Anfang

Der allergrößte Teil der Autofahrer und Bevölkerung habe sehr positiv auf den Protest reagiert. Man hat uns zugewunken, die Lichthupe betätigt, der Daumen ging hoch oder es wurde sogar geklatscht, berichtet Stemmer in einem ersten Fazit. Ohnehin sei das nur ein Anfang gewesen, zu dem, was ab dem 8. Januar in ganz Deutschland passieren werde, wenn man versuchen werde, die Bevölkerung hinter die Landwirte zu bringen. Mittlerweile hätten sich auch einige Spediteure aus der Region solidarisch erklärt.

„Genug ist genug“, so das Motto der Protestfahrt.
„Genug ist genug“, so das Motto der Protestfahrt. © Joachim Aue | Joachim Aue

Er persönlich glaube, dass es längst nicht mehr nur um den Agrardiesel und die Streichung der grünen Nummer gehe, sondern dass sich grundsätzlich, was ändern müsse. Die letzten politischen Entscheidungen hätten nicht nur bei den Bauern das Fass zum Überlaufen gebracht, zeigt sich Frank Stemmer sichtlich genervt.

Für den 8. Januar planen auch die Olsberg Land- und Forstwirte die Teilnahme an einer Sternfahrt zum Flugplatz nach Meschede – Schüren, um das Gespräch mit den heimischen Bundestagsabgeordneten Friedrich Merz (CDU), Dirk Wiese (SPD) und Carl-Julius Cronenberg (FDP) zu suchen. Bei den Protesten gehe es aber auch um Bürokratieabbau, da so mancher Landwirt mittlerweile mehr am Schreibtisch sitze, anstatt seiner eigentlichen Arbeit auf dem Feld oder im Stall nachzugehen, so Frank Stemmer, der auf eine rege Teilnahme an dieser Sternfahrt nach Schüren hofft.